Gut, das dem nicht so ist, kennen ja viele aus eigener Erfahrung. Nun aber zu der Aussage.
Richtig ist, dass die Kamera die gemessene Entfernung (genauer die Phasendifferenz) dem Objektiv mitteilt. Das Objektiv ermittelt aus dieser Phasendifferenz anhand einer internen Umrechnungstabelle um wieviel es die Linsen verschieben muss um diesen Phasenversatz auszugleichen. Wenn dies getan ist, dann meldet das Objektiv an die Kamera, dass dies erfolgreich getan wurde. Die Kamera selbst weiß nicht auf welche Distanz der Fokus gestellt wurde, da die Kamera nur den Phasenversatz messen kann. Die Kamera überprüft jedoch danach nicht nochmal ob der Fokus nun richtig ist, sondern verlässt sich auf die Aussage des Objektivs (so ist es zumindest bei Canon).
Diese interne Tabelle in der Kamera ist zunächst erstmal bei allen Objektiven der Serie gleich, es wird bei einem Objektiv (also beim Prototyp wenn man so will) bestimmt wie diese Tabelle auszusehen hat und wird dann in alle weiteren Objektive der Serie übertragen. Das würde auch alles wunderbar funktionieren, wenn da nicht diese Fertigungstoleranzen wären, die z.B. eine Linse 1/10mm weiter vorne oder hinten sitzen lassen würden. In diesem Fall stimmt die Tabelle dann halt nicht mehr. Darum hat man meist auch immer einen konstanten Front oder Backfokus über den Gesamten Brennweitenbereich. Ein weiterer Faktor ist z.B. die Genauigkeit mit dem die AF-Mechanik die Linsen bewegt (USM, Mikro-Motor etc.), wobei diese Fehler intern eigentlich durch den geschlossenen Regelkreis des AF-Systems in Objektiv relativ gering gehalten werden können.