Sorry, aber ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass du noch nie ein solches Objektiv, über die du schreibst (teure lichtstarke Festbrennweite) in der Hand gehalten hast.
da kann ich dich beruhigen habe ich. allerdings habe ich auch alte in der hand gehalten und die vermitteln deutlich mehr SUBJEKTIVE wertigkeit. die teure L-serie mal ausgenommen. (lichtstärke muss ja nich L sein)
wenn ich schon bei L bin.
das 35mm 1.4 L sieht aber sehr nach kunststoff aus...
Filtergewinde aus Plastik? Klapperndes Gehäuse? Kann es sein, dass du das 50/1.8 als Maßstab für alle Festbrennweiten setzt???
das 50/ 1:1,8 von dem ich schreibe ist ein canon FD - alt und auch aus kunststoff. die neuen sind zwar auch nicht besser aber dennoch lichtstark. das klappernde gehäuse war etwas überspitzt, geben ich zu.
aus metall (wie die alten) ist dieses aber wohl nicht oder?
http://www.canon.at/for_home/product_finder/cameras/ef_lenses/fixed_focal_length/EF_28mm_f18_USM/
"*Recommended Retail Price: € 529.00 "
bei meinem 135mm scc ist selbst die streulichtblende aus metall.
Welche 20-30 Jahre Festbrennweite hatte schon Ring-USM mit manuellem Eingreifen? oder Bildstabilisator? Automatisches Abblenden? Übermittlung der Fokusdistanz an die Kamera? Oberflächenvergütete Linsen? Auch diese Funktionen kosten...
gerade vorhin wars noch die entwicklung und das glas so teuer und nun ists plözlich der USM, die vergütung* usw.? ob
das wirklich so teuer ist?
*
vergütung: was war denn mit den
S.C und den
S.C.C (wiki: "S.C" (Spectra Coating) and "S.S.C." (Super Spectra Coating). These were both multi-coatings)
wieviele canons mit ring-USM haben denn einen bildstabilisator? insbesonders L-optiken.
die übermittlung der fokusdistanz ist wohl nicht DIE schwierigkeit, immerhin steuert die kamera(body) ja den USM. wäre ziemlich seltsam wenn die das dann nicht wüsste.
alternativ konnte man früher (und heute) auch aufs objektiv sehen...
Sie müssen nicht unbedingt "genauer bearbeitet" werden, was auch immer das für dich heißen mag. Geht es eher um mikroskopische Oberflächenebenheit oder um geringe Toleranz der Krümmung und Dicke?
und warum muss diese 'mikroskopische oberfflächenebenheit' bei großen gläsern genauer sein? bzw. die toleranz der krümmung und dicke?
d.h. die Physik macht hier einen Strich durch die Rechnung .... oder eben bei einem minimalistischen 6-Linser bleiben und mit den Fehlern leben.
und was hat das nun mit dem preis lichtstarker objektive zu tun?
Gab es gar nicht. Die optische Qualität heutiger hochwertiger Linsen hat man früher nicht erreicht.
dann waren die teuren objektive von früher nicht hochwertig, was dann? für viele bekannte fotos haben sie gereicht, irgendwas muss man doch fast richtig gemacht haben.
(ich bin auch der meinung, dass die alten nicht so gut sind wie viele meinen

)
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obwohl ich morgen früh raus muss hab ich mir die drei videos gegeben.
ein "paar" ausschnitte (made by hand konnte ja garnicht oft genug erwähnt werden) -ich kanns nicht lassen- bedürfen natürlich eines (nicht ganz ernsten) kommentares meinerseits -
comment made by hand!
vorweg. natürlich - wie könnte es anders sein, ist es ein 500mm tele mit monstergroßen linsen. jene linsen der 'gewöhnlicheren' brennweiten zb 85mm scheinen ja ziemlich automatisiert fertigbar zu sein wenn ich den sprecher richtig verstehe.
außerdem darf man nicht vergessen, dass für viele prozesse roboter zu teuer wären als ein paar chinesen, fragt sie wieviel wert das 'made by hand' dann noch hat. bei fahrradrahmen vertraue ich eher einem schweißrobotter denn einem altem schweißer (wie immer auf den fotos zu sehen) der 'edelmarken'. wobei viele dieser ihre rahmen auch aus taiwan beziehen, es dann natürlich nicht auf die große glocke hängen.
1. video
zuerst die herstellung von glas (wohl kaum von canon durchgeführt) .....
herstellerung, herstellung, herstellung. es ist sehr schwer das glas sauber zu bekommen... sehr heiss, über 1000 grad. dann noch
by hand (!) in kleine stücke zerstoßen. mit speziellem werkzeug: stahlstange
die gläser werden per hand mit
"expert techniques" gepresst.
das sieht dann so aus: glasklumpen in form, maschine drück runter, glasklumpen wird
BY HAND rausgenommen und auf eine unterlage gelegt... waaaaaaaaaahnsinn. das war nun aber sehr speziell (expert).
nächster abschnitt: für "kleineren" linsen (ca. 60-70mm durchmesser?) geschieht dies automatisch. (glasklumpen rein, pressen, glasklumpen raus)
das gestresste glas wird dann 'ungestresst' indem es warm gemacht wird und danach wieder abgekühlt wird (nichts ungewöhnliches)
danach werden sie 'polished'
2. video
zuerst grob, dann fein geschliffen (mehrmals "DIAMOND"), dann noch oft mit welcher genauigeit das doch geschieht... (möglichst viele nullen bzw. tausenderstellen)
transparanter wird sie auch immer nach dem schleifen, die glasscheibe.
jetzt wirds mit
"laser beams" aussortiert und danach gewaschen. dabei natürlich ein mensch im bild der die linse in die halterung zum ausmessen gibt, ausgemessen und gereingt wird allerdings
maschinell.
danach
automatisch poliert.
nochmal
automatisch gewaschen und vergütet.
3. video
reinigen
neue musik: eine person setzt die linsen ein "a high degreee of technical skill is required" .... das ganze ist so sensibel, dass sogar auf einen drehmomentschlüssel verzichtet werden kann

die haare der frau hängen auch aus dem kopfschutz raus... fragt sich wie rein der reinraum ist.
kleber muss auch noch drauf.
achja, die hinteren beiden linsen fehlen noch, wieder mit dem 'spezialwerkzeug' ohne drehmomentkontrolle angeschraubt.
die ef500mm (zum 243 mal erwähnt) bekommt nun lansam ihr gesicht.
eingestellt wirds nun auch und die hülle muss nun endlich drauf. diesmal sogar mit Drehmomentschlüssel (!) - wer hätte das gedacht.
dann noch testen und ab gehts in die welt.
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wohlgemerkt, das objektiv kostet ~5500-6500€ !! und stellt beiweitem NICHT den normalfall eines lichtstarken objektives dar. ist ja auch eines der teuersten von canon.