Es gibt einige Unterschiede zwischen Foveon (Merrill) und Bayer-Fotos.
Je nach dem sind sie deutlicher sichtbar oder vernachlässigbar.
Aber die Summe dieser kleinen Unterschiede kann dann dazu führen, dass man vom "Foveon-look" spricht.
Es versuchen zu erklären endet meist in fruchtlosen Diskussionen.
Ich versuche es trotzdem mal rational:
Prinzip bedingte, oft sichtbare Unterschiede sind diese:
1. Keine Bayer Interpolation, die Farbe jedes Pixels wird direkt berechnet, das führt dazu, dass ein ganz dunkles Pixel neben einem sehr hellen, ein grünes Pixel neben einem roten stehen kann. Unterstützt wird dies durch die Absenz eines Aliasing Filters. Das ergibt eine Pixelschärfe, wie sie im Markt sonst nicht zu finden ist.
Bayer Sensoren werden immer öfter auch ohne, oder mit angepassten Aliasing-Filtern auf den Markt geworfen um die Schärfeleistung zu erhöhen. Leider kommt dann halt auch wieder das Farb-Moiré zum Vorschein, das durch die Bayer-Matrix entsteht. Der Foveon ist frei davon.
Im schlimmsten Fall sieht das dann so aus:
RicohGR:
http://1.static.img-dpreview.com/previews/ricoh-gr/samples/testscene/RicohGR-F28-003.jpg?v=2134
Sigma DP1m:
http://1.static.img-dpreview.com/previews/ricoh-gr/samples/testscene/SigmaF28-003.jpg?v=2134
Nachteil der Absenz eines Aliasing Filters beim Foveon-Sensor sind Treppchen bei scharfen, schräg verlaufenden Kanten.
Dynamik-Umfang:
Ich sehe keinen "magischen" Dynamikumfang beim Foveon, aber einen durchaus ansprechenden.
In meinen Tests bin ich zum Schluss gekommen, dass sich dieser in etwa auf dem Niveau einer Canon 5D MK2 bewegt.
Plastizität:
Meiner Meinung nach ein Resultat der Pixelschärfe, des höheren Mikrokontrastes des beliebten Einsatzes von Fill-light im RAW Konverter und natürlich, bei den DP's, das hervorragende Objektiv.
Farben:
Schwieriges Thema. Die Farben einer jeden Foveon basierten Kamera unterscheiden sich von Modell zu Modell. Farbtreue ist sicher nicht die grösste Stärke des Foveon, wohl aber die Farbseparation, was sich auch wieder in sehr beeindruckender Darstellung von Strukturen und Materialien zeigt.
Eine alte, verfallene Fassade würde ich immer mit Foveon fotografieren.
Dieser Vorteil ist gleichzeitig Nachteil wenn es um Portraits geht, hier kann der hohe Mikrokontrast und die Schärfe eine Person "künstlich" altern lassen

Bei meinen Tests mit der Sigma SD1 und der Canon 5D MK2 waren die Farben, nach Korrektur des Weissabgleiches, vergleichbar.
Was jedoch immer, auch in der verkleinerten Version der Bilder aufgefallen ist, ist die bessere Zeichnung/Darstellung von Strukturen bei der Sigma SD1.
Dies war am Schluss bei 1280px Fotos das Merkmal anhand dessen ich die Bilder der jeweiligen Kamera zuordnen konnte.
Bei keiner anderen Kamera habe ich dieses Gefühl, echte, "spürbare" Materialien fotografiert zu haben.
Schlussendlich ist dies für mich persönlich wohl der wichtigste Grund, meistens eine Sigma zu bevorzugen.