Hallo ihr!
Da ich ja damals eine ziemliche Diskussion angeheizt habe, ob eine D5500 meine Reise überstehen würde, bin ich euch an dieser Stelle wohl eine Aufklärung schuldig:
Seit ein paar Wochen bin ich nun wieder zurück.
Wo war die D5500 nun überall dabei?
- Städtetour Peking
- 3 Wochen Trekking in der Westmongolei
- 2 Monate Trekking in Ladakh (nordwestindischer Himalaya)
- 1 Monat Backpacking im klassischen Nordindien
- 2 Wochen Trekking in Darjeeling/Sikkim (nordostindischer Himalaya)
- 3 Wochen Trekking in Nepal (Everestregion)
- Städtetour Kuala Lumpur
- 3 Wochen Strandurlaub Koh Lipe (Thailand)
Welche Bedingungen hat die D5500 überstehen müssen:
Natürlich war die Temperatur speziell in den unterschiedlichen Hochgebirgsregionen des Himalayas (bis max. 5600m) die größte Herausforderung. Dadurch dass ich in Ladakh und Sikkim nur im Zelt geschlafen habe, gab es nicht wirklich die Möglichkeit die Kamera großartig von den tiefen Temperaturen zu schützen. Ich hatte kein Thermometer dabei, jedoch würde ich schon sagen, dass die Temperatur nachts zeitweise bis -10 oder -15°C gefallen ist.
In den niedrigeren Regionen musste ich natürlich auch des öfteren mit Regen, Eisregen oder sehr kaltfeuchten Bedingungen zurechtkommen. Hierfür habe ich aber die D5500 immer in meiner wasserdichten Ortlieb-Kameratasche verstaut (Ortlieb V-Shot). Diese Tasche hielt auch zu 100% was sie verspricht!
In den Wüstenregionen Rajasthan's (Indien) war dann genau das andere Extrem an der Tagesordnung. Im September hat es dort um die 40°C gehabt. War zwar eine trockene Hitze, aber das größte Problem hierbei war eher dass man mit der ständig verschwitzten Stirn die ganze Kamera beim Fotografieren mit dem salzigen Schweiß versaut.
Außerdem musste die D5500 einmal einen kräftigen Schwall mit Wüstensand aus der Thar-Wüste verkraften. Ich habe danach aber alles wieder sorgfältig mit einem Blasebalg freigepustet.
In den Sundarbans (an der Grenze zu Bangladesh) war dann eher tropisches Klima angesagt. D.h. Sehr heiß und feucht.
Am Strand auf Koh Lipe war die einzige Gefahr der wirklich feine Sandstrand. Wenn man hierbei aber etwas aufpasst ist das nicht so schlimm.
Was ist kaputtgegangen:
Irgendwann während der Reise durch Indien habe ich bemerkt, dass das Auswählen des Fokuspunkts mittels Touchscreen nicht mehr funktioniert. Die Ursache war leicht rauszufinden: Der Augensensor verweigerte seinen Dienst. D.h. auch das automatische Ausblenden beim Durchblicken des Suchers funktionierte natürlich ebenfalls nicht. Der Fehler war aber zu verschmerzen. Ist ja nicht zwingend notwendig. Und Nikon hat den Sensor bereits auf Garantie getauscht.
Ich vermute, dass der Sensor durch den Stirnschweiß einfach kaputt gegangen ist.
Die Daumenbelederung hat sich über die Monate leicht gelöst. War aber halb so schlimm.
Auch das hat mir Nikon bereits auf Garantie gerichtet.
Fazit:
Die D5500 hat die Strapazen der letzten Monate mit Bravour gemeistert. Es war mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Denn die Bildqualität und der Dynamikumfang der Fotos ist um einiges besser als bei meiner alten D300s.
Hin und wieder hab ich mich über den Autofokus geärgert. Speziell in dunklen Situationen kommt da das Fokusmodul der D5500 mit der der D300s überhaupt nicht mit.
Das Klappdisplay war eine richtige Wohltat. Ich glaube ich könnte mir eine Kamera ohne Klappdisplay nun nicht mehr vorstellen. Am Stativ eine unglaublicher Vorteil.
Ich glaube mein harter Langzeittest beweist sehr gut, dass man nicht unbedingt das teure "Profiequipment" benötigt das unter "Nikon Professional" eingestuft ist, um expeditionsartige Reisen zu bestreiten.
Auch den "Kleinen" kann man einiges abverlangen.
Und der positivste Nebeneffekt: Man kackt sich mit günstigeren Equipment viel weniger an und ist nicht so übervorsichtig wie mit Body's um 2000€
