Wenn man vernünftige Bedingungen für die Aufnahme und den Abgleich schafft, dann ist das gar nicht schwer. Und in 15 min gemacht.
Was man für die Aufnahme braucht ist ein Stativ, ein Fernauslöser, ein geeignetes AF-Ziel und geeignetes Licht:
Das Licht sollte am besten helles Tageslicht sein, zumindest aber ein helles, kontinuierliches Lichtspektrum (also einer Hitzequelle/Glühlampe/Halogenlampe). LED-Lampen und Leuchtstoffröhren sind für diese Zwecke nicht geeignet, da sich hier unter Umständen durch das andere Lichtspektrum der AF-Punkt im Sensor verschieben kann.
Das Ziel ist im am besten eine größere Ebene mit einem kontrastreichen Muster, das genau im rechten Winkel und auch sauber ausgerichtet zur Kamera aufgebaut wird. An dieser Ebene befindet sich noch ein Maßstab (Lineal oder ähnliches) im 45° Winkel. Das gibt es fertig zu kaufen (Datacolor Spyder Lenscal z.B. für 60€ bis 70€), man kann sich das aber auch mit sehr wenig Aufwand, d.h. ein paar Büchern oder ähnlichem, einem Lineal und einem simplen Ausdruck auf Papier schnell selbst basteln.
Das Stativ muss einfach nur stabil genug sein damit auch beim Arbeiten an der Kamera nichts verstellt wird. Den Fernauslöser braucht man (am besten in Verbindung mit Vorauslösung bzw. Mirror Up wenn vorhanden) damit bei der Aufnahme nichts verwackelt.
Kameras mit 24MP sollte man dann nicht am kleinen Monitor hinten an der Kamera beurteilen, sondern am besten auf einem Monitor, der das Bild wirklich pixelgenau (100%) so darstellen kann. Ein guter 27" Monitor mit WQHD (2560x1440px, 109 ppi) ist hierfür ideal. Falls mit der Kamera möglich, dann ist also tethered shooting (über LR, darktable oder sonstige Programme wie das OpenSource DigiCamControl, das mit den meisten Nikon DSLR über USB geht) oder zumindest eine eyfi Karte ziemlich nützlich.
Wichtig ist natürlich auch, dass man hierbei wirklich sorgfältig und sauber arbeitet, also darauf achtet dass z.B. die Kamera und die Objektive die selbe Raumtemperatur haben, dass das Objektiv korrekt bis zum Anschlag montiert ist und das Fett in der Schnecke das alten Objektivs nicht zu schwer geht für den AF-Motor oder dass sich das Objektiv von selbst verstellt usw.
Der Rest wurde hier schon schön beschrieben von DanielK78
Anschließend sollte man dann mit verschiedenen Fokuspunkten der Kamera einfach jeweils 3 bis 5 Aufnahmen machen, diese ganzen Bilder vergleichen und erst dann den Fokus feinjustieren, denn die Kamera kennt nur einen Korrekturwert für das ganze Objektiv.
Hat man hier krasse Differenzen zwischen inneren und äußeren Fokuspunkten, dann kann man die Kamera zum einen so einstellen, dass man entweder ganz exakt arbeitet und dafür nur einen 100% sauberen Fokuspunkt hat (z.B. für Reproduktionen, Makro...) und außen nur noch 95% - oder aber man gleicht das besser ein klein bisschen aus, so dass man den gewünschten Fokuspunkt zwar nur 97% bis 99% sauber trifft, dafür aber mit allen Fokuspunkten der Kamera arbeiten kann.
Und dann sollte wieder 3 bis 5 Fotos pro Fokuspunkt machen um den neuen Fokus zu testen. Bei nur einem Test kann man auch mal daneben liegen.
Ist bei diesen Tests die Kamera mit mehren verschiedenen Objektiven nicht in der Lage einen einigermaßen sauberen und für den Fotografen brauchbaren Fokus mit allen Fokuspunkten zu erreichen, dann muss sie eventuell zur Einstellung auf die Messbank bei Nikon, dann kann es sein, dass z.B. die Position des Sensors zum Bajonett nicht mehr 100% stimmt und neu eingestellt werden muss.