Was Nikon betrifft, sollte es ansonsten doch eigentlich jedem klar sein, daß man APS-C dort im Vergleich zu KB schon seit Jahren nicht wirklich ernst meint (wie bei den anderen beiden KB Anbietern auch nicht).
Warum? Die Entwicklungen in DX in den letzten Jahren können sich in meinen Augen durchaus sehen lassen.
Bodyseitig gibts ein sauber aufgeräumtes und klar abgestecktes Lineup mit D500/D7500/D5600/D3500. Schau Dir da mal das Durcheinander bei Canon oder Sony im Vergleich dazu an.
Das AF-P Zoom-Trio hat einige Lücken im Objektivlineup geschlossen. Mit dem 16-80/2.8-4 haben sie ein Objektiv auf dem Markt, das im Vergleich bei keinem anderen Konkurrenten vorhanden ist.
Nur die Marktstrategie bei Nikon ist halt schon immer sehr schlecht. Die UVP des besagten 16-80 oder der D7500 sind halt sehr realitätsfremd gewesen, was sich dann natürlich prompt bei den Verkäufen und bei der Beliebtheit bemerkbar gemacht hat. Da leidet z.B. auch das 17-55/2.8 darunter, das zwar eine echte solide Sportskanone ist, aber halt gegen die Konkurrenz vor allem und P-/L-Betrachtung kein Land sieht. Und einen günstigeren Nachfolger nachzulegen, muss man sich halt auch mehrmals überlegen.
Dazu kommt noch, dass die D3300/5300/7100/7200 halt damals schon sehr gut waren, so dass die Notwendigkeit eines Upgrades nicht unbedingt erforderlich ist. Anders als z.B. bei Canon, wo ja nach und nach am Sensorrückstand der alten 60d/600d/700d nachgebessert wurde und so auch immer ein reeller Kaufanreiz geschaffen wurde.
Und zu den fehlenden Festbrennweiten im unteren Brennweitenbereich, hab ich ja schonmal geschrieben, dass da die Messlatte mit mit den Sigmas und Tokinas dieser Welt schon recht hoch liegt und daher der Bedarf einfach nicht da ist. Was nützt dir denn ein 20er Pancake-Objektiv, wenn die DSLR damit trotzdem nicht in die Jackentasche passt?
Der Rest wird einfach mit den alten 3K/5K/7K DSLRs abgefackelt; bis es sich für Nikon nicht mehr lohnt.
Eben nicht mehr. Der Markt hat sich dramatisch geändert. Es sieht so aus, als hätten Nikon und Canon mit der Vorstellung ihrer Z und RF-Linie den eigenen Einsteigermarkt abgewürgt, da jeder den Fortbestand von F und EF bezweifelt und keiner mehr in ein totes System einsteigen will. Überspitzt gesagt.
Es könnte daher sein, dass sie vom Markt gezwungen werden. Die Verkäufe der Z6/Z7 reichen wohl nicht aus, um in einer gewissen Größe zu überleben. Von daher heißts entweder weiter schrumpfen und als KB-Nischenhersteller zu verbleiben oder versuchen, die Verkäufe unterhalb der Z6 wiederzubeleben.
Das kann man mit Auslutschen der DSLR versuchen, oder aber mit einer günstigeren Z-Linie. Und warum nicht DX? Da könnte man nochmal einige heutige DX-Besitzer als Umsteiger mit ins Boot holen. Strategisch wäre das in meinen Augen kein schlechter Zug. Immerhin hat Nikon da nun bessere Voraussetzungen für sowas als die Jungs bei Canon mit ihrem Bajonett-Durcheinander.