Ein erster Ansatz wäre z.B. die Stochastik für sich selbst zu nutzen und über entsprechende Rechnungen oder Kombination mehrerer Einzelbilder, die zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen wurden, das Rauschen zu reduzieren. Und wer weiß, was die Zukunft sonst noch so bringt.
Wie soll das gehen, mehrere Einzelbilder zum
gleichen Zeitpunkt aufnehmen? Dazu müsste man ja mehrere Objektive/Kameras nebeneinander haben, was wiederum zu Parallaxenfehlern führen würde. Wenn du mehrere Aufnahmen sehr kurz hintereinander meinst: Sowas geht auch jetzt schon. Ist zwar eine durchaus gut funktionierende Technik, hat bei bewegten Motiven aber genauso seine Probleme wie eine längere Verschlusszeit. Dabei sind die hohen ISOs ja sowieso nur bei bewegten Motiven überhaupt interessant.
Der Vergleich mit der Buschtrommel hinkt hier auch ziemlich, da bei der Fotografie die Rahmenbedingungen fest vorgegeben sind:
1. Man will einen Moment mit einer festen Zeitdauer (z.B. 1/1000tel Sekunde) festhalten.
2. Man will ihn aus einer fest vorgegebenen Perspektive festhalten
3. Aus der Zeitdauer und der Perspektive ergibt sich eine begrenzte Zahl von Photonen, die vom Motiv abgestrahlt werden können.
4. Diese begrenzte Zahl von Photonen gehen durch ein optisches Linsen- oder Spiegelsystem (Objektiv), welches die Photonen zusätzlich begrenzt.
5. Selbst wenn die nun eingesammelten Photonen 100%ig und ohne zusätzliche Fehler einzuspielen aufgezeichnet werden können, so ist die Informationsmenge dennoch begrenzt auf die Anzahl Photonen, die aufgezeichnet werden konnten. Wie im Beispiel von Frank Klemm geschildert, können die Photonen bei sehr hohen ISOs an einer Hand abgezählt werden. Wie sollen aus einem Duzend Photonen pro Pixel noch nützliche Informationen für ein Bild mit 16bit oder auch bloss 8bit gesammelt werden?
Die Buschtrommel hingegen ist nur eine von vielen Möglichkeiten Informationen zu übertragen. Ob die Information Elektromagnetisch, Akustisch oder physisch übertragen wird, ist völlig offen.
Die einzige Möglichkeit bei der Fotografie, noch mehr Informationen einsammeln zu können sind grössere Objektive und entsprechend grössere Sensoren - oder man entwickelt eine ganz neue Möglichkeit um Licht mit hoher Genauigkeit einzusammeln. Eine Möglichkeit wird vielleicht irgendwann ein "optisches schwarzes Loch" sein, welches so im Labor sogar schon einmal erzeugt werden konnte. Dieses zieht dann theoretisch beliebig viel Umgebungslicht ein, welches dann hintenrum wieder zu einem Bild zusammengesetzt werden müsste. Davon sind wir aber noch sowas von weit entfernt, dass ich damit nicht in den nächsten 50 Jahren rechne - wenn es denn überhaupt je für diesen Zweck funktionieren könnte.
EDIT: Ich komme zum Schluss, dass für die Fotografie weiterhin eine Kombination aus Objektiven mit hoher Lichtstärke, langen Verschlusszeiten und künstlichen Lichtquellen das naheliegendste und beste ist.