Ja so war es mal gedacht, und so funktionierte es auch noch die ersten 2-3 Jahre. Aber wie immer war der spaß vorbei als die Geschäftemacherei im Internet anfing... (wohlgemerkt, es geht um die ersten 2-3 jahre der ÖFFENTLICHEN zugänglichkeit)
Das war ca. ´98/´99 als Breitbandzugänge langsam einen größeren Marktanteil erreicht hatten und den Rechteinhabern langsam klar wurde, was eigentlich vor sich ging. Kurz darauf platzte ja auch schon die erste Dot-Com-Blase, weil sich vieles von dieser Geschäftemacherei nicht rentierte.
Am Anfang war "Bilderklau" auch völlig normal und keine Sau hat sich darüber aufgeregt. Nur lag der Unterschied natürlich darin, das es eigentlich garkeinen "komerziellen" Nutzen gab.
Mit den Bildern der damaligen Zeit (so um ´94/´95) konntest Du sicher keine Werbeprospekte oder Plakate drucken. Da waren jpgs mit 30kb Größe schon massiv und ein echtes Stück Arbeit für den Akkustikkoppler/das Modem.
Schon. Aber den Preis, den ich zu Zahlen habe wird nicht daran fest gemacht was ich nachher mit dem Gegenstand anfange sondern was es dem Hersteller vorher in der Fertigung gekostet hat und was der Großhändler für die Lagerhaltung haben möchte.
Bei Bildern scheint aber Jeder gleich zu denken weiß Gott was das Wert sein soll und vor Allen Dingen noch Wert werden könnte!...
Geh mal bitte zu Getty-Images und schau dort mal nach deren Geschäftsmodell. Du bezahlst dort nämlich nach genau dem, was Du mit dem Bild vorhast. Das umfasst: Verbreitungsregion, Verbreitungsart (Print, Internet, Fernsehen etc), dabei dann auch Auflage (Print) und dazu noch die Nutzungsdauer, bzw. -exclusivität und noch einiges mehr. Mir als Fernseh-/Print- usw.schaffender ist das z.B. zuviel, weshalb ich Nutzungsrechte an Bildern bei Agenturen wie Fotolia erwerbe, weil ich dann nicht noch jemanden einstellen muss, der den Überblick über die Lizenzen behält.
Da es zum Glück fotolia etc. gibt (Photocase war früher auch umsonst, man sollte den Rechteinhabern lediglich mitteilen, wofür die Bilder verwendet wurden), ist eigentlich kein Mensch gezwungen, sich Bilder auf irgendwelchen Seiten zu mopsen, denn die Lizenzkosten dürften bei jeder Produktion über sein. Oder man nimmt Public Domain, bzw. Creative Commons Material, davon gibt es im Internet reichlich.
Also kann es eigentlich nur noch fehlendes Unrechtsbewußtsein, bzw. rechtliche Unaufgeklärtheit sein, was mich aber nicht wundert, da häufig Lehrlinge und Praktikanten für Bildrecherchen eingesetzt werden und anscheinend hinterher keiner mehr fragt, woher die Bilder stammen.
Da sind aber die Firmen/Ausbilder gefragt, für eine ausreichende Sensibilisierung zu sorgen. Und wenn eine Firma erstmal zigtausend Euro wg. fehlender Lizenzen verloren hat, ist sie spätestens dann ausreichend sensibilisiert.
Gruß
Phishkopp