AW: Sony 4.0-5.6/70-400mm G
Mit Blendewerten kann man ja auch experimentieren, indem man das gleiche Motiv mit eben verschiedenen Blenden mehrfach ablichtet. Das wäre meine Lösung, da ich Amateur bin.
Bei den Beispielen mit den Stadtansichten ist es besser abzublenden, das Foto schaut nicht besser aus, wenn oben und unten das Foto unscharf ist. Mit der Blende sich in dem Bereich bewegen, wo die Optik das Maximum an Bildqualität liefert, ist bei solchen Motiven sicher die bessere Wahl.
Wenn du dich jedoch bei starkem Sonnenschein in eine detailreiche Gegend begibst (z.B. frisch gestrichene Stahlkonstruktionen) so sind doch gerade die Kanten aufgrund von Lichtbrechung, Beugung Reflektion und, und, und... etwas "verwischt". In einer Großstadt, wie die meine es nun mal ist kommt noch ein subtiler Nebelschleier zwangsläufig dazu.
Das hat zu einem damit zu tun, das bei Sonnenschein um die Mittagszeit die Helligkeitswerte im Bild extrem weit auseinanderliegen können. Keine gute Idee in dieser Zeit zu fotografieren. Ich fotografier lieber in den Abend und Morgenstunden, wobei letzteres für mich als totaler Anti Frühaufsteher eher schwer zu schaffen ist ...
Das Licht ist um die Mittagszeit nicht so toll. Wenn viel Feuchtigkeit in der Luft ist, dann hast du den Schleier in der Luft.
Wenn du in einer großen Stadt lebst, hat der Schleier allerdings andere Ursachen ...
Die beste Sicht hast du, wenn eine Schlechtwetterphase von einer trockenen Luftströmung abgelöst wird. Das ist meistens ein Tag, der ist perfekt, danach wird es wieder trüber.
Ich erkenne keinen Sinn darin, diese Gegebenheiten durch hochwertige Ausrüstung glatt zu bügeln. Ich war immer glücklich ein Foto zu erblicken, das mir die vor Ort empfundene Stimmung wiedergab und so den Augenblick verewigt hat. Es sind doch gerade die kleinen Unregelmäßigkeiten, die Asymmetrien und Unvollkommenheiten, die die Welt so schön machen.
Für alles Andere gibt es AutoCad.
Es gibt eine Regel, die man beherzigen sollte. Sieh die Dinge wie eine DSLR, eine DSLR sieht die Realität anders als Menschen. Immer auf extreme Kontraste achten, wenn der Ausschnitt der Realität im Sucher keine extremen Helligkeitsunterschiede hat, dann werden die Fotos auch sehr gut, vorausgesetzt die Belichtung ist korrekt. Die Kamera im Kopf deutlich besser als eine DSLR, das sollte man nicht vergessen.
Die Nachtaufnahme war in Wirklichkeit viel heller als auf dem Foto. Hätte ich bis zu dem Zeitpunkt gewartet, wo die Helligkeit der Dämmerung dem Foto entspricht, dann hätte ich Probleme mit der künstlichen Beleuchtung bekommen, da der Unterschied zum Rest vom Tageslicht zu groß gewesen wäre.
Zu dem Zeitpunkt fotografieren, wo sich Tageslicht und künstliches Licht die Waage halten bringt deutlich bessere Ergebnisse, hat aber den Nachteil, die optimale Phase ist schnell vorbei. Anschließend am Computer die Belichtung reduzieren um den gewünschten Look zu bekommen.
Ich bin zweimal dort gewesen, beim ersten mal hab ich mir die Lichtsituation angeschaut, ein paar Testbilder geschossen und dann am nächsten Tag mit dem Wissen vom Vortag das Ganze wiederholt.
Nichts desto trotz, die Bilder von Marcus sind Klasse und sorry für den Fall , dass mein Beitrag evtl. nicht zum Thema passt, aber die Effekte waren eben umwerfend.
Naja, das hier sind Testbilder, die die Qualitäten der Optik zeigen sollen. Die Schärfe fasziniert, aber Unschärfe hat auch seinen Reiz, meiner Meinung nach mehr als ein rattenscharfes Bild.