Re: Vollformat vs. Olympus OM-D E-M1
Schöner Artikel, den ich inhaltlich zu mindestens 95 % unterschreiben kann. Bin selber vor ein paar Monaten von einer Kleinbild-Vollformat-DSLR (Sony Alpha 900) auf die Olympus OM-D E-M1 umgestiegen ... und schelte mich heute dafür, das nicht schon viel früher getan zu haben. Der Verlust an technischer Bildqualität (Auflösung, Rauschen etc.) ist minimal und in der Praxis vollkommen bedeutungslos, der Gewinn an Handlichkeit, Tempo und Bediensicherheit ist gewaltig und führt unterm Strich letztlich zu besseren Bildern.
Bei aller Zustimmung habe ich trotzdem noch ein paar kleinere Anmerkungen und Kritikpunkte zu deinem Artikel.
Vollformat oder Systemkamera?
Diese Frage ist etwa so sinnvoll wie z. B. "Limousine oder PKW?" Deine Canon ist schließlich auch 'ne Systemkamera.
Da ist ja fast jede denkbare Schreibweise dabei. Nur die korrekte wird konsequent vermieden. Das macht schon irgendwie einen etwas unseriösen Eindruck. Und die ebenfalls erwähnte Fujifilm X-T1 erleidet bei dir dasselbe Schicksal ...
Die vielen Knöpfe lassen sich mit verschiedenen Funktionen oder auch kompletten Einstellungssets (vier Stück möglich) belegen, wobei ich mir für letztere ein paar Positionen auf dem Wahlrad gewünscht hätte.
Wieso "hätte"? Es stehen doch genügend sinnlose Positionen auf dem Wählrad zur Verfügung (iAUTO, ART, SCN, Foto-Story), die kein Mensch braucht und die sich umkonfigurieren und mit den eigenen
Myset-Einstellungen belegen lassen.
Ein optischer Sucher ist ein optischer Sucher ist ein optischer Sucher.
Ja. Und?
... es ist ein künstlich erzeugtes Abbild dessen, was sich vor dem Objektiv abspielt. Damit ist er schlechter als ein optischer Sucher.
Glaubst du wirklich, das wäre bei einem optischen SLR-Sucher anders? Der zeigt dir nämlich auch nicht das Motiv, sondern "nur" ein Abbild davon auf der Mattscheibe. Wolltest du im Sucher das Motiv sehen, so müßtest du eine Meßsucherkamera benutzen.
Daß das Abbild beim optischen Sucher etwas schöner ist, insbesondere im prallen Sonnenschein, ist unbestritten. Doch dafür kann ich mir nichts kaufen. Das Sucherbild soll nicht schön sein, sondern den Fotografen beim Bildermachen unterstützen. Das tut der elektronische Sucher viel wirksamer als jeder optische und ist deswegen besser als dieser, nicht schlechter.
Die Olympus nimmt im Format 4:3 auf, in meiner DNA ist aus DSLR-Zeiten aber offenbar noch 3:2 gespeichert: Ich merke, mir liegt diese 4:3 nicht wirklich, ich fotografiere, als wäre es 3:2, und habe dann sinnlose Bereiche im Bild ...
Merkwürdig! Bevor ich die Olympus kaufte, hatte ich über 30 Jahre lang mit Kleinbildkameras fotografiert und mich in all den Jahren
niemals an dieses furchtbar unharmonische 3:2-Seitenverhältnis gewöhnen können – insbesondere im Hochformat nicht. Mit dem 4:3-Verhältnis des µ4/3-Formates habe ich endlich weniger sinnlose Bereiche im Bild, nicht mehr. Somit ist das Format zwar kleiner, wird aber besser ausgenutzt. Nicht umsonst haben "richtige" Profi-Kameras – also solche im Mittel- und Großformat – seit jeher gedrungenere Seitenverhältnisse zwischen 4:3 und Quadrat.