Als Canon-Promoter habe ich letztes Jahr die damals neue EOS R auf der Photokina mit vorgestellt. Davor gab es eine Schulung mit der klaren Aussage, dass die R zwar ziemlich gut vom Autofokus ist (präzise, bei nahezu völliger Dunkelheit arbeitend, über einen großen Bereich des Suchers verteilt, etc.), aber auf dem Sportplatz eine EOS 7d2, 5d4 oder 1d nach wie vor überlegen ist. Die AF-Nachführung inklusive Prädiktion funktioniert bei einer DSLR nach wie vor besser.
Das gleiche sollte auch bei Nikon gelten. Eine D5 oder D500 wird sich auf dem Ballsportplatz von keiner Z die Butter vom Brot nehmen lassen.
Der Autofokus einer DSLR erkennt wie viel das Bild unscharf ist und schiebt die Linsen an den vorausberechneten Ort. Rennt der Sportler auf mich zu, kalkuliert die Kamera zusätzlich die Auslöseverzögerung mit ein und trifft dann ganz präzise.
Beim Bildsensor basierten Scharfstellen einer Systemkamera läuft es ein bisschen anders. Der AF weiß noch nicht genau, wo er hinmuss, überprüft aber kontinuierlich, ob das Ergebnis passt und löst dann aus. In vielen Situationen mag das genauer sein, aber gerade bei hektischen Ballsportarten, wo der AF von 5Meter auf 25m und wieder zurück springen muss, da sind die AF-Systeme der großen DSLRs im Vorteil.
Deswegen denke ich, dass eine D700 bei halbwegs passablen Lichtbedingungen den Fußballer besser trifft. Bei schlechtem Licht könnte sich das umkehren. Bei statischen Motiven ist die Z6 präziser.
Wäre mein Plan Sport zu fotografieren, würde ich nach einer D750, D4 oder D5 Ausschau halten. Nebenbei ist so ein DSLR-Sucher komplett verzögerungsfrei, wohingegen die Sucher der DSLMs zwar gut, aber noch nicht perfekt sind.