Und damit hat Kleinbild einfach einen größeren Spielraum "nach oben", "nach unten" sind sie äquivalent.
Um das mal etwas auszuschmücken: Ich nehme mal an, dass der Cropfaktor 1,4 wäre (ist einfacher zu rechnen) und dass für Vollformat eine um 1,4x längere Brennweite mit gleicher Lichtstärke zur Verfügung steht. (dass das am langen Ende nicht der Fall ist und auch ziemlich in's Geld gehen kann, hatten wir schon). Und jetzt mache ich mit der Cropkamera z.B. mit 100mm, f/5,6, 1/250s und 400ISO ein Foto. Mit Vollformat benutze ich 140mm. Und jetzt habe ich 4 verschiedene Möglichkeiten (und diverse Zwischenstufen):
- f/8, 1/250s, 800ISO: Äquivalentes Foto, alles praktisch gleich
- genauso f/5,6, 1/250s, 400ISO: Gleiche Verwacklungs-/Bewegungsunschärfe, weniger Schärfentiefe, weniger Beugung, weniger Rauschen
- f/8, 1/125s, 400ISO: Mehr V/B-Unschärfe (motivabhängig), gleiche Schärfentiefe, gleiche Beugung, weniger Rauschen
- f/5,6, 1/500s, 800ISO: weniger V/B-Unschärfe, weniger Schärfentiefe, weniger Beugung, gleiches Rauschen.
Und dieses Spielchen geht bei praktisch jeder "Vorlage" von der Crop-Kamera, solange man nicht an der minimalen Belichtungszeit oder maximal geschlossener Blende ankommt, dann fallen einige Varianten aus. Und das meine ich mit "größerem Spielraum nach oben". Den Vorteil "mehr Schärfentiefe" erreicht Vollformat nicht ohne dass Crop nachziehen könnte. Crop erreicht ihn aber auch nur am Ende der Blendenskala, wo i.a. die Beugung längst "zugeschlagen" hat. Mit Crop 1 Stufe vor dem Ende kann Vollformat noch mithalten.
Gruß, Matthias