Ich hab mit der E-M5 I mit MFT angefangen und über einen Zeitraum von 2 Jahren eigentlich komplett ins MFT Lage gewechselt.
Dazu muß ich ein bischen ausholen: Ich bin beruflich viel auf Reisen, auf der ganzen Welt, und als Ausgleich dazu mach ich gerne Tierfotografie. Mit der 7D und den L Objektiven war ich sehr zufrieden, aber alle kleinen Kompakten die ich zum Reisen ausprobiert hatte, habe mich enttäuscht. Entweder weil die Optik nicht lichtstark genug war, oder weil kein RAW ging, etc. Ich hatte bis dahin eine rechts chöne Ausrüstung um die Canon G9, mit Blitz, fernauslöser, UW Gehäuse, also eigentlich allen was man will, aber dummerweise gibts da keine gute Tele Lösung, und wenn man auf Reise in Bohol Tarsier (Koboldmaki's) fotografieren kann, dann aber nur mit unbefiredigenden Bildern heim kommt, weil im Dschungel dasLicht nun mal beschränkt ist und eine 2x Vorsatzlinse nun euch nicht gerade die Bildqualität verbessert, dann ist wohl so im Großen und Ganzen klar wo mein Problem lag. Dienstreise mit großem Kameragepäck ging nicht, und fotografieren mit limitierter Ausrüstung hat nicht zufrieden gestellt.
Ich wollte eigentlich eine Canon 7D zum in die Tasche stecken, etwas kompaktes, mit Wechselobjektiven, mit ordentlichen Kamera featuren und nict nur Automatik-Programmen, wie all diese "Kompaktkameras" , die da so am Markt waren.
Ich hab das Olympus Announcement gesehen, war schon von dem Retrostyle ganz begeistert, und sofort gekauft, denn mit der E-M5 hat Onlympus einen deutlichen Schritt weg von den E-Pen Modellen gemacht, die ich eher in der "Kompaktklasse" verortet hatte. Die OM-D hat schon in der Erstauflage einen IBIS der die ganzen DSLR Kameras ziemlich alt aussiehen ließ, und ich bekam die Mögklichkeit auch auf Reise mit guten bis sehr guten Objektiven zu arbeiten.
Im Laufe der Zeit wurden dann das Objektivangebot im Telebereich immer besser, und so nach und nach hab ich mich von der Canon Ausrüstung getrennt, als letztes dann von der 7D und dem 100-400L, die hab ich noch so gut 3 Jahre behalten. Das 70-200L 2.8 mußte gehen als das 40-150 Pro auf den Markt kam, aber im Supertelebereich hatte MFT lange kein echtes Top Objektiv. Mit dem 300 Pro war es aber dann soweit und damit war ich dann ganz von Canon weg.
Am Anfang war das Thema ISO noch ein wichtiges Argument gegen MFT, aber seit der E-M1III ist das mehr oder weniger erledigt, da hat dann MFT die Lücke geschlossen.
Wie schon viele andere geschrieben haben, der Markt hat natürlich reagiert, den IBIS haben inzwischen alle übernommen, und auch die DSLR Hersteller haben izwischen alle auf spiegellos umgesattelt, der Technologievorsprung ist also ziemlich geschrumpft.
Einige Vollvormat Hersteller haben es auch geschafft kleine Bodies zu bauen, aber für mich bleibt die Sensorgröße, wegen des Crop-Faktors, weiterhin eine großer Vorteil, denn große Brennweiten lassen sich mit weniger Baugröße und damit weniger Material und geringeren Kosten herstellen. Wenn ich an den Preis der weißen Götting denke, 7500€, und das dann mal mit den langen L Objektiven von Canon vergleiche, dann kosten die knapp das Doppelte, wiegen auch auch gleich das Doppelte. Ich freu mich immer wenn ich andere Fotografen sehe, mit Dreibein oder Einbein im Safari-Jeep, oder irgendwo lange am Ansitz, festgenagelt weil die Kamera so schwer und unhandlich ist. Ich mach dankt Dual-IS praktisch nur Fotos aus der Hand, ein Stativ nutze ich nur für Langzeitbelichtung, aber nicht um "Verwackler zu vermeiden". Und abgesehen davon, das ein gutes Stativ auch richtig was kostet, das ist wieder ein trum das man irgendwo mitschleppen muß.
Ich schiele immer wieder mal auf andere Kameras, besonders gerne auf die Leica Mono, einfach weil ich SW einfach toll finde. Aber bei einer Q2 Mono kann ich schon wieder garnicht objektiv wechseln. Und selbst wenn Leica einen Body mit Wechselobjektiv und einen richtig fetter VF Monochrom Sensor rein baut, so das man auch nett croppen kann bzw die Teleobjektive auch wieder "leichter" werden, dann sind die Dinger trotzdem extrem teuer, da ist dann die weiße Göttin ein echtes Schnäppchen.
Was halt wirklich schade ist, ist die Tatsache das sich OMSYSTEMS wohl vom Thema "Innovation" verabschiedet hat. ZU der Zeit als ich bei MFT eingestiegen bin war bei jeder Kamera-Ankündigung etwas neues dabei. Ob Pro-Shot, Hires-Shot oder die Langzeit-Belichungsoptionen, es kam immer was dazu, und das gab es dann auch als Firmware Option für das jeweilige Vorgängermodel noch zu nachrüsten. Aber seit der E-M1X hat sich das leider deutlich verändert. Die neuen Features muß man inzwischen wirklich suchen, und da tut sich ja auch die eigene MKT Abteilung sichtlich schwer (wie man da an einigen der letzten Emails sehen konnte). Ja, es gibt jetzte AI Autofocus, aber das war keine Innovation sondern da haben die MFT Hersteller nur "nachgeogen", und so nett der Starry-AF auch ist, so ein richtiges "Wow, das brauch ich unbedingt" hat der nicht ausgelöst.
Die Frage wird also sein "werden die MFT Kameras nun vom Mainstream endgültig überrollt" und assimiliert, oder schaffen die Hersteller es, neue Innovationen auf den Markt zu bringen. Viele glauben da ja nicht mehr dran, das kann man im Gebrauchtforum gut sehen, aber selbst dann bleiben gute Optiken wieterhin immer noch gutes Glas, sprich ich sehe keinen wirklich Grund, weshalb ich meine MFT Ausrüstung gegen etwas anderes Tauschen sollte. Die Kaufgründe von damals gelten heute immer noch.