Geht es ums Filmen oder ums Fotografieren?
Und wenn es ums Fotografieren geht: Statische oder bewegte Motive (z. B. Menschen)?
Ich würde solche Leuchten in erster Linie zum Filmen kaufen - wobei ich da dann wieder Modelle ohne Lüfter bevorzugen würde, damit der Ton ggfs. nicht gestört wird.
Zum Fotografieren von unbewegten Motiven (z. B. Produkte) kann man sie auch nehmen, aber da sind sie wegen des fehlenden Lichtformer-Anschlusses vergleichsweise unflexibel. Es sind halt immer Flächenleuchten mit eher kleiner Fläche. Man kriegt damit kein richtig hartes Licht hin (dazu müsste die Fläche noch viel kleiner sein), aber auch das Weichmachen des Lichts ist limitiert (Softbox geht nicht, höchstens Schirm oder indirekt über Reflektor).
Wenn Personen oder andere bewegte Motive vor der Kamera stehen, liefern die LED-Leuchten außerdem viel zu wenig Licht - es sei denn, man freundet sich mit hohen ISO-Einstellungen an und/oder nimmt gelegentliche Verwacklungen in Kauf. So oder so arbeitet man immer am Limit. Gilt natürlich genauso für andere Sorten Dauerlicht. Mag sein, dass sich diese Einschätzung allmählich ändert, wenn die Kameras immer rauschärmer werden und man bedenkenlos bei ISO3200 oder mehr arbeiten kann. Aber im Augenblick sehe ich das noch als handfesten Nachteil gegenüber Blitz.
Die LED-Leuchten mit variabler Farbtemperatur (Bi-Color) haben Vor- und Nachteile. Dei Einstellung der Farben erfolgt, indem zwischen zweierlei LED-Typen geblendet wird. Die Hälfte hat Tageslicht-Charakter, die andere Hälfte der LEDs hat Kunstlicht-Charakter. Den maximaler Licht-Output kriegt man nur, wenn alle gleichzeitig leuchten - und dann hat man ein farbliches Zwischending, das weder zu vorhandenem Tageslicht noch zu vorhandenem Kunstlicht passt. Wenn man z. B. gegen vorhandenes Tageslicht anleuchtet (Aufhellen), sind die reinen Tageslicht-LED-Leuchten also besser geeignet - denn die liefern ihren maximalen Output mit Tageslicht-Charakter. Im Studio ohne andere Lichtquellen ist es weniger entscheidend, weil man da ja sowie einen Weißabgleich macht und dann auch mit "Zwischen-Farbtemperatur" arbeiten kann. Allerdings stellt sich dann die Frage, wozu Bi-Color dann noch gut ist. Unterm Strich würde ich also eher die reinen Tageslicht-Versionen nehmen und von der Bi-Color höchstens noch zusätzlich eine einzelne für Effekte.