@mauerhuhn
Aber in einem Punkt muss ich doch mit Dir schimpfen

. Es muss im Rahmen einer Bildkritik möglich sein, auch subjektives Empfinden einfließen zu lassen, ohne gleich dafür an die Wand genagelt zu werden. Zumal philie auch um Anregungen gebeten hat.
Natürlich sind dem Fotografen sicherlich auch subjektive Eindrücke der Betrachter wichtig.
Aber für mich hat eine subjektive Äußerung eigentlich nur dann einen Wert, wenn auch ein paar "objektive", differenzierte und ordentlich erklärte Gedanken dazukommen.
Traurig ist in diesem Thread leider, dass alle positiven Kommentare zu den Bildern aus wenig sagenden Einzeilern bestehen, und nur die negativen Äußerungen einigermaßen ausformuliert wurden -- wobei ich mit der Kritik von Stoni -- wie ich ja schon geschrieben hatte -- an sich auch nicht viel anfangen kann.
Es ist ja nicht so, dass ich hier Lobhudeleien ablassen will. Wenn jemand Kritik übt, möchte ich sie auch wirklich verstehen, denn vielleicht sehe ich ja bestimmte Aspekte noch nicht. Aber wenn die Erklärungen so unartikuliert daherkommen, finde ich das ziemlich sinnlos, denn eine solche Kritik bringt niemanden weiter -- weder den Fotografen, noch die anderen Leser.
Wenn einer schreibt: "Klasse Bild. wow, bin beeindruckt".... dann ist es auch keine "ordentliche Bildkritik".
Nein, natürlich nicht.
Dann schon eher wenn jemand eine persönliche Meinung zu einem Aspekt der Bilder schreibt.
"Persönliche Meinung" ist sowieso alles, dagegen sage ich ja nichts.
Worauf es (mir) ankommt, ist eine für jeden nachvollziehbare Aussage.
Du schreibst: "...Er unterstützt es nicht, indem er Spannung aufbaut, sondern er konkurriert...".
Was ist für Dich "unterstützen"? Wieso soll "Spannung aufbauen" unterstützend wirken? Ich würde doch eher sagen, "unterstützende" Motive
vermeiden es nach Möglichkeit, Spannung aufzubauen, sie sollen dabei mithelfen (=unterstützen), ein Hauptmotiv in Szene setzen und sich nicht in den Vordergrund drängen. Insofern kann ich Deine Aussage eben
nicht nachvollziehen (und mit Stonis Beitrag ist es m.E. genauso.)
Für den Aufbau von "Spannung" braucht man doch starke Unterschiede, Gegenspieler, Kontraste -- nenne es ruhig auch Konkurrenz. Genau das ist doch überdeutlich in den Bildern zu sehen. Diese Bilder sind unheimlich spannend, denn sie stellen starke Technik-Motive starken Natur-Motiven gegenüber.
Und trotz dieses starken Kontrastes schafft der Fotograf es sogar, dass die beiden Konkurrenten irgendwo auch einen einen Gleichklang haben -- das sind die Ähnlichkeiten zwischen der Richtung der Wolkenstreifen und den Ausrichtungen der Gebäudegeometrien.
Das nimmt den Betrachter gefangen: er wird zuerst mit dem plakativen Kontrast konfrontiert, und wenn er genauer hinsieht, entdeckt er eine Dimension der Ähnlichkeit. Insofern könnte man sogar sagen, dass sich Gebäude und Wolken auf eine gewisse Weise unterstützen!
Es zu schaffen, dass solche starken Kontraste einerseits und deutlicher Gleichklang andererseits
gleichzeitig in Fotografien auftauchen und auch wahrgenommen werden können -- genau das ist doch die große Leistung bei diesen Bildern.
Und bis jetzt habe ich noch bei keinem der Beiträge hier das Gefühl gehabt, dass genau dieser Aspekt richtig verstanden wurde (sorry, wenn ich jetzt jemandem Unrecht tue.)
Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass die meisten Leute keine Lust haben, mehr als eine Zeile auszuwerfen, keine Ahnung.