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Tipp gegen innere Blockade/Lernen eines anderen Ansatzes?

Hi,
...Wenn ich durch die Stadt gehe, dann ist mein Gedankenprozess "Oh ein schönes VW-Werk, davon kann man mal ein Bild machen" ....

Hi,

ich finde damit hast du den besten Anfang zum Fotografieren, den man haben kann. Du siehst etwas, das du schön/interessant/bemerkenswert findest. Eine bessere Motivation zu fotografieren gibt es für mich nicht.
Um bei dem von dir gewählten Beispiel zu bleiben: was an diesem Werk findest du schön? Dann versuch das auf deinem Bild darzustellen. Geh doch zu verschiedenen Tageszeiten/Beleuchtungsverhältnissen dort hin und mach Bilder. Immer wieder von dem gleichen Motiv und vergleiche das was du gemacht hast miteinander. So hast du die Möglichkeit dir darüber klar zu werden, was du zeigen möchtest und was besser und was schlechter ist....

Wenn du immer wieder andere Sachen fotografierst, wirst du den Fortschritt als solchen kaum wahrnehmen können.

Beste Grüße vom

Michael
 
Wenn mir nix einfällt, gehe ich mit Fotokumpels los, man redet, zeigt sich seine Ergebnisse und kommt so immer mal wieder auf Ideen, wie man etwas machen könnte.

Früher brauchte ich Ruhe und Einsamkeit um etwas so umzusetzen wie ich es wollte, inzwischen macht es mit weit mehr Spass, eine gegebene Situation mit den vorhandenen Mitteln abzulichten und zu sehen wie andere das angehen. Es gibt Fotografen, die haben was gegen das sogenannte "Rudelknipsen", aber wenn man es nicht mit der Masse übertreibt, kann es befruchtend und inspirierend wirken ... und man hat immer jemanden, mit dem man nacher über die Erlebnisse reden kann, denn es gibt nichts langweiligeres, als über eine Fototour zu reden, bei der man nicht dabeiwar :)

Ich dachte mal ich hätte meine Stadt so ziemlich abfotografiert, aber seit ich wie ein Tourist durch die Gegend laufe, entdecke ich immer neue Ecken und Dinge, die ich gerne fotografieren möchte.
 
Ich mache die Bilder um die Bilder gemacht zu haben und nicht um etwas bestimmtes damit auszudrücken.

Sagt dir der Gödl - Satz was? (Wenn nicht: Wikipedia)
Gödl - Satz anders formuliert:
- Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
- Man kann sich nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen
- Ein System kann durch sich selbst nicht beschrieben werden
- Du kannst nicht alles über dich wissen

Deshalb sage ich dir: Deine Fotos sagen mehr aus und du sagst durch deine Fotos mehr über Dich aus, als dir bewusst ist.

Versuche nicht, ein Anderer zu werden!
 
Zum Thema anderer Ansatz - man sollte sich mal zwingen:

Früher gab es die schönen 36 - Bilder Filme. Der Rat damals:
Fotografiere ein Objekt - Kirche, Person, Hafen, was auch immer - aus 36 verschiedenen Ansichten, d.h. versuche mit jedem Bild etwas anders an die Sache ranzugehen - so wie vorher noch nicht. Die ersten 10 sind vielleicht noch einfach, aber dann wird es schwer und der Zwang sollten eben 36 verschiedene sein. Man überlegt sich da auf einmal Sachen und Blickwinkel, die man sonst nie gedacht hätte. War mal so als kreativ-Übung gedacht und für mich funktioniert es immer wieder. Ich verkürze es und stehe vor einem möglichen Bild und überlege, wie könnte es anders noch besser oder ungewöhnlicher sein...

Nur meine 2 Cent
 
Ich kann deine Worte gut nachvollziehen, ich habe am Anfang auch erst mal viel im Internet gelesen und viel rumprobiert und irgendwann hab ich mir auch gedacht da Fehlt was.

Jetzt habe ich begonnen ein Buch über Bildgestaltung zu lesen und muss sagen das es mich schon wieder auf neue Ideen bringt. Es hat mir eine neue Sicht auf Fotos eröffnet und auch beim Fotografieren gehe ich jetzt anders an eine Bildgestaltung heran als vorher. Vielleicht würde dir so etwas auch helfen ...

Das Buch was ich gerade lese heißt: Der fotografische Blick von Michael Freeman.

Man darf sich jetzt nicht die Offenbarung erwarten aber als Denkanstoß finde ich es gut.
 
Der fotografische Blick von Michael Freeman.
Cool, das habe ich auch gelesen. Am meisten hat mir das Buch was gebracht beim bewussten Ab/Anschneiden von Objekten während der Aufnahme.

An den TE:
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Inspiration ist, dass Du genug Zeit hast. Wenn Du nur genau eine Stunde Zeit hast und erwartest, in dieser Stunde gute Bilder machen zu können: Vergiss es.

Geh raus, lauf durch die Gegend und schaue nicht mehr auf die Uhr. Unter zwei, besser drei oder vier Stunden funktioniert (zumindest bei mir) gar nix.

Und: setz Dich nicht unter Druck, das tötet die Kreativität. Ich bin früher ab und zu rausgegangen und war enttäuscht, als alle 50 Bilder, die ich gemacht hatte, beim Durchsehen einfach langweilig waren.
Diese Enttäuschung musst Du einfach vergessen. Erwarte NICHTS. Freue Dich einfach daran, dass Du draußen bist, Natur oder auch Technik siehst und Dich bewegst.

Noch ein wichtiger Punkt zum Inhalt von Fotos: Was ein Bild immer SEHR interessant macht, sind Kontraste.
Damit meine ich nicht nur farbliche Kontraste oder Helligkeitsunterschiede. Man kann Kontraste in vielen verschiedenen Dimensionen entdecken: Formen (rund/gerade), Größen(groß/klein) usw. usw., oder sogar Kontraste zwischen mehreren Dimensionen, z.B. "warme Farben / kühle Formen" usw.

Wichtig sind auch die "Aufhänger" in einem Bild. Wo schaut man beim Bildbetrachten instinktiv zuerst hin? Kommt man vom Aufhänger aus weiter? Hier geht es um die Pfade der Augenbewegungen des Betrachters Deiner Bilder. Gibt es einen stimmigen Ablauf, z.B. von rechts nach links, von innen nach außen, oder Zickzacklinien usw.
Lädt das Bild zum Entdecken ein? Oder hat man es praktisch in einer Sekunde erfasst?

Was immer ein guter Aufhänger ist: Gesichter oder Menschen. Das funktioniert IMMER (also wenn sie einzeln stehen natürlich).

Oder nimm Muster: Gleichmäßige Muster sind schön anzuschauen, aber oft erst dann wirklich interessant, wenn sie an einer Stelle Unregelmäßigkeiten aufweisen.


Ich kann das o.g. Buch nur empfehlen, es gibt einem wirklich neue Denkanstöße und Sichtweisen.
 
Leute ihr seid klasse, bei so eine Community macht es doch gleich viel mehr Spass!
"Der fotografische Blick" ist übrigends seit einiger Zeit meine Abendlektüre :)
 
Hallo,

diese Diskussion hier ist so zemlich die beste die ich bis jetzt hier lesen durfte.
Ha auch erst kürzlich mit einer DSLR angefangen und wirklich zufrieden bin ich mit dem Ergebnissen noch nicht - irgendwie fehlt immer etwas ;-) aber is gut zu lesen dass man damit nicht alleine ist.

Hoffe hier geben noch ein paar ihr wissen zum besten um noch mehr herangehensweisen zu bekommen.

danke
alex
 
Sehr interessanter Thread! Geht es uns nicht allen hin und wieder so? Das die Inspiration fehlt? Und heraus kommen laaaangweilige Fotos. Habe tausende solcher Bilder geschossen !:)
Habe mir deine Fotos angeschaut und mir sind da spontan einige Gedanken gekommen.
An deinen Fotos ist wie bereits oben geschrieben technisch nichts auszusetzen. Aber ich finde es fehlt etwas entscheidendes: sie lösen abgesehen von Langeweile (sorry) keinerlei Emotionen aus. Und deine Bilder erzählen auch keine Geschichte. Nun ist das ja auch nicht immer so einfach. Nehmen wir mal als Beispiel dein Bild mit dem Würfeln und dem Würfelbecher. Was soll dargestellt werden? Was ist die Story hinter dem Bild? Man könnte spekulieren, offensichtlich ist aber nich klar, warum du das Foto eigentlich geschossen hast. Eindeutig ist es auch kein Produktfoto einer Würfelbecherfirma. Es ist einfach nur ein Würfelbecher. Ziemlich langweilig.

Vielleicht stellst du dir vor deinem inneren Auge einmal folgendes Würfelbecherbild vor:

Ein Farbfoto
Ein grüner Tischbezug
Ein umgekippter Würfelbecher
Ein Aschenbecher dahinter, eine qualmende Zigarette darin (leicht unscharf)
Ein Mann im Schatten sitzt am Tisch im Hintergrund (stark unscharf)

Nur mal ein schnelles Beispiel. Plötzlich erzählt das Bild eine Geschichte. Der Würfelbecher ist in einen Kontext eingebettet, ist nun das Symbole für eine verqualmte Zockerrunde. Die Fantasie wird angeregt, man möchte wissen was da los ist, wer noch mit am Tisch sitzt, ob es eine illegale Angelegenheit ist, usw.
Vielleicht reicht für den gleichen Effekt sogar schon, wenn nur der Aschenbecher mit der qualmenden Zigarette neben den Würfelbecher liegt, käme auf einen Versuch an.

Nun mache mal folgendes Gedankenspiel: wie würde sich die Bildaussage verändern wenn du anstatt der Zigarette

ein Zigarre
eine Pfeife
einen zerknickten, braunen Glimmstengel

in den Aschenbecher platzieren würdest?
Ganz anders, oder? Für mein persönliches Empfinden geht es genau darum: mit seinen Bildern Geschichten erzählen, Emotionen auslösen. Und diese müssen für den Betrachter auch ohne Rätselraten zu erkennen sein. Davon wird der Betrachter in den Bann gezogen.

Ich weiß natürlich wie schwierig das ist, mit jedem Bild das man schießt, diesem Anspruch gerecht zu werden.Aber manchmal bringt es ja auch schon weiter, wenn man das Ziel kennen.

Hier nochmal ein interessanter Link: http://kenrockwell.com/tech/howto-de.htm

Grüße, Didi
 
Zuletzt bearbeitet:
So da will ich mal selber Grabräuber werden und bemächtige mich nach einigen Wochen mal wieder meines Threads :)

Ein halbes Jahr ist es her, dass ich diesen Thread aufgemacht habe, nun wenn ich nun auf meine Bilder schaue und überlege "hat sich etwas verbessert?" dann bin ich mal arrogant genug zu sagen "jepp hat es sich". Ich habe am Wochenende nach meinem Zoobesuch dagesessen und überlegt "woran liegt es?" und genau deswegen schreibe ich hier nun ein paar Gedankenfetzen, vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen. Natürlich ist das was ich schreibe mein Eindruck und meine Erfahrungen, die müssen nicht für alle gelten und sie müssen schon gar nicht korrekt sein :)

Was mich selber weiterbringt ist die einfache Frage "was empfinde ich, wenn ich dieses sehe?". Diese einfache Frage führt bei mir dazu, dass ich mich mit dem Bild intensiver auseinandersetze, ich schaue durch den Sucher und überlege den Eindruck den ein Objekt auf mich ausübt zu ergründen. Es ist weniger das "oh ein schönes VW-Werk", das ist weiterhin der erste Gedanke, der nächste ist dann "was empfinde ich, wenn ich dieses VW-Werk sehe? - Größe, Mächtigkeit, Moloch!" Und dann fange ich an zu überlegen wie ich dieses auf ein Bild bekomme.
Genaugenommen könnte man sagen, dass ich versuche von den Objekten weg hin zu Bildaussagen zu kommen. Ich finde diesen Schritt wichtig, denn ein Bild von einem VW-Werk, davon gibt es hunderte, ein Foto wo man aber als Betrachter zurückschreckt und das Gefühl bekommt erdrückt zu werden von dem Backsteinungeheuer, davon gibt es viel weniger. Ok zugegeben in meiner Bildsammlung gibt es davon kein einziges, aber mehrere Versuche dieses hinzubekommen :)

mauerhuhn hat in diesem Thread ja eigentlich genau dieses vorgeschlagen, ich habe aber einige Zeit gebraucht um selber zu erkennen, dass genau das für mich der richtige weg ist. Die besten meiner letzten Bilder habe ich gemacht nachdem ich eine halbe Stunde an einer Stelle war und den Ort auf mich wirken lassen habe. Klingt nach isotherischem Blahblah, aber irgendwie hat es was neben einem Baum zu stehen und sich die Blühten und Früchte nacheinander anzuschauen, jeden Ast mit dem Blick abzugehen und einfach zu überlegen "was empfinde ich, wenn ich diesen Baum sehe?" nach einigen Minuten finde ich dann die Worte was ich empfinde, die kommen nicht immer sofort, dann beginnt das nachdenken wie man diese technisch rüberbekommt und die ersten Probefotos.

Was mir persönlich sehr geholfen hat war, den Blitz von der Kamera zu trennen. Ich habe den Metz-Blitz immer oben auf der Kamera gehabt, aber irgendwann kam ich auf die Idee "moment, halte den doch einfach in der linken Hand und die Kamera in der rechten" die Ergebnisse waren deutlich besser. Klar wird nun jeder erfahrene Fotograph sagen, entfesseltes Blitzen ist das, da reden wir die ganze Zeit davon dass es klasse ist. Aber man mag davon reden, selber die Erfahrung zu machen ist doch auch viel wert :)

Vor einem halben Jahr war mir wichtig, dass die Bilder bis in die Ecken scharf sind, dass alles auf dem Bild drauf ist. Inzwischen ist mir wichtig, dass der Ansatz einer Emotion rüberkommt. Und noch ein halbes Jahr weiter bekomme ich vielleicht sogar beides zusammen hin :)

Ohne das Feedback aus diesem Forum würde ich diese Gedanken jedoch gar nicht haben und hätte viele der ausprobierten Ideen erst gar nicht gehabt. Von daher kann ich nur noch eines sagen: Klasse Gemeinschaft hier!

Grüße

Torsten
 
Diese Kreativlochs haben auch viele andere. Von daher ist es etwas ganz normales. Mir hilft in einer Phase zum Beispiel das Anschauen von Fotos anderer.
 
Super Thread hier und super Leute mit super Ideen und Erfahrungen.

Ich hab mit 14 angefangen zu fotografieren. Wollte immer die Kamera meines Vaters haben.
Da hat er mir dann eine Canon A-1 gekauft. Ich glaube, dass ich damals der glücklichste 14 jährige auf dieser Welt war.

Das Problem war, das mir meine eigenen Bilder fast nie gefielen.
Dies ging dann durchgehend so bis ich ca 25 Jahre war.

Ich hörte dann auf zu fotografieren und verkaufte vieles und gab einiges meinem Vater zurück. Wir beide hatten kaum Zeit und Lust zum fotografieren.

Jetzt bin ich fast 42 Jahre und habe vor 5 Jahren meine Partnerin kennengelernt. Sie hatte eine billige Kompakte und zeigte mir Bilder aus ihrer Heimat Bulgarien.

Was soll ich sagen, ich musste auch eine Kamera haben und besorgte mir die Casio Exilim EP-600.
Es war ganz komisch. Aber die ersten Bilder mit dieser waren besser als die besten in meiner ersten Fotografierlebensphase.

Diese Bilder schauten ich und mein Vater zuhase bei mir an und er war begeister und traurig, dass wir damals nicht weiter gemacht hatte. Ich auch^^

Als nächstes bekam meine Freundin eine bessere Kompakte.
Dann kaufte sie mir die Samsung GX20 und mein Vater bekam meine geliebte EP-600. Jetzt wollte meine Mutter auch eine. Sie bekam eine Kompakte.

Lange Rede.
Worauf ich hinaus wollte ist:
Mir hat die Ruhepause gut getan und ich mache bessere Fotos.
Jedoch bin ich in der gleichen Verfassung wie unser TO vor einem halben Jahr gewesen ist.

Nun, ich werde jetzt definitiv die Ratschläge, die ich hier gelesen und oft gehört und auch schon selbst drauf gekommen bin, vollziehen.

Das komische an der Sache ist, dass ich noch fast genauso über die Fotografie denke wie vor fast 20 Jahren jedoch mir meine Bilder sehr viel besser gefallen.

Dazu muss ich noch sagen, dass ich zur Zeit fast nix anders mache als damals. Aber das wird sich nun ändern.

Greetz
Siggi
 
Nabend!

Ich bin gerade zufällig über diesen Thread gestolpert und kann nur sagen: Hier wird mir aus der Seele gesprochen.
Ich habe erst vor kurzem (im Mai, glaube ich) angefangen zu fotografieren, bin also sowieso im Allgemeinen noch am Ausprobieren und Experimentieren.
Ich denke allerdings, dass ich die meisten (nicht alle) technischen Aspekte verstanden habe und auch deren Zusammenspiel.
Leider gefallen mir die meisten meiner Bilder nicht wirklich. Und ich komme nicht dahinter, woran es liegt. Ich erwarte irgendwie immer mehr, als am Ende dabei rauskommt. Ich sehe hier viele Bilder, die mich wirklich sehr beeindrucken und versuche, mich dadurch inspirieren zu lassen und mir das Ein oder Andere abzugucken. Und dann steh ich vor einem Motiv, welches mir gefällt und ich weiß nicht so recht, wie ich das rüberbringen kann, wie ich es will. Ich probiere es dann meist aus verschiedenen Perspektiven, laufe herum, hocke mich mal hin usw... Schau mir die Bilder auf dem Display an und finde eines, mit dem ich zufrieden bin und sobald die dann zu Hause auf dem PC sind, find ich es doch wieder langweilig und doof.

Was ich bis jetzt festgestellt habe ist, dass ich auf (ich nenn das einfach mal so) "Scherenschnittbilder" stehe. Ich mags total wenn bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergängen der Vordergund extrem dunkel ist und der Himmel schön gezeichnet ist und kräftige Farben aufweist. Aber ich weiß schon beim fotografieren, dass ich nachher nur zu hören bekomme, dass der Vordergrund viel zu dunkel ist oder sogar absäuft und dass das Bild falsch belichtet ist.
Und dann scheue ich mich, einfach so zu fotografieren, wie ich es will, weil ich denke "nein, das musst du anders machen, das ist sonst nicht richtig." oder ich korrigiere es am PC. Tja, und dann gefällt mir das Bild nicht mehr.


Was ich eigentlich mit diesem Beitrag sagen will ist, dass mir dieser Thread sehr gut gefällt und es gut tut, zu lesen, dass Andere auch nicht direkt zufrieden sind, mit dem was sie fotografieren. Man bekommt hier schnell den Eindruck, dass bei der Mehrheit alles einfach "flutscht". Es wirkt oft so, als würden andere Leute etwas sehen oder sich überlegen und dann einfach aus dem Handgelenk ein spektakuläres Bild zaubern.
Ich werde in Zukunft versuchen, die vielen tollen Tipps, die hier gepostet wurden, zu berücksichtigen und vielleicht hilft es mir ja.

Gruß
DieMarry
 
@DieMarry

"Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten. "


Zitat Helmut Newton

Natürlich werden die ersten Bilder nicht so wie die Großen Kunstwerke hier im Forum. Da steck meist viel Erfahrung mit ner gehörigen Portion Bildbearbeitung dahinter. Da heist es wirklich nur mit den Augen klauen, üben, üben, üben und den Spass an der Fotografie nie verlieren.
 
Leider gefallen mir die meisten meiner Bilder nicht wirklich. Und ich komme nicht dahinter, woran es liegt.

Bevor man anfängt, zu photographieren, sollte man sich darüber klar werden, warum man es macht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, hier die vielleicht gängigsten Antworten:

- Ich photograhiere, um Erinnerungen festzuhalten.

- Ich photographiere, um schöne Bilder zu machen.

- Ich photographiere, um etwas zu zeigen: "Schaut Euch das mal an!", "Das hier interessiert mich!" oder "So sehe ich das!".

Und natürlich gibt es auch zahllose Mischungen dieser und anderer Motivationen.

Bilder der ersten Kategorie funktionieren nur bei Menschen, die dabei gewesen sind, oder die eine direkte Beziehung zu den abgebildeten Personen oder Ereignissen haben. Allen anderen entlocken diese Bilder meist nur ein Achselzucken. Das Publikum ist also in der Regel sehr begrenzt. Erinnerungsphotos sind sozusagen Eselsbrücken in die Vergangenheit. Es genügt meist, ein Bild zu sehen und die inneren Bilder kommen aus ihren staubigen Ecken. Das funktioniert in der Regel recht gut, auch ohne dass man viel an seinen photographischen Fähigkeiten arbeiten muss.

Kategorie Zwei ist die Abteilung der photographischen Dekorateure und Innenausstatter. Sie machen Bilder, um etwas Schönes zu schaffen und auszustellen. Das ist keine falsche oder minderwertige Motivation, und viele können ein Leben lang glücklich damit sein, z.B. Natur, Landschaften und Reiseeindrücke in Bilderrahmen und Kalender einzupassen. Und es klingt einfacher, als es ist. Doch wenn man es zu oberflächlich angeht, dann sind die Bilder zwar formal ganz hübsch, aber etwas distanziert und leer.

Bei Nummer drei beginnt die Kunst. Auch hier spielen ästhetische Gesichtspunkte in der Regel eine wichtige Rolle. Aber nur eine unter vielen. Das Bild wird jedenfalls persönlicher, individueller. Jeder, der diese Raketenstufe zünden will, sollte sich ein paar Fragen beantworten:

- Was sind meine Themen?
- Was will ich (dazu) sagen?

Und das brauche ich, um auszudrücken, was ich sagen will:

- das Alphabet: Photographieren ist eine Sprache. Wie jede Sprache lernt man sie nie ganz. Und es braucht Zeit. Auch Kinder entwickeln ihre Sprache in einem Zeitraum, der fast zwei Jahrzehnte umspannt. Und wenn sie dann erwachsen sind, sind sie noch immer nicht fertig. Aber es ist eine aufregende, sinnliche Sprache! Es lohnt sich!
Ich lerne diese Sprache, indem ich sehen lerne: Was ist wesentlich, was wichtig? Was muss ich betonen, was weglassen? Indem ich Bilder anschaue: Viele, und ganz verschiedene, gemalte, photographierte, ... Indem ich Bücher (kritisch) lese und mit den dort angelesenen Stilmitteln eigene Versuche anstelle.

- die Technik: ich muss sie lernen, damit ich sie (halbwegs) beherrsche und so den Kopf für das Wesentliche frei bekomme. Wieviel ich davon tatsächlich lernen muss, hängt auch davon ab, was meine Motive und meine Bildsprache verlangen.

Also: Analytisch sehen lernen, Bildgestaltung lernen, Technik lernen! Dies alles parallel verfeinern und synchron den eigenen Stil entwickeln. Und nie denken: "Ich will ein Bild machen so wie dieses da!" - denn nur einer kann meine Bilder machen - ich selbst!
 
Spitzen Thema, mal was gescheites anstatt nur Themen à la "Mein Superzoom ist in der 100% Ansicht unscharf":top:
also:
1. warum gefällt mir dieses motiv?
2. was genau gefällt mir daran?
3. womit kann ich das, was mir so gut gefällt, unterstreichen?

also eine art mindmapping, assoziiere, finde heraus, welche farben, gerüche etc. du mit deinem motiv verbindest.
und suche dann nach einem weg, das auszudrücken (beim fotografieren durch motivwahl, verschiedene blickwinkel und standorte, hinterher durch ebv).
Danke für den Tipp, habs mir gleich mal auf nen Zettel geschrieben und auf meine Kamera geklebt. Ich stehe grad übrigens vor dem gleichen Problem wie der TO (der es ja dank euch nicht mehr tut;)).

Schönen Abend noch,
Magnus
 
Wirklich interessanter Thread, war schon drauf und dran selber so einen zu schreiben, bis ich den hier fand.

Das Traurige bei mir ist, das ich wohl auch zu 99% Auschuss habe. Ich taste mich an das Fotografieren heran, das technische erschließt sich mir langsam, aber das Kreative...tja das lässt noch auf sich warten. Ein paar interessante Bilder sind ja ab und an dabei, aber es ist noch kein roter Faden drin. Vielleicht ist genau das aber auch gut. Sonst fährt man sich vielleicht auf einer "Schiene" fest.

Leider fehlt es mir am absolut Notwendigsten. Zeit. So verbringt die Kamera einen Großteil der Zeit in der Tasche :(

Was ich damit sagen will, keine Ahnung, einfach ein paar Gedanken loswerden. Danke an die zahlreichen Beiträge mit sicher vielen vielen hilfreichen Tipps, ich hoffe, ich finde die Zeit irgendwann sie umzusetzen.
 
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