UK_born schrieb:
Sowas ist doch schon Kriminell.
"Kriminell" ist das sicher
nicht, sondern einfach nur eine Frage des "Machtverhältnisses". Und das sieht auf der Seite des einzelnen Kunden eher flau aus. Oder:
"quod licet jovi, non licet bovi"
UK_born schrieb:
Leider ist es Canon egal wenn sie ein paar Kunden verlieren. Ist halt Canon. Kann man denn nichts gegen sowas tun?
"Tun" kann man sicher etwas, doch das bewirkt in aller Regel
überhaupt nichts. Schon garnicht, daß plötzlich fehlende Ersatzteile vom Himmel fallen, oder sich die Qualität der bemängelten Teile schlagartig auf wundersame Weise verbessert. Im Gegenteil: macht man ordentlich "Druck" so kann es höchstens noch passieren, daß unter Zeitdruck auch noch improvisiert und geschlampt wird - also alles noch schlechter wird.
UK_born schrieb:
Die Sitzen einfach noch auf ihrem 1D-, L- und was weis ich-Sockel. Die leute wollen nur Canon und das wird auch ausgenutzt, egal ob Marktreife Technik oder nicht. Die Drittanbieter/Alternativen sind nicht wohl nicht (viel) besser.
Ich denke, daß Unternehmen ab einer bestimmten Größe und einem sehr großen Marktanteil einfach Kundenbeziehungs-Probleme haben müssen. Spätestens ab dann, wenn fast nur noch "Marketing-Strategen" am Ruder sind. Dann wird mit publikumsbetäubenden Krawallaktionen, und mit im Namen vermeintlichen technischen Fortschritts betriebenen, rasend schnellen Modellwechseln und extremer Produktvielfalt eine atemberaubende Marktexpansion vorangetrieben.
Stattdessen könnte man aber z.B. statt mit einer verwaltungstechnisch aufwendigen "Cash-Back" Aktion - die ja letztendlich
bezahlt werden muß - doch das hiermit verbilligte Zubehör einfach zeitweilig billiger abverkaufen.
Das würde jedoch die Existenzberechtigung der Marketing-Sesselpuper in Frage stellen, die schließlich viel Geld verdienen. Da man also hierdurch bei bestimmten Produkten zweifache Gewinnminderungen in Form niedrigerer Preise
und höherer Kosten ("cost of sales") in Kauf nimmt, muß dies über Einsparungen der Produktionskosten kompensiert werden. Und das geht nur, indem man über die Erhöhung des Produktionsausstoßes die Stückkosten senkt. Qualität spielt dann einfach keine Rolle mehr.
Sich als bereits Betroffener dagegen wehren zu wollen, ist aussichtslos.
Die einzige Konsequenz die man daraus ziehen kann ist, derartigen Herstellern gegenüber "Konsumverzicht" zu üben. Dies bedeutet allerdings im Klartext, in "Boom-Zeiten" wie dem des derzeitigen Digicam-Booms, gegenüber
allen Anbietern höchste Vorsicht und Zurückhaltung zu zeigen. Dies wohlgemerkt nicht mit der Intention, einem Anbieter zu "schaden", sondern um Schaden von sich selbst abzuwenden bzw. zu vermeiden. Denn auch ein "Markenwechsel" ist i.d.R. meist nichts anderes als ein Wechsel vom Regen in die Traufe.