Ich würde mich erstmal auf Motiv und Technik konzentrieren, bevor ich mit irgendwelchen Nachbearbeitungen rumspielen würde. Die lenken Dich noch ab. Hier finde ich, ist noch viel Spielraum für bessere Motivwahl, besseren Beschnitt etc. Viele Anfänger machen den Fehler, zu glauben, dass Allerweltsmotive geniale Fotos abgeben, wenn man Silver Efx drüberjagt oder eine Vignette reinrechnet.
Und nur so nebenher: Vignetten sehen sehr künstlich aus, wenn sie wie hier auch überbelichtete Bereiche betreffen. Dann weiss die Vignette nämlich nichtmehr, wie dunkel es wirklich an der entsprechenden Stelle sein müsste. Künstliche Vignetten daher nur bei Bildern ohne ausgebrannten Himmel/Schnee! Zudem vignettieren Objektive kreisrund und nicht oval.
Dass eine Vignette kreisrund sein muss (oder sollte, es sei denn man hat einen speziellen Grund für eine ovale), kann ich auf jeden Fall bestätigen - es entspricht einfach der Physik des Objektivs. Das Objektiv ist kreisrund und liefert auf der ebenen Fläche, die es belichtet - entweder Film oder im digitalen Bereich eben der Chip - dann auch eine kreisrunde Vignette (soweit diese eben im Bereich des Films/Chips liegt). Ovale Vignetten wirken unnatürlich und stören meiner Meinung nach auch das Foto stark - eine dezente, kreisrunde Vignette kann deine Bildaussage unterstützen ist dennoch aber "natürlich" genug um nicht all zu stark in den Fokus zu gelangen und von deinem eigentlichen Motiv abzulenken. Eine ovale Vignette fällt auf und lenkt ab - und das dürfte in den seltensten Fällen das Ziel sein.
In Punkto digitale Vignetten, die man nachher per Bildbearbeitungsprogramm hinzufügt, ist es generell erst einmal so, wie mein Vorredner das beschrieben hat: Hat man überbelichtete Bereiche, über denen die Vignette liegt, so wirkt sie in diesen Bereichen viel zu stark und nicht auf die dort vorhandene Überbelichtung angepasst.
Aber man kann dieses Problem umgehen. Ich erklärs mal für Photoshop: Man wählt das Auswahl-Werkzeug, stellt dieses auf Kreis/Ellipse um, und zieht mit gedrückter SHIFT-Taste (um einen Kreis und keine Ellipse zu bekommen) eine Auswahl auf, die an den längeren Seiten über das Format hinaus reicht, an den kurzen Seiten aber noch ca. 10-15 % der Fläche Platz bis zum Rand lässt. Dann kehrt man über das Auswahl-Menü die Auswahl um und wählt weiche Kante (dafür eignen sich meiner Meinung nach an Pixeln für die weiche Kante am Besten 5% der längsten Formatausdehnung. Hab ich also ein Format von z.B. 4000x2500, dann würde ich 4000*0,05=200 Pixel für die weiche Kante verwenden). Über Bild -> Korrekturen -> Helligkeit/Kontrast verdunkelt man jetzt die Auswahl, so weit, wie man die Vignettierung haben möchte.
Der Vorteil gegenüber einer Vignetten-Maske mit Alpha-Kanal ist, dass krass überbelichtete oder "ausgebrannte Bereiche", so wie es mein Vorredner nennt, entsprechend dezenter vignettiert sind, so dass die Überbelichtung da herauskommt und natürlich aussieht.
Ich hoffe das war jetzt halbwegs zu verstehen.