Fazit
Um die Ausgangsfrage gleiche am Anfang zu beantworten:
Ich hatte das 17-55er seit gut drei Jahren im Einsatz und habe den Wechsel zu Gunsten des Nikkor AF 35/2.0 D und
dem Nikkor AF-S 60/2.8 durchgezogen. Den unteren Brennweitenbereich hatte ich ohnehin schon etwas länger mit dem
Nikkor 12-24/4 abgedeckt.
In diesem Brennweitenbereich benötige ich nicht die Flexibilität eines Zooms, da ich ohnehin überwiegend Naturaufnahmen mache
und für meine Sportfotos den Bereich überhaupt nicht brauche.
danke für Deinen ausführliche Test und deine gute Beschreibung. Du hast gute Gründe, das Objektiv zu verkaufen, da Du den unteren Bereich durch das 12-24mm abdenkst. Die Bilder zeigen aber auch schön auf, wie nahe das 17-55DX an den Festbrennweiten ist. Der Unterschied in der Schärfenebene ist so marginal, das man sehr große Abzüge > 30x45cm machen muss um wirklich unterschiede zu erkennen.
Es gibt aber einen Aspekt des 17-55DX, der in Deinen Test nicht zur Sprache kommt, weil Du Dich völlig auf die Schärfenebene konzentierst: das 17-55DX hat ein völlig anders Schärfentiefeverhalten als alle anderen Linsen in diesem Brennweitenbereich. Mir ist das neulich bei einem Vergleichstest zwischen 18-70mm, 17-55, 2.8/20mm und 2.8/14-24mm aufgefallen, den ich mit einem Freund zusammen bei 20mm gemacht habe.
In der Schärfenebene ist das 17-55mm mit dem 14-24mm konkurenzfähig, während das 2.8/20mm an den Rändern bei offener Blende abfällt. Jedoch bleibt selbst beim abblenden Objektiv im unendlichen unscharf, während alle anderen Linsen eine großen Schärfetiefenbereich haben.
Die Frage ist: bildet das 17-55DX im unendlichen schlecht ab? Nein, wenn man richtig scharfstellt, löst die Linse auch im unendliche wunderbar auf, aber der Vordergund wird unscharf.
Ich glaube diese sehr seltsame Schärfentiefeverhalten des 17-55DX, das nicht den Standardlinsenformelm folgt, erzeugt diese Vorurteile, das 17-55DX würde im Unendliche nicht gut abbilden. Ich habe auch schon e-mails von Leuten erhalten, die aus meinen Bilden ableiten wollten, ihr 18-70mm sei besser als mein 17-55DX. Das missverständnis resultiert daher, das eine scharfe Abbildung in Zentrum und am Rand nur für Objektiven gilt, die in einer Schärfenebene liegen. Unabhängig von der Blende ist nur dort die maximale Schärfe garantiert.
danke für den ausfürlichen thread. das beruhigt mich das auch das 17-55 im fernbereich seine probleme hat. vll. stelle ich zu hohe anforderungen an meine gläser
Nein, das 17-55 hat im Fernbereich keine Problem, wenn man auf den Fernbereich scharfstellt (siehe oben) -- zumindestens ich habe keine mit meinem 17-55DX.
Das 17-55DX ist DIE idealle Linse für Leute, die an eine Freistellung von Objekten interessiert sind. Sie ist daher eine ideale Linse für Reportagen und für Bilder, bei dem man mit geringer Schärfentiefe eine Raumwirkung erzeugen kann. Heute sehe ich sie nicht mehr als ideale Landschaftslinse an, mit der ich von 2m bis unendlich bei f11 alles scharf abbilden kann. Da ist ein 18-70mm oder ein 14-24mm eine bessere Wahl.
Ich selbst würde gerne einmal einen Vergleich mit der D3/24-70mm und der D200/17-55mm machen. Ich würde micht nicht wundern, wennder Schärfentiefebereich mit der DX + 17-55DX kleiner ist als bei der D3 bei gleichem Bilckwinkel, Motivabstand und Blende. Ursache ist das Linsendesign, das bei den Standard-Schärfentiefeformeln nicht berücksichtigt wird.
Frithjof