Deswegen schrieb ich in meinem Beitrag "Anti-Flicker" !!
Bei meinen Tests vor 2 Jahren hatte ich eine LED-Birne, an der alle ES incl. A9 mit Streifen reagierten, sobald man mit der Belichtungszeit nur knapp unter die Auslesezeit des Sensors kam.
Mit der gleichen Beleuchtung hatte ich dann auch bei den benutzten Cams den MS ausprobiert.
Ergebnisse damals:
1. 5D4 und E-M1ii kamen bis 1/1000. Beide hatte Anti-Flicker. Ergebnisse hier deutlich besser, als mit ES.
2. X-T2, A7Rii und A9 zeigten schon bei 1/250 mit MS die ersten Streifen. Und alle haben kein Anti-Flicker. Ergebnisse also auch besser, als mit ES, aber deutlich schlechter, als bei den Modellen mit Anti-Flicker.
Das Problem an solchen Ergebnissen: man kann als normal ausgestattete Privatperson die Kurvenform des pulsierenden Lichts nicht aufzeichnen/nachvollziehen. Da es dort keine Vereinheitlichung oder Norm gibt (wie in der damaligen Diskussion Leute mit Fachwissen einbrachten), lässt sich schwer systematisch erklären, warum das so ist.
In der Praxis brachte mich eine Bühnenbeleuchtung mit LED-Spots unsanft auf dieses Thema.
Dieselbe Bühne hatte ich jahrelang mit der 5D3 und 5D4 ohne Streifenprobleme bei Belichtungszeiten (Anti-Flicker immer angeschaltet) von 1/80 bis 1/500 abgelichtet (je nach Zoom, Bewegung der Motive, Beleuchtungsstatus). Ich kannte das Thema gar nicht. Die Ergebnisse waren immer top.
Bei einem - gottseidank nicht ganz so wichtigen - Kurzevent hatte ich die X-T2 benutzt und - um die probenden Künstler nicht zu stören - deren ES benutzt. Es war ein Desaster: 80% Ausschuss wegen Streifen, die (weil es Mischbeleuchtung war) auf dem kleinen Kontrolldisplay noch nicht so auffielen - beim Entwickeln am grossen Bildschirm aber zum ernsten Problem wurden.
Da ich das (ausser bei Blitzen - und die wurden da nie benutzt) noch nie gesehen hatte, fing ich an, zu recherchieren und zu testen.
Dann bekam ich die A9 und habe beim nächsten Testevent mit ihr gearbeitet. Sie schaffte 1/160 sicher streifenfrei (wo die 5D4 bis 1/500 eben nie Probleme hatte) und war damit für normale Szenen mit leichter Bewegung die Lösung für lautlose Bilder in dieser Situation.
Als ich dann zu Hause weiter testete, stellte sich damals eine LED-Birne als Streifenbiest heraus, mit der ich die o.g. Testergebnisse ermittelte. Das Ding war irgendwann im letzten Jahr ausgefallen und ich habe sie durch andere ersetzt. Die sind weniger kritisch.
Da spielt neben der Frequenz auch die Kurvenform des Lichts mit - insbesondere, wenn noch gedimmt wird (was bei Bühnenbeleuchtung ohnehin oft passiert).