Warum obliegt es meiner Pflicht, mich im Vorfeld über Preis/Leistung zu erkundigen? Warum sollen sich alle Eltern für sich bei der Schule bzw. bei dem Fotografen erkundigen?
Das ist Rechthaberei und hierauf zielt meine Kritik im Wesentlichen ab.
Es unterliegt nicht Deiner Pflicht, aber es wäre eine pragmatische und unkomplizierte Lösung, die man von erwachsenen Menschen erwarten kann. Alles andere führt langfristig zu unnötiger Bürokratie.
Es müssen sich auch nicht "alle" Eltern erkundigen, sondern nur die, die ein dringendes Problem damit haben, den Preis nicht vor Anfertigung der Bilder zu erfahren.
Wenn die Kosten für alle Eltern vorher ersichtlich gewesen wären, so bin ich mir sicher, dass die ein oder anderen auch im Vorfeld auf die Barrikaden gegangen wären.
Wenn dem so ist, wird man ja auf dem nächsten Elternabend ein paar kritische Stimmen hören und im nächsten Jahr besteht dann das Problem nicht mehr.
Wo habe ich denn die Eltern, die jene 25 Euro bezahlen, als "doof" bezeichnet? Bleibe doch bitte bei der Sache und vor allem sachlich.
Das war eine überspitzte Formulierung Deiner Ansicht, dass anderen Eltern womöglich nicht bekannt sein könnte, dass 25 Euro ein hoher Preis sind und sie diesen Preis vermutlich vor allem deswegen und aus Gruppenzwang bezahlen.
Ob Du es wahrhaben möchtest, oder nicht. Aber es ensteht bei vielen wirklich ein Gruppenzwang.
Eltern sind aber keine Kleinkinder und ich erwarte von erwachsenen Menschen, dass sie mit Gruppenzwang umgehen und sich diesem ggf. widersetzen können.
Und genau darauf spekulieren die Fotografen bzw. Fotostudios.
Fotografen verlangen, wie andere Händler und Dienstleister auch, was bezahlt wird. Das ist ein ganz normaler marktwirtschaftlicher Prozess.
Nicht mein Brief an den Fotografen ist asozial, sondern das Preis-/Leistungsverhältnis des Fotografen.
Der Preis des Fotografen ist (zu) hoch. Deine Reaktion darauf ist aber unangemessen, überzogen und vor allem kontraproduktiv.
Die normale Reaktion auf einen hohen Preis: Man kauft es nicht und sagt dem Anbieter ggf. noch warum. Die neumodische Reaktion: Man versucht dem Anbieter zusätzlich noch das Leben schwer zu machen und ihm zu zeigen, wie ungemein clever man ist.
Dein Brief und nicht etwa der zu hohe Preis leitet eine juristische Eskalation ein, die am Ende nur wieder zu mehr Regeln, mehr Absicherungen und mehr Bürokratie führt.
Ein einfaches "
Ich nehme ihr Bild nicht ab, weil es mir zu teuer ist und werde mich dafür einsetzen, dass ich nächsten Jahr ein günstigerer Fotograf engagiert wird. Es wäre schön, wenn Sie dies bei der Gestaltung Ihres nächsten Angebotes an unsere Schule im Hinterkopf behalten könnten" hätte sicher mehr bewegt, als Dein Schreiben.
Beim nächsten Elternabend werde ich das Thema sicherlich auch ansprechen, was aber an der jetzigen Situation nichts ändern würde.
Angesichts der Tatsache, dass Du es dieses Jahr versäumt hast, Dich im Vorfeld um die Sache zu kümmern, und damit erheblich zu dem Problem beigetragen hast, könnte man die Sache in diesem Jahr auch einfach auf sich beruhen lassen.
Aber nein, das geht natürlich nicht. Man muss es dem Fotografen noch so richtig zeigen. Der soll kapieren, dass man Dich nicht abzockt. So nicht! Nicht mit Dir!
So aber ist er nun gezwungen, alle Bilder - auch Gruppenbilder - zu vernichten und bereits ausgelieferte wieder zurückzufordern, auf denen mein Kind abgelichtet ist.
Wenn er klug ist, teilt er Dir in zwei Wochen mit, dass Dein Brief leider verzögert eingetroffen ist, er Deinem Wunsch aber natürlich gerne nachkommt. Aus dem Originalbild, das er noch besitzt, entfernt er Dein Kind mittels Retusche, sonstige Abzüge besitzt er nicht mehr. Diese wurden, sehr zu seinem Bedauern, bereits vor Erhalt Deines Schreibens verkauft.
Hier wird sich vielleicht dann beim Fotografen ein Gedankenprozess in Bewegung setzten und er wird zukünftig vll. die Eltern zum einen über die Preise informieren, oder das Leistungsverhältnis anpassen.
Ein Gedankenprozess wird angestossen, wenn genügend Eltern die Bilder einfach nicht kaufen, oder er im nächsten Jahr mit Hinweis auf seine Preise nicht mehr engagiert wird.
Dein Brief wird nur dazu führen, dass sich der Fotograf zusätzlich juristisch absichern wird, was zu mehr Bürokratie und höheren Kosten führt.
Auch, wenn Du es scheinbar nicht verstehst und versuchst, mich hier als den sinnfreien Rächer der Eltenschaft dazustellen, so sehen die meisten User hier, die sich am Threat beteiligt haben, die Angelegenheit ebenfalls als überteuert.
Dass der Preis hoch ist, habe ich überhaupt nicht in Frage gestellt. Ich finde nur die Art lächerlich, mit der Du gegen den Deiner Meinung nach zu hohen Preis vorgehst.
Wenn mich aber jemand über`s Ohr hauen will, dann schweige ich nicht, sondern wehre ich mich dagegen.
Du siehst ganz entspannt zu, wie etwas falsch läuft, um Dich dann, statt rechtzeitig einzugreifen oder zu widersprechen, hinterher zu beschweren und demjenigen, der sich Deiner Meinung nach falsch verhalten hat, das Leben schwer zu machen. Das alles vor dem Hintergrund, dass Dir überhaupt kein glaubhafter Schaden entstanden ist. Mit blossem "Wehren" hat das in meinen Augen nichts mehr zu tun. Das ist kleinbürgerliche Rechthaberei.
Was das alles allerdings mit "enterbten" zu tun hat, ist mir schleierhaft
"Rächer der Enterbten" ist ein sprichwörtlicher Gattungsbegriff für bestimmte Heldenfiguren, die sich für das Wohl und die Rechte benachteiligter Personen einsetzen, welche selbst ausser Stande sind, diesen Kampf zu führen.
Ebenso.