Im LUF hat sich gerade einer entschieden, dass die MM doch nichts für ihn ist.
Tja, eine M ist halt so eine Sache. Ich hatte mir meine erste Mm bestellt, bevor ich mich überhaupt in die Thematik eingelesen hatte. Es ist halt eine Kamera wie jede andere, nicht? (der analogen Fotografie hatte ich schon vor dreißig Jahren erleichtert den Rücken gekehrt)
Noch bevor sie bei mir eintraf, wußte ich's besser. Die Kamera kann
nichts. Nichts von dem, was heutige Kameras der letzten zwanzig Jahre bereits wunderbar beherrschen: AF, Motiverkennung, verschiedene Programme, etc. Es ist eine nahezu rein manuelle Kamera.
So ein Sch**ß!.
War wohl eine Fehlbestellung. Ok, auspacken, anschauen, zurücksenden.
Denkste. Ausgepackt, angeschaut, Objektiv draufgeschraubt, durch den Sucher geblickt und sofort wieder jung gefühlt. Ja, die Kamera kann nichts. Sie hat zwar ein paar Automatiken (Iso- und Zeitautomatik, beides recht gut brauchbar, ISO-Automatik ist bei mir meistens aktiv), aber letztlich muß man selber noch sehr viel Hand anlegen für eine relativ junge Kamera. Aber das funktioniert eben auch sehr gut, die Kamera ist ja auch dafür gebaut, im Gegensatz zu DSLM.
Lange Geschichte, kurzer Sinn: Seit meiner ersten Mm hat sie sich natürlich auch vermehrt, das System ist bei mir vorrangig im Einsatz, und ich fotografiere auch wieder deutlich mehr mit DSLRs statt mit den bei mir zahlenmäßig häufiger vertretenen DSLMs.
Aber man muß es eben auch mögen.
Den Bildern selber sieht man es oft nicht direkt an, mit welcher Kamera sie gemacht wurden. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn Spaß beim Fotografieren? Den habe ich eher mit DSLRs und den Ms.
Klar, DSLMs machen ebenso einen guten Job. Zumindest, wenn man sie ihren Funktionen gemäß nutzt. Also mit AF. Darin sind sie sowohl den Meßsuchern als auch den Spiegelreflex deutlich überlegen. Aber manueller Fokus? Da wendet sich das Blatt wieder dramatisch. Das können selbst DSLRs besser (schneller).
Eine M ist nicht perfekt. Man kann keine Zoom-Objektive nutzen, die MFD ist nahezu riesig (bei Nutzung des Meßsuchers) und auch die sinnvoll nutzbare Brennweite ist vergleichsweise beschränkt. 135mm über den Meßsucher? Na ja...
Aber man fotografiert immerhin wieder, statt einfach nur irgend welche Knöpfchen zu drücken. Und das macht ungemein viel Spaß. Ist ein Bild gelungen, war man selber daran Schuld, nicht auch noch die Kamera. Bei DSLMs bin ich mir da manchmal nicht so sicher. Klar, man kann auch die falsch bedienen,
aber das ist schon ziemlich schwer.