Bin mir etwas unsicher ob alle die hier über die Nuancen der Qualitäten des 24-120 zu anderen Objektiven berichten auch wirklich ständig Abzüge über DIN A3 in Fine-Art-Print Qualität machen.
Ich habe das 24-70, 24-120 und 28-300 im Einsatz an D4 und D800E.
Das 24-70 ist bei 70mm und Offenblende f/2,8 schlechter als das 24-120 bei 70mm und f/4. Um mit dem 24-70 auf die Qualität des 24-120 zu kommen muss ich es abblenden.
Trotzdem kann ich mit f/2,8 Bilder machen, welche ich mit dem 24-120 nicht machen kann und umgekehrt.
Auch das 28-300 macht an einer D800E hervorragende Bilder in der Praxis, von denen ich auch schon mal gerne Abzüge mit 1,00/1,50 m mache. Was die Bildschirm-Fraktion hier kaum glauben kann.
In der Praxis ist es am Ende eine Frage der Situation und wenn ich ein wenig abblenden kann sind zwischen 24-70, 24-120 und 28-300 nur akademische Unterschiede.
Ein falsche Verschlusszeit ist viel dramatischer als die Frage welches Objektiv.
In der Praxis heißt das für mich, dass das 24-120 nicht genutzt wird. Es ist das Objektiv welches ich am Wenigsten nutze.
Für mich bleibt, dass f/2,8 an FX DIE Blende ist und bleibt. Mit deutlichen Einschränkungen in der Qualität. Ein neues 24-70 ist für mich was die Schärfe betrifft absolut überfällig, gerade bei 70mm!!!
Ich verstehe diese Lengde nicht, dass das 24-70 das Überobjektiv sein soll und das 28-300 eine Gurke. Absoluter Nonsens. Das 24-70 ist natürlich absolut unverzichtbar, aber ich habe bei f/2,8 Qualitätseinbußen vergleichbar höherer ISO-Stufen.
Ich schätze gerade bei unberechenbaren Situationen am Tag das 14-24 auf der D800E und das 28-300 auf der D4.
Wenn es dunkler wird kommt das 24-70 als Standard drauf und in einem sehr dunklen Innenraum dann das 35/1,4.
Das 24-120 ist jedoch ein großartiges Objektiv für alle die sich solche Idealkombinationen nicht zusammenstellen können und sich auf ein Objektiv reduzieren müssen. Ich war 25 Jahre lange mit einem 28-135/4 als Standard unterwegs. Nur deshalb hatte ich das24-120 erworben und könnte damit auch zufrieden sein, aber die anderen Kombinationen schlagen ganz klar seit vielen Jahren meinen "alten Standard".
Das 24-120 wird bei schlechtem Licht und bei der Freistellung vom 24-70 und am Tag, wenn man abblenden muss, vom 28-300 ganz klar getoppt, was die fotografischen Möglichkeiten angeht. wobei ich davon ausgehe, dass dann etwas unter 28mm immer greifbar ist. Wer Videos macht kann natürlich mit dem AF-Lärm des 28-300 nichts anfangen. Da ist dann das 24-120 die bessere Wahl.
Für ein kontrolliertes Shooting unter Studiobedingungen würde ich keines dieser Objektive nutzen ;-) aber unter unberechenbaren Bedingungen habe ich beim 24-70 mehr Flexibiliät beim Licht und beim 28-300 mehr Flexibilität in der Brennweite.
Grüße
Alexander