Also dein Rat lieber zig verschiedene Systeme haben als sich "die Beste" Linse aus einem System zu kaufen?
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Da du es schon erwähnst: Hast du wo Lichtstärkenmessungen? Also Transmission?
Oder nur lapidar die geometrische Blende genommen? Das hat für mich weniger mit Lichstärke zu tun als mit einer künstlerischen Gestaltungsmöglichkeit durch die Tiefenschärfe.
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Nein. Mein Rat ist: Suche Dir ein System danach aus, daß das Gesamtpaket zu Deiner Art zu fotografieren paßt.
- Bedienkonzept?
- Features (früher eben "Motordrive?", "Wechselsucher?", "Blenden- / Zeitautomatik?", "TTL-Blitz?", "schneller AF?" ...)
- Packmaß / Gewicht?
- Objektivprogramm ("gibt es ein 1,4/85?")?
- Preis vs. Budget?
Wenn das System komplett ist, und Du Spaß an Photographica hast, dann kaufe einfach weiter.
Der T-Wert (inkl. Transmission) statt F (nur geometrisch) wird ja bei Cine tatsächlich benötigt, wenn es perfekt werden soll ... bei Standbild? Sorry, praxisfern-XXL.
Bei Cine hat die Kamera eine feste Verschlußzeit (bauartbedingt bei der altmodischen Filmkamera) und Du willst trotz Objektivwechsel möglichst keinen Helligkeitsunterschied zwischen den Szenen. Da kann dann eine Drittelblende Unterschied zwischen zwei Objektiven in der Produkton schon mal nerven.
Bei Standbild? Pffff, wenn z.B. ein Hr. Puts (oder sonst eine neutrale über alle Zweifel erhabene Instanz) über das Apo Tele-Telyt-R 3,4/180 schreibt, daß der T-Wert fast so gut ist wie bei einem F 2,8/180 "eines anderen Herstellers" (man denkt dann unwillkürlich an Nikon oder Zeiss), dann ist das in der Praxis nicht das Papier wert, mit dem man sich den Hintern wischt.
Der Kontrast- und Transmissionsverlust eines Tokina 2,8/80-200 vs. der Klasse eines Apo-Elmarit-R 2,8/180 ist zwar bedauerlich, und in der Praxis auch sichtbar, insbesondere bei f 2,8 ... aber wenn Dein Motiv nach 80mm verlangt, dann bist Du mit dem 2,8/180 aufgeschmissen. Mit dem FD 2,8/200 stündest Du ähnlich gut da ... mit dem 4/80-200 L "fehlt" Dir ein Blendenwert (weniger Verwacklung oder bessere MTF, die man aber leider nicht auf den Boden äh, Film kriegt?)
Ob der technische Unterschied Dir dann im Preis den Faktor 10 wert ist, das steht noch auf einem anderen Blatt.
Du bist bei weniger Licht unterwegs oder willst unbedingt weniger Schärfentiefe? Dann ist evtl. sogar das Apo-Summicron-R 2/180 sein Geld wert. (Das war das erste Objektiv mit einer "perfekten" 10,0 Wertung bei äh, fotomagazin oder Color-Foto, ich habe es vergessen)
Morgen stehst Du dann neben jemandem mit einer EOS 1 und einem 2/200 und merkst, daß AF manchmal Vorteile hat ... und übermorgen steht Ihr in der Werkstatt und die sagt zum Canon-Kunden nur "Sorry, aber der Ultraschallmotor ist hin und den gibt es nicht mehr neu." ... hinterher ist man schlauer.
Mein Soligor 60-300 hat nur wenig Film gesehen, das 4/70-210 FD auch, das FD 2,8/200 noch weniger (die habe ich nur für Canon FD).
Warum? Weil ich das Soligor nur mit Nikon F habe und Nikon mir gegen den Strich geht (alles geht verkehrt rum!), aber ich weiß seit einem "Testfilm", daß mir das Tamron besser gefällt.
Warum nutze ich das Tamron (Adaptall 2, diverse Adapter im Haus) nicht öfter? Weil es im Vergleich zu anderen Objektiven im Arsenal zu wenig Lichtstärke bietet. Und weil ich in letzter Zeit sowieso viel mehr mit einem 40mm Objektiv fotografiere als mit Tele ;-)
Denke mal über Deine Kriterien und Deine Fotopraxis nach. Klar will man gutes Werkzeug, aber es muß auch ins Ganze passen.