Zunächst mal entstehen ja CAs dadurch, dass Licht unterschiedlicher Frequenz unterschiedlich gebrochen wird, wodurch es dann an anderer Stelle auf dem Sensor landet.
Jetzt will ich nicht ausschliessen, dass dies nochmals ein wenig verstärkt wird, weil die Sensoren (in geringem Maße) auch für IR- und UV-Licht empfindlich sind.
Nun wird aber IR vor dem Sensor zu großen Teilen ausgefiltert wird, und UV schon durch die normalen Linsen relativ gut.
Was bleibt, hat meines Erachtens nach keinen erheblichen Effekt mehr auf die CAs, die der Sensor zeigt. Ansonsten müssten es ja auch ausserhalb der CAs erhebliche Verfälschungen aufgrund von UV- und IR-Licht geben. Insbesondere aus dem nicht sichbaren UV-Spektrum wäre mir das nahezu unbekannt, und bei IR braucht es schon extreme Situationen wir IR-Blitzsteuerung.
Kurz: ich glaube nicht, dass da viel zu holen ist.
Es ist meiner Beobachtung nach bei vielen Objektiven die Rot/Cyan CAs zeigen nicht so, dass der komplette Rotkanal ein verschobenes Bild zeigt, sondern im Rotkanal findet man neben starken Kontrastkanten eine verschobene rote Kontur, Strukturen mit geringem Kontrast liegen dort wo sie auch in den anderen Farbkanälen liegen.
Dieses kann natürlich auch nur ein Effekt des Bayer-Sensors sein, ich halte es aber durchaus für wahrscheinlich das es daran liegt, das es im Sensitiven Bereich des Rotsensors nur bestimmte Spektralbereiche den Farbquerfehler zeigen. Dieses werden voraussichtlich die längsten Wellenlängen sein. Inwieweit daran Licht beteiligt sein kann das schon im IR liegt hängt natürlich an der Transmission des IR-Sperr-Filters ab.
Aus meinen Erfahrungen mit nicht modifizierten DSLRs in der IR-Fotografie würde ich sagen, dass sich die Empfindlichkeit im Infraroten auf ein paar tausendstel reduziert, (also so 10-11 Blendenstufen) Dieses ist ein Kontrastwert, der (zumindest annähernd) durchaus an sehr starken Kontrasten (dunklen Ästen vor bedecktem Himmel, Laternen im Dunkeln, Sonnenreflexen etc.) vorkommt. D.h. IR-Licht könnte gerade noch in der Lage sein an solchen Kontrastkanten eine (rote?) Überstrahlung in den dunklen Bildbereich zu erzeugen. Für Wellenlängen die vielleicht gerade auf der Kante des Filters liegen wäre der Effekt entsprechend stärker.
Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass ein zusätzlichen Sperrfilter einen positiven Effekt auf die CAs haben könnte.
Ob der wirklich sichtbar ist und wie ausgeprägt es dann ist wird sicherlich bei jedem Objektiv und jeder Kamera anders ausfallen. Und device hat ja einen (wenn auch geringen) Effekt festgestellt.
Hatte halt gehofft es gäbe hier vielleicht mehr Erfahrungen auch mit DSLRs dazu...hat keiner außer device noch so ein Filter?
Ich selbst fürchte ja auch dass der Effekt zu gering ausfällt, sonst hätte ich mir doch schon längst so ein Filter gekauft...
Grüße!