Ich prophezeie Dir, dass in gut 250 Jahren die Fotografie eine andere sein wird, als Du Dir jemals vorzustellen wagst
Also ... ich fotografiere heute - und nicht erst in 20 Jahren oder schon in 2 Jahren.

Genau, man sollte sich nicht verrückt machen (lassen) mit Ängsten, wie lange das eigene Equipment wohl noch verkauft und repariert werden wird.
Interessant finde ich zwar schon die Frage, ob die Fotografie mehr in die Richtung der jetzt vorhandenen Kameras geht (Belichtung selbst einstellen, Objektiv wählen, Bilder am Computer selbst nachbearbeiten) oder mehr in die Richtung von GoogleGlass etc. - Geräte am Körper zu tragen, die automatisch alles aufnehmen, ggf. beeinflusst von der eigenen Wahrnehmung etc., die alles so aufnehmen wie gesehen oder wie geschwünscht, ohne dass der "Fotograf" bewusste Entscheidungen durch Belichtungs- und Objektivwahl trifft.
Verfechter würden das sicher die direktere Art der Fotografie nennen - kein Umweg über den Umgang mit der Kameratechnik, kein Herumgeschleppe etc.
Gegner würden sagen, die Fotografie wie wir sie kennen wäre verlorengegangen und etwas Neues, für sie nicht so Attraktives, da weniger bewusst (aka umständlich) steuerbar wäre entstanden.
Auf der andren Seite war es sicher für viele Dunkelkammerenthusiasten schwierig, auf Bildbearbeitung am Computer umzusteigen mit all ihren "künstlichen" Möglichkeiten.
Falls es wirklich mal zum flächendeckenden Fotografieren mit "intelligenten Brillen" oder so kommt, werden alle, die daran gewöhnt sind, den Kopf schütteln über uns heute, die wir freiwillig große, schwere DSLRs mit uns heurmschleppen und viel Geld für einzelne, wiederum schwere und teure Objektive ausgeben, die wir auch noch mitschleppen und wechseln müssen und die anfällig für Schäden (durch Sand oder Regen, Kratzer, Zerbrechen, Pilz) sind.
Eine Kamera mit manueller Belichtungsmöglichkeit und Objektivwechselmöglichkeit hat heute für mich große Vorteile gegenüber der automatischen Fotografie (Kompakte oder Smartphone ohne App, "Point and Shoot"). Vielleicht wird man diese Vorteile später als Nachteile ansehen, weil es anders viel schneller, leichter und einfacher geht und auch billiger. Weil man vielleicht durch eine Brille Bilder knipsen kann, nach Gutdünken bearbeiten und gleich an alle relevanten Stellen verschicken kann und zudem die nur ein paar Gramm schwere Kamera immer dabei hat, ohne dass man einen externen Blitz, ein schweres 1,8er/2,8er-Objektiv, eine Fototasche oder externe Filter benötigen würde oder eine externe Bildbearbeitung, die man erst zu Hause am Computer durchführen kann.
Nur wäre das nicht meine heutige Fotografie und ich würde mich schwer tun, darin einzusteigen und es vermutlich erst machen, wenn es nur noch wenige DSLRs etc. gibt und die neue Art der Fotografie schon weit verbreitet ist.
Bis dahin möchte ich mir aber keine Sorgen um das Verschwinden der DSLR machen oder darum, was an zukunftsträchtigsten ist, sondern meine Art der Fotografie genießen (und weiterentwickeln), die für mich heute besser ist als eine frühere (Kompaktkameras, Film zum Entwickeln geben, pro Film nur 36 Bilder) oder eine kommende (immer kleinere Kameras, vielleicht irgendwann App statt Objektiv und Filter oder eben der "Alles-in-einem-Brille").
Ich fotografiere hin und wieder notgedrungen mit dem Smartphone, wenn die DSLR nicht da ist und ich etwas festhalten möchte. Ohne App, ohne die von mir noch nicht erforschten vielfältigen Möglichkeiten dafür.
Mich stört daran vor allem die Haptik, die Vorsicht, die ich beim Balancieren des Handys in dem Händen walten lassen muss - das Problem hatte ich schon mit der Kompakten, die oft genug runter fiel, meist glücklicherweise auf Teppich.
Daher werde ich definitiv auf kleinere Kameras verzichten, solange es noch Alternativen gibt!

LG
Frederica