Hi,
ich bin relativ neu hier und wollte auch etwas zu diesem Thread beitragen.
Ich bin im Januar 2006 von analoger auf digitaler Fotografie umgestiegen und habe mich wie viele mit der Frage herum schlagen müssen, welche Tragemöglichkeit es den sein soll. Aus jahrelanger Erfahrung heraus wollte ich keine Fototasche mit Schultergurt. Meine neue Ausrüstung ist etwas schwerer als die alte und nach 2-3 Stunden tragen spürte ich selbst bei meiner alten Ausrüstung meine Schulter kaum noch. Natürlich habe ich hin und her gewechselt, aber wenn man so 6-8 Stunden unterwegs ist, schmerzt der ganze Nacken. Liegt vielleicht auch an meinem Alter

.
Also, was wollte ich oder was wollte ich nicht:
1. Ich wollte nicht einseitig belastet werden, um die alternden Knochen zu schonen.
2. Es sollte natürlich alles untergebracht werden.
3. Ich wollte möglichst flexibel sein.
4. Ich wollte meine Ausrüstung so gut es geht vor Diebstahl schützen, also möglichst im Auge behalten.
5. Die Kamera sollte mit Akkugriff und einem Objektiv immer griffbereit sein.
6. Die Ausrüstung sollte gegen Luftfeuchte, Hitze, Regen und Beschädigungen geschützt sein.
7. Das Tragesystem sollte variabel sein, da ich nicht immer mit der ganze Ausrüstung unterwegs bin.
Erst begutachtete ich Rucksäcke, den die sind echt praktisch. Aber genügten nicht meinen Ansprüchen unter Punkt 4, 5 und 7. Man stelle sich vor: Ich irgendwo in Asien, Mittel- oder Südamerika auf einem Markt, voll konzentriert am fotografieren und wenn ich meine Aufnahmen gemacht habe, hat der Rucksack Beine bekommen oder ist einfach entleert worden. Ferner ist es mir zu umständlich, jedes Mal den Rucksack von der Schulter zu nehmen um ein Foto zu machen. Besonders wenn es schnell gehen muß, ist ein Rucksack nicht besonders praktisch. Es sei den man trägt die Kamera ständig um den Hals, was ich bestimmt nicht mache.
Da entdeckte ich von Lowepro das Westentragesystem S&F Vest Harness. Dazu habe ich mir entsprechende Lens Cases und Pounches geholt. Für die Kamera inklusive Objektiv den Toploader 75 AW.
Die Aufteilung ist wie folgt:
Im Toploader 75 AW = EOS 20D mit Akkugriff BG-E2 und 24-70mm 2.8 L USM (mit GELI) oder 70-200mm 2.8L IS USM (mit GELI), CF-Karten, Ersatzakkus, USB- und Videokabel und anderen Kleinkram
Im SlipLock Pouch 60 AW = Speedlite 580EX und Speedlite 430EX
Im SlipLock Pouch 50 AW = Reinigungsutensilien und anderer Kleinkram
Im Lens Case LC3 = 70-200mm 2.8 L IS USM (mit GELI) oder 24-70mm 2.8 L USM (mit GELI)
Im Lens Case 1S = Extender EF 2x II
Das Stativ hänge ich mit einem Gurt um.
Ich denke, damit habe ich größte mögliche Flexibilität. Zugegeben der Anblick ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man das Westentragesystem an hat und der Toploader vor den Bauch geschnallt ist

. Erinnert an einen Fallschirmjäger zu Kriegszeiten

, aber was soll?s, es soll ja effizient sein.
Ausgereizt ist das System noch nicht ganz, ich könnte ohne weiteres noch ein oder zwei SlipLock Pouches und/oder Lens Cases dran hängen, je nach Größe halt. Ferner werde ich mir noch den Taillengurt S&F Deluxe Waistbelt dazu kaufen.
Sollte ich mal nicht so Auffällig durch die Gegen laufen wollen oder nur einen Teil meiner Ausrüstung mitnehmen wollen, so nehme ich den Toploader 75 AW und hänge das Lens Case LC3 an die eine Seite und die SlipLock Pouch 60 AW an die andere Seite. Dann habe ich eine Fototasche in der fast meine ganze Ausrüstung platz hat. Den Konverter im Lens Case 1S an den normalen Hosengürtel und den SlipLock Pouch 50 AW ebenfalls oder ich hänge alles an den Taillengurt S&F Deluxe Waistbelt ? wie ich halt will, ganz individuell.
Ich denke so bin ich immer für jeden Anlass gerüstet.
Natürlich hat das System auch Nachteile, z.B. ist nicht alles so kompakt zusammen gefasst wie in einem Rucksack, es bammelt halt an einem herum (na, na jetzt nicht mit den Gedanken abschweifen

). Der Rucksack hat auch den Vorteil, daß er bei längeren Aufenthalten einfach hingelegt werden kann und aus dem geöffneten Rucksack heraus die Kamera bestückt werden kann. Bei dem Tragesystem muß ich halt immer alles Tragen. Absetzen kann man höchstens den Toploader. Ferner ist das Tragesystem auffälliger als ein Rucksack, was in manchen Ecken dieser Welt nicht ganz ungefährlich sein kann. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß gewisse Individuen genau wissen, wie lohnenswertes Diebesgut aussieht

.
Ich hoffe, daß ich mit diesem Beitrag der/dem einen/einem oder anderen/anderem in seiner Entscheidung ein kleines bißchen weiterhelfen konnte oder zumindest einen Hinweis geben konnte.