Das impliziert ja fast, dass die Linse egal wäre, was ich auch nicht glaube. Sicher wird der Durchschnittskunde die Linse nicht erkennen; ein etwas unscharfes Foto mit CAs, flauem Kontrast usw. wird er aber schon von einem scharfen mit sauberen Farben unterscheiden. Vielleicht nicht in 9x13, aber wo es um größere Formate geht, drückt auch der normale Kunde mit steigendem Preis die Nase näher ans Bild. Bei Blende 4 ist ein Suppenhuhn seltener für großformatige Wiedergabe geeignet als eine Linse mit kleinerem und damit optisch leichter handhabbarem oder ganz ohne Gummifaktor. Und Freistellung a la Blende 2 kriegt es erst gar nicht hin. Auch das wird der Kunde bemerken - ganz sicher wieder nicht am Objektiv, vielleicht auch nicht am Fachbegriff "Freistellung", auf jeden Fall aber unbestimmt durch die höhere Tiefenwirkung. Es "sieht irgendwie anders aus" heisst es dann.
Aus dem Grund ist die Argumentation, dass der Kunde die Linse nicht erkennt, ein Strohmann-Argument: es zieht einfach nicht, weil das Fabrikat tatsächlich nicht interessiert. Und wer nur normalgroße Ausbelichtungen macht, mit kleinen Blenden arbeitet (sei es um Schärfe zu erreichen oder weil Freistellung wirklich nicht gewünscht ist), kommt mit einem Suppenhuhn auch prima hin. Wer groß ausbelichtet aber eben weniger.
Im Prinzip ist diese Diskussion also wieder die typische "welches Werkzeug ist das beste", von der nun langsam wirklich jeder wissen sollte, wie sinnlos sie ist. So wtf..?