Ich kann mir schon Situationen vorstellen, bei denen man Vorteile von TTL bei Studioblitzen hätte. Die Vorzüge von Studioblitzen gegenüber Systemblitzen sind aus meiner Sicht vor allem die Lichtmenge und das Einstelllicht, aber auch der einfache Einsatz von Lichtformern.
Vorteile von TTL gegenüber rein manuellem Vorgehen kann man zum Beispiel bei stärker wechselnden Lichtverhältnissen haben. Zwar wären hier die Ergebnisse nicht identisch beleuchtet, aber durch das Verhältnis der einzelnen Blitze kann man für eine ausgewogene Beleuchtung sorgen, während die TTL-Automatik dafür sorgt, dass nur so viel geblitzt wird, wie gerade nötig. D.h., man wird am Ende Bilder haben, die fast nur geblitzt sind, aber auch welche, bei denen die Stimmung des Umgebungslichts noch gut zu sehen ist. Bei einer Moderation mit Lightshow o.ä. kann ich mir sowas vorstellen.
Aber auch, wenn man sein Licht an einer Bühne aufbaut, die Akteure dann wechselnde Entfernung zu den Lichtquellen haben, könnte man sich über TTL freuen. (Und solange die Zielperson sich auf einer "Symmetrieachse" bewegen würde, stimmten sogar noch die Lichtverhältnisse.)
Sogar, wenn man mal schnell Lichtformer gewechselt hat oder Filterfolien zur Anpassung der Lichttemperatur vor seine Blitze geklebt hat, muß man nicht erst wieder alles neu ermitteln, denn die Verhältnisse der Leuchtstärken untereinander sollen ja gleich bleiben, was sie per TTL auch tun würden.
Mittlerweile kann man bei einigen Studioblitzen ja entfernt die Leuchtstärke regeln. Das ist schon ein Schritt in Richtung Komfort, den man als Studioblitz-Nutzer (mit den Verfahren des Herstellers, also den leidigen Lichttelegrammen) gar nicht anders kennt.
Bei einem reinen Studio-Einsatz, wo man alleinig das Licht kontrolliert und auch Kontrolle über die Abstände zum Motiv hat, fallen mir allerdings auch keine Vorteile von TTL ein. Und das ist gewiss der mit Abstand häufigste Einsatz.