@donesteban
Wenn ich dir auch in vielen Punkten beipflichte, das führt dann dahin, dass sich der TO für seine eher kurze Reise einen mittelmässigen Kopf auf einem mittelmässigen Stativ beschafft. Das mag dann vllt. auch in Afrika erstmal prima funzen. Aber wieder zuhaus unter Deutschlands windigen Wolken, fragt er sich dann sehr wahrscheinlich doch, ob er nicht an der falschen Ecke gespart hat.
Am Stativkopf sollte man niemals sparen. Der sollte entspr. den Anforderungen der Ausrüstung und den Vorlieben des Benutzers ausgelegt sein.
Irgendwo draufschrauben kann man den immer. Und wenns nur eine Superclamp ist.
Lassen wir die Anforderung Sturm oder fast Sturm und 600mm mal weg. Klar, dann sind wir bei ganz anderen Sachen.
Nur werden viele vornehmlich dann unterwegs sein, wenn es zwar was windet, aber ohne dass jetzt gleich fast ein Sturm ist.
Und auch dann wage ich diese Vorhersage für D: 1/15 bei 600mm, und das noch bei Wind, das wird die absolute Ausnahme sein. Dann sind wir ja wieder bei statischen Motiven. Ein Tier, das nur atmet, hat dann schon verwischtes Fell. Auch mit einem Betonsockel als Stativ. Weil das Tier sich bewegt. Wir sind dann also beim Thema Landschaft, wenn wir von Wind (d.h. draussen) und statischem Motiv reden. Ja, kann man mit 600mm auch machen. Ist aber eine eher seltene Anwendung. Kann sich jetzt jeder fragen, wieviele Bilder ihm persönlich durch die Lappen gehen, wenn das bei viel Wind mit 1/15 oder 1/30 nicht mehr geht.
Die meisten werden für solche Motive den Grossteil der Bilder unter 100mm machen. Un für die Tierbilder, auch bei Tieren, die ruhig sind und nicht grade rum rennen, die ISO so hoch drehen, dass 1/60 oder 1/125 da ist.
Wenn das lange Tele also nicht häufig bei Landschaft genutzt werden soll, darf man sich also durchaus auf etwas beschränken, was dann ab 1/60 oder so gut genug ist. Und für längere Zeiten bei viel kürzeren Brennweiten als 600mm, das dann ohne Einschränkung.
Und beim Kugelkopf? Hab ich ihm ja schon was zu geschrieben. Es gibt durchaus Kugelköpfe für 100 bis 150 Euro, die das in diesem Sinne HALTEN. Sprich Fotos ohne Verwackeln zulassen. Ich hatte z.B. mal einen solchen von Rollei. Ja, das ist eigentlich billige China Ware. Hält wie die meisten ähnlichen Produkte sehr fest. Wo der Haken ist, darauf hab ich ihn auch hingewiesen: Nachsacken. Ein Kugelkopf der Hält UND NICHT NACHSACKT bei 600mm, das wird preislich ein anderes Thema.
Auch da wieder: Einen Kugelkopf, der fest genug hält für die eigenen Anforderungen , den braucht man in jedem Fall. Beim Nachsacken ist es eine Gewohnheitsfrage. Die einen Fotografen regt das richtig auf, ja nun, dann muss man halt an der Kasse entsprechend deutlich mehr abdrücken. Der andere sagt, wenn ich für 150 wegkomme und halt dran denken muss, den Ausschnitt einiges höher zu machen, als er nach dem Festziehen sein soll, ist das OK für mich, wenn der Kopf dafür nicht 300 oder 400 kosten muss. Dies tritt ab ca. 300mm KB deutlich sichtbar auf, bei 600mm wird der Effekt also schon sehr deutlich.
Was ich nicht gut finde, ist wenn man zu einem Kugelkopf, der fest hält, aber bei langen Brennweiten nachsackt, von vorn herein sagt, das taugt nicht, ohne zu wissen, wie wichtig das dem Fotografen ist.
Ich war Jahre lang mit Kugelköpfen unterwegs, die nachsackten.