Der Sensor - auch der neue 24 MPix - ist tatsächlich nicht besser als der von Nikon oder Sony im Crop-Format. Punkt.
Klar gibt es viele Vergleiche, die besagen, dass im Hi-ISO-Bereich Fuji die Nase vorn hat. Stimmt. Relativiert sich aber gleich wieder, wenn man berücksichtigt, dass bei den ISO-Werten um ca. 1 Blendenstufe geschummelt wird
https://www.youtube.com/watch?v=SYH2RVa7sdE . Ich verweise hier auf ein sehr neutrales Video; es ist aber auch meine Erfahrung beim Vergleich einer EOS 60D und der X-E1.
*** Vorteile sehe ich tatsächlich bei Gewicht der Kamera und Linsen-Line up, verglichen mit Sony APS-C (nativ) oder Canon M-System (native M-Linsen).
Vor allem die Festbrennweiten sind kompakt und leicht (okay, wenn man mal nicht das XF 23/2 mit dem EF-M 22/2 vergleicht... )
Aber was wiegt denn eine X-T2 mit 50-140/2.8 im Vergleich zu einer Canon 6D mit 70-200/4.0 L IS? - schaue jetzt mal schnell in die gegoogelten Datenblätter:
Fuji 507g+995g=1502g ... Canon 765g+760g=1525g - aha 20g Vorteil für Fuji
Gut, jetzt lassen wir mal außer acht, dass man
bei Fuji dazu noch 2 Reserveakkus mitschleppen muss.
Blöd auch, dass die Fuji-Festbrennweiten nicht stabilisiert sind. Aber es kommt ja die X-T2S mit IBIS-System. Wetten, dass die wieder etwas schwerer wird?
*** Ein guter Punkt ist natürlich der Super-Sucher der X-T2. Schön groß, schön hell - wenigstens, wenn man nicht bei gutem Licht mit Sonnenbrille unterwegs ist:
Bei Sonnenschein kann ich beim Blick durch den Sucher meiner EOS 60D immer die Sonnenbrille auf lassen. Bei allen EVF-Suchern, die ich ausprobiert habe (Samsung NX1, Sony A7II, Olympus OM-D M1, Fujifilm X-T2, X-E1)
muss man die Sonnenbrille abnehmen, um im Sucher etwas zu erkennen. Der EVF passt sich eben nicht an die Helligkeit der Umgebung an.
Obwohl der optische Sucher das kleinere Bild liefert, wirkt es brillianter und höher auflösend ...
Im Dunklen ist klar der EVF im Vorteil. Mit Dunkelheit meine ich jetzt mal 1 Stunde nach Sonnenuntergang und abseits von künstlichen Lichtquellen. Aber da steht jede Kamera auf dem Stativ und ich kann im Live-View der DSLR alles erkennen und manuell scharfstellen.
Im Studio (Kamera auf "M", Blitzlicht) kann ich durch den Sucher der DSLR alles erkennen; bei einer Kamera mit EVF muss ich die Sucherhelligkeit umstellen.
Bei Sonnenuntergang ist die Kamera mit EVF im Vorteil, weil bei der DSLR die Sonne ganz schön blendet und meinen Augen schadet (wahrscheinlich auch trotz Sonnenbrille). Allerdings findet die DSLR immer den Fokuspunkt in der Reflektion der Sonne im Wasser, mit einer spiegellosen tut man sich schwerer. (Kann bei der X-T2 anders sein, konnte ich nicht testen.)
Manko bei der X-T2 sind die kleinen Knöpfe, Lage der Bedienelemente und - was, wir schreiben doch das Jahr 2017??? - kein Touch-Display! (Ja, ich weiß, die X-T20 hat es, aber die hat wiederum einen kleineren Sucher im Vergleich mit Olympus M1, Canon M5 und Sony 5300.
Filmen (kein 4k!, Fernseher und Videoschnitt sind im Augenblick noch nicht kompatibel) ist definitiv auch ein Thema für mich; aber da wäre ich wohl mit einer EOS M5 / M6 oder 80D besser bedient wegen Autofokus und Stabilisierung.
Mein Fazit: Ja, ich würde mir gern die X-T2 zu meiner X-E1 holen, aber die Entscheidung fällt verdammt schwer