Du scheinst die Grundprinzipien der Fotografie nicht zu kennen.
Passt schon, danke.
Die Eigenbewegung des Motivs hat mit dem Wackeln des Fotografen erst mal gar nichts zu tun. Ausser dass die Kombination noch unschärfere Bilder produziert.
Richtig. Du argumentierst aber, dass es nichts nützt, das eine (Wackeln des Fotografen) auszugleichen, da das andere (Bewegung des Motivs) ja immer noch vorhanden ist. Das kommt aber darauf an, wie stark beides im Verhältnis ist. Oftmals kann man mit geringer Unschärfe in der 100%-Ansicht durch Motivbewegung noch gut leben, während das Verwackeln der Kamera das Bild ruiniert.
Gegen das Wackeln des Fotografen, das immer vorhanden ist, helfen kurze Belichtungszeiten, ein Stativ oder, in einem beschränktem Rahmen, der IS.
Richtig.
Gegen bewegliche Motive kurze Belichtungszeiten oder der Blitz - aber bestimmt nicht der IS.
Auch das ist klar, niemand hat etwas anderes behauptet.
Die Argumentation, die Person bewege sich nur einige Millimeter trifft erstens bestenfalls auf einen Yogi aus dem Himalaya zu und ist zweitens auch dort falsch.
Ich weiß nicht, was für Zappelphilippe du so kennst, aber die meisten Leute, die ich kenne, sitzen sehr ruhig da, während sie beispielsweise etwas lesen oder in einem Gespräch gerade jemand anderem zuhören. Zumindest ist die Bewegung so gering, dass sie auch bei längerer Belichtung noch eine ausreichende Schärfe zulässt.
Warum wohl schleppt der Profi ein schweres Stativ mit, obwohl er mit Belichtungszeiten arbeitet, die auch aus der Hand noch machbar wären?
Tut er? Das kommt wohl sehr auf den Profi an, würde ich sagen.
Richtig! Weil die Bilder schärfer werden.
Kommt auch drauf an. Architektur und Landschaft: Ja. Reportage: Eher nicht. "Bevor Sie hier weitermachen, bitte mal kurz warten, ich baue mal eben mein Stativ auf!"... Von Party-Fotografie mal nicht zu sprechen.
Es ist schon interessant: Da wird viel Geld in die Ausrüstung gesteckt, die möglichst besten Objektive gekauft, um am Schluss die potenziell hohe Qualität durch handwerkliche Fehler zu verschenken.
Ich sehe den handwerklichen Fehler nicht. Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen "perfekt scharf", also das, was Objektiv und Sensor bei förderlicher Blende maximal hergeben, und "ausreichend scharf". Faustregeln wie "Maximale Zeit = 1/Brennweite" beziehen sich natürlich auf letzteres. Deswegen wirst du in einigen Fällen recht haben, dass es mit Stativ noch schärfer geht. Wenn es denn in der Situation praktikabel ist. Das hat aber nichts mit Fehlern zu tun, sondern mit praktischer Anwendung.
Weniger verwackeln der Kamera hilft aber nicht gegen das Verwackeln des Objekts. Aber genau um das geht es. Selbst wenn die Kamera in einem Schraubstock bombenfest fixiert ist (was dem idealen IS entspräche), so mindert das die Bewegungsunschärfe nicht.
Das ist doch klar.
Das Argument der stillstehenden Person ist aus fotografischer Sicht ohnehin fragwürdig. Das hiesse ja, jedes Mal den entsprechenden Personen zuzurufen: Achtung, friert eure Bewegung ein, ich drücke gleich ab.
Das ist eine Variante, aber nicht die einzige. Auch ohne darauf zu achten, halten Personen in vielen Situation ziemlich still. Beispiele habe ich schon genannt (lesend, zuhörend etc.). Wenn die Tante den Kuchen gerade vorsichtig auf dem Tisch absetzt, wird es genug Momente mit sehr geringer Bewegung geben. Wir sprechen ja nicht davon, dass sich über Sekunden nichts bewegen darf, sondern nur davon, dass die Bewegung innerhalb 1/25 oder 1/10 Sekunde so klein ist, dass die Schärfe noch passt.
In einem interessanten Thread zur Konzertfotografie (ich glaube hier irgendwo) wurde auch mal auseinandergesetzt, dass selbst ein Gitarrist, der auf der Bühne "performt", in seiner Bewegung Umkehrpunkte hat, an denen man ohne sichtbare / störende Bewegungsunschärfe deutlich länger belichten kann als mitten in der Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung.
Wie du richtig sagst, resultiert die Unschärfe aus der Summe aus Kamerawackeln und Motivbewegung. Ergo: Lässt du eines davon weg (bzw. gleicht es per IS aus), wird es schon mal schärfer - und du musst dich nur noch um das andere kümmern.