Lieber Feltos,
ich kann Dich gut verstehen und freue mich über Deine Liebe zur Natur. Leider ist die Tierfotografie nun einmal recht teuer. Wenn es anders ginge, würden ja viele Leute hinter ihr Kit-Tele einen Konverter klemmen, nicht wahr? Die Probleme, die dann auftreten, sind - neben dem fehlenden AF und der Anfangsblende 11 mit ihrem finsteren Sucherbild - eine wirklich ungenügende Bildqualität, denn diese Zooms sind am langen Ende optisch am schwächsten; kommt dann noch ein Konverter (auch bloß 1,4), hohe ISO und Offenblende dazu, werden die Resultate wirklich schlimm - da sind die Ultratelezoomkompakten noch besser! Übrigens muss man für hinreichende Qualität beim Konvertereinsatz meist ein bis zwei Stufen abblenden - dann bist Du schon bei 16 bis 22!
Trotzdem würde ich persönlich (!), wenn ich Deine Ausrüstung hätte, etwas ändern - nicht, um bloß etwas zu kaufen, sondern konkret für Deine Zwecke: Ich würde nämlich die beiden Kitzooms verkaufen und mir dafür das Tamron 70-300 VC holen (das 2,8/70-200 hat einen viel zu lahmen AF und keinen Stabi). Das 18-55 ist ohnehin überflüssig, weil Du das Tamron 17-50 hast und das 55-250 ist zwar optisch wirklich OK, aber im AF, dem Stabi und der Endbrennweite dem Tamron unterlegen. Das habe ich selbst ausprobiert, weil ich ebenfalls ein langes Tele benötigte (inzwischen bin ich bei Canon L). Dieser Umstieg würde Dich - die Verkäufe eingerechnet - nicht viel Geld kosten und wäre nach meiner Erfahrung lohnend.
Aber viel wichtiger ist, wie schon die anderen sagten, dass Du viel Zeit in Üben und vor allem das Aufsuchen und Gestalten geeigneter Ansitzplätze investierst. Dann kannst Du, aus einem Versteck heraus, wirklich schöne Vogelaufnahmen mit nach Hause nehmen. Für Säugetiere bleibt es schwierig, die sind nun mal extrem scheu. Übrigens kann zusätzlich auch die Insekten-, Pflanzen- und Landschaftsfotografie sehr schön und beglückend sein - auch das ist spannende Natur und mit Deiner Ausrüstung problemlos machbar!
Noch ein Tipp: Gewöhne Dich an das Arbeiten mit RAW-Dateien, denn Du wirst hinsichtlich Belichtung, Kontrast und Ausschnitt oft "zaubern" müssen, und nimm mäöglichst oft an Exkursionen mit erfahrenen Naturfreunden und -fotografen teil, z.B. an Vogelstimmenwanderungen und Führungen durch Naturschutzgebiete. Da lernt man die richtigen Leute und die richtigen Fotoplätze kennen.