Warum muss gerade die Kamera 'perfekt' in die Hand passen?
Wer behauptet denn nun wieder so etwas? Diese These stellte doch niemand auf. Hier geht es thematisch zwar natürlich um DSLR-Kameras. Das gilt aber natürlich nicht exklusiv für solche Kameras, sondern
auch für sie.
So verschieden Menschen sind, so verschieden sind und bleiben da natürlich immer auch die Meinungen, Ansprüche und Wünsche.
Es gibt (in unterschiedlichem Ausmaß) eben Scharen von Personen, die sich - in allen nur denkbaren Bereichen - um das Thema Haptik kümmern.
Auch in diesen Bereichen:
Mit meinen Händen kann ich sowohl auf einer Computer-Tastatur tippen, ich kann mit der selben rechten Hand die Maus bedienen, ich kann mit einer Bohrmaschine Löcher in Wände bohren, ich kann damit meine Suppe und danach das Schnitzel essen, meine Kamera halten und bedienen und Frauen ein schönes Gefühl bereiten...
Du kannst ja mal den Büromenschen dieser Welt anstatt den üblichen/passenden Tastaturen einfach mini-Tastaturen auf die Schreibtische stellen und versuchen denen zu erzählen, dass das toll ist, "weil es halt technisch geht". Sei gespannt auf das Echo...

Ebenso ist es halt auch mit DSLR-Kameras: Wer diese großen Systeme mit den teils sehr vielen Bedienoptionen usw. verwendet, der wird einen Teufel tun und sich über ein Miniatur-Gehäuse mit verschlechtertem Sucher und ohne ergonomisches Design, das er dann an den unveränderlichen großen System-Objektiven verwenden soll, freuen. Wer natürlich nur wenig tippt oder wenig fotografiert und zudem Freude an möglichst kleinen technischen Geräten hat, der wird sich - mal mehr, mal weniger - freuen.
Und selbst, wenn Du dann die fertigen Daten vom Computer auf manche externe Festplatte gepackt hast und diese transportierst, hat sich im Vorfeld jemand (manchmal weniger, ggfs. aber auch mal mehr) Gedanken um die Haptik des Festplattengehäuses gemacht.
Und auch, wenn Du dann die Schraube in den Dübel im gebohrten Loch schraubst, hat sich im Vorfeld jemand (manchmal weniger, ggfs. aber auch mal mehr) Gedanken um die Haptik des Akkuschraubers/Schraubendrehers gemacht.
Stellt jemand im Anschluss auf das aufgehängte Regal ein Bild einer 'optisch&haptisch optimierten' Frau, ist heute die Wahrscheinlichkeit leider gar nicht so klein, dass selbst das Motiv in der Realität in Bezug auf Haptik optimiert ist und nicht nur via Bildbearbeitung.
usw...
Aber - selbst losgelöst vom Thema Haptik - es gibt
viele Gründe, warum DSLR-Kameras nicht mit dem Stand der Technik weiter schrumpfen. Das hier:
Warum sind DSLR's so groß?
Was denkt ihr?
...führt imho zu keiner fruchtbaren Diskussion, wenn immer wieder außer Acht gelassen wird, dass DSLR-Kameras ein bestimmtes Innenleben haben (und sich dahingehend auch nicht verschlechtern sollen).
Gründe dafür sind entsprechend u.a.:
Spiegelkasten, Sucher, Sensoren, Display(s), Auflagemaße,...
Und meine Erfahrung führt mich nun mal zum Argument, dass Größe (und Gewicht) nicht zwingend notwendig ist, um zu fotografieren.
Richtig. Aber um mit einer DSLR zu fotografieren, braucht es das entsprechende Innenleben einer DSLR in Form von Sensor, Spiegel, Verschluss, Spiegelkasten, Display, Sucher, Objektive - und all das unter Beachtung der Auflagemaße usw...
Kann es DIR nicht egal sein, wenn ICH mir eine Kamera wünsche, die der Größe und dem Gewicht einer 1200D entspricht und dabei die Leistungsdaten einer 70D oder 80D oder gar einer 7D Mark II mitbringt?
Natürlich ist mir das egal.
Meiner Überzeugung wäre das technisch realisierbar.
Klar -> eben mit den entsprechenden Abstrichen/Einschränkungen.
...dass 'einfache' Kameras mit wenigen Funktionen klein und leicht sowie 'komplexe' Kameras mit vielen Funktionen entsprechend groß und schwer sein müssen.
Eine komplexe DSLR-Kamera mit einem Sensor der Größenklasse mFT, APS-C, DX, KB mit ihrem Spiegelkästen, dem Sucher sowie den mehr oder weniger vielen (Direkt-)Bedientasten und den zwei bis drei Displays
muss - zwangsläufig

- größer und schwerer sein, wenn man keine Abstriche machen möchte:
Im Gegenteil: es geht sogar mit einer Kamera, die eine Brennweite von 1440mm aufweist und gerade mal das Gewicht des Handgriffs zur 40D (ohne Akkus) auf die Waage bringt. Ohne Einschränkungen.
Letzteres halte ich für absolut falsch.
Wieso liest Du aus meinen Worten heraus, dass man Dir irgendwas wegnehmen möchte?
Wenn "eine 1Dx in ein minimal großes Gehäuse gepackt wird/würde", dann wäre das mit so großen Einschränkungen verbunden, dass das für meinen Geschmack eben aus (sehr) vielen Gründen nichts wäre. Sonderlich viele Anhänger hat diese Miniatur-Anhängerschaft im DSLR-Bereich wohl nicht, sonst gäbe es solche DSLRs heute längst. Das ist aber zu so großen Teilen obsolet, weil es für den Bereich "kleine Systeme" bereits ganz andere - viel besser geeignete - Systeme gibt und geben wird als DSLR-Systeme.
