Eine typische Kamera (z. B. von Canon, Nikon, Sony, Panasonic...) ist
ein Produkt globaler Lieferketten:
- Sensoren oft aus Japan oder Südkorea
- Elektronik-Komponenten z. B. aus Taiwan oder China
- Gehäuseteile/Mechanik: häufig in China produziert
- Endmontage: in China, Malaysia, Thailand oder auch Japan
Wenn also ein Teil der Lieferkette (z. B. China) von US-Zöllen betroffen ist, wirkt sich das auf den
ganzen Produktionsfluss aus.
Die USA haben unter Trump mehrere Runden von Zöllen eingeführt, unter anderem:
- 10–25 % auf Elektronik und Kamera-Zubehör aus China
- Dazu gehörten u. a.: Kameragehäuse, Objektive, Stative, Blitze, Ersatzteile, sogar Speicherkarten
Folgen:
- Firmen wie Canon, Nikon, GoPro & Co mussten entweder:
- höhere Kosten in Kauf nehmen (und ggf. an Kunden weitergeben)
- ihre Produktion aus China verlagern (z. B. nach Thailand, Malaysia, Vietnam)
Viele Hersteller begannen daraufhin, ihre Fertigung
aus China in andere asiatische Länder zu verlagern. Das ist aber nicht so einfach wie ein Umzug im echten Leben:
Probleme:
- Neue Fabriken müssen aufgebaut oder angepasst werden
- Personal muss geschult werden
- Qualitätskontrollen kosten Zeit und Geld
- Lieferschwierigkeiten während des Übergangs

Das führte zu
Produktionsverzögerungen, Engpässen und teils höheren Preisen (v. a. bei neuen Modellen und spezialisierten Objektiven).
- US-Verbraucher sahen Preissteigerungen bei bestimmten Produkten (z. B. Objektive von Drittanbietern wie Sigma oder Tamron, die teilweise in China gefertigt wurden)
- Manche Hersteller (z. B. GoPro) zogen bestimmte Produkte ganz aus den USA zurück oder versuchten, den Markt mit reduzierter Auswahl zu bedienen
- Weltweit entstanden Lieferengpässe, weil die Verlagerung global Ressourcen band
Selbst wenn du in Deutschland oder der Schweiz lebst:
- Globale Lieferketten wurden durch die USA-Zölle aus dem Takt gebracht
- Die Verfügbarkeit von Produkten sank (manche neue Objektive kamen z. B. verspätet auf den Markt)
- Preise stiegen auch hier durch höhere Produktionskosten und Transportkosten
Beispiel: GoPro & Trump-Zölle
GoPro war eines der ersten Unternehmen, das 2019 aktiv
Produktion aus China nach Mexiko verlagerte – speziell für den US-Markt, um die Zölle zu umgehen. Diese Teilung des Produktionsprozesses brachte aber enorme logistische und finanzielle Herausforderungen mit sich – mit Auswirkungen auf Verfügbarkeit und Marge weltweit.