AW: Some more of "USA, the West" [2011]
Super Photos.
Weisst Du aber ohnedies
.
Darf ich mal was dazu fragen? Wenn ich mal gross bin und auch schöne Aufnahmen machen will, wo und wie lerne ich das am Besten?
Nur mit einem Buch oder Kurs? Welche Techniken verwendest Du so?
Sorry wegen der trivialen Fragen. LG
Üben, beurteilen, lesen, üben, beurteilen, lesen etc. ...
Sich der Kritik stellen, Vorbilder suchen und sehen was die machen. Bilder von Vorbildern oder Bilder die Dir gefallen detailliert in Bezug auf Licht, Bildgestaltung, Inhalt, Aussage, Wirkung analysieren. Tutorials lesen. Nicht die exifs sind wichtig, sondern das was zum Aufnahmezeitpunkt sonst noch zu einem Bild führte.
Noch etwas: Exifs zeigen kein Wetter, keinen Bildaufbau, keine Filter, keine EBV -> Exifs sind definitiv (speziell für Anfänger!!!!) irreführend. Sobald ein Bild bei mir durch Lightroom oder Photoshop ist kannst die exif Infos zu nichts mehr brauchen.
Mein Credo ist mittlerweile:
Entschleunige!!! Noch keines meiner wirklich vorzeigbaren Bilder wurde einfach auf die Schnelle gemacht.
Höre auf die Profis unter denen, welche Dein bevorzugtes Genre betreiben.
Ein gutes, stabiles Stativ mit einem guten Kugelkopf ist (ausser bei People und Street vlt.) ein "must have".
Dazu ein Fernauslöser, hochwertiges Glas als Objektiv. Gute Filtersets (kein Cokin) und gute EBV-Software.
Fotografiere nicht beiläufig (beim Familienausflug) sondern setze es als zentralen Punkt, alles andere muß hinten anstehen.
Denke bei allem nie "das reicht für meine Bedürfnisse", lieber oversized und Spass damit als in Kürze wieder auf Grenzen zu stoßen.
Ich bin da auch noch nicht bei der endgültigen "Erleuchtung", aber der bisherige Weg war oft teuer weil ich eben auch oft dachte "wird schon reichen". Und dann noch einmal kaufte. Daher setze ich mittlerweile nur noch auf hochwertigere, teuere Ausrüstung, schon immer für Unterwasser und seit ich die Landschaftsfotografie für mich entdeckte auch da. Alleine die Stabilität, Wetterfestigkeit, Zuverlässigkeit, Handhabung sind da für mich ausschlaggebend. Ich bin bekenne mich als Verfechter von hochwertigem und damit auch höherpreisigem Equipment. Man kann das auch gut gebraucht erstehen.
Bücher können helfen. Ich lese immer wieder mal einFotofachbuch. Auch die sogenannten "Fachzeitschriften" haben doch ab und zu mal einen guten Trick oder einen Hinweis. Kann man sich auch oft in der örtlichen Bücherei holen, statt zu abonnieren. Auch ältere Ausgaben, die Aktualität ist bei so etwas nicht wichtig.
Online Magazine sind ebenfalls Quelle der Inspiration (z.B. Outdoor Photographer, leider zu 80% werbung)
Viele Threads hier im Forum bieten gute Tips. Den POTD gibt es leider nicht mehr. google mal nach photographer und crossing. Christian, Deryk und serdar bieten gute Workshops (ich glaube auch hier unter "kommerzielle Workshops" findest Du sie).
Ich hatte vor vielen Jahren das Glück, daß ein befreundeter Berufsfotograf sich eine halbe Nacht lang Zeit nahm und in mir das Verständnis für die Wichtigkeit der Bildgestaltung anhand von Klassikern (Gemälden großer Maler), Fotos von Profis und meinen Fotos aufzeigte, warum ein und das selbe Bild (inhaltlich) ganz unterschiedliche Wirkung haben kann (goldener Schnitt, Tiefenwirkung, Elemente wiederholen, logische Zusammenhänge schaffen, Drittelregel, Vignettierung/Rahmenbildung durch Bildinhalte, Einteilung bzgl. Blickrichtung von Tieren, Personen und deren Freiräumen im Bild, Bildbeschnitt, etc.)
All das kann ich heute noch nicht vollständig umsetzen wie man sieht, aber es ist immer präsent wenn ich ein Foto mache.
Nimm das letzte Foto #104: Hier fängt sich das Auge im trockenen toten Ast. Wandert dann hoch entlang der Sandrinne zu der Kuhle (Wiederholung von unten) mit der lebenden Pflanze. Von dort weiter den Fels hinauf. Die Rinnen wechseln sich kontrahär ab. Unten heller Sand, oben dunkler Riss. Auch eine Wiederholung. Tiefenstaffelung durch die beiden Kuhlen und den Fels. Der rötliche Fleck im Fels sorgt unbemerkt für einen Ankerpunkt bevor der Blick oben hinausgleitet und wiederholt die Farbe unten. Sonst wäre der helle Fels zu eintönig im oberen Bilddrittel.
Zum letzten Punkt: Was sind schöne Aufnahmen? Für manche ist das hier "Postkartengeknipse", anderen ist es zu bunt weil sie nur s/w akzeptieren, wieder andere lehnen EBV ab oder nur HDR ist toll, mögen nur 100% Goldener Schnitt Bilder, finden Landschaft bäähhhh weil keine Menschen und überhaupt ist Still-Life oder Studio das einzige wahre??? Es gibt kein Rezept, damit Bilder allen gefallen.
Ist wie bei der Musik: Die Interpretation eines Stückes macht es einzigartig für die jeweilige Zielgruppe.