Das ist gut zusammengefaßt.grundsätzlich ist die Schärfentiefe gleich..was aber vollkommen egal ist, da es nur rechnerisch ermittelbar ist.
Unser Auge sieht dagegen die stärkere Freistellung und "vermutet" eine geringere Schäfentiefe.
Hier kratzen wir schon wieder an den oft synomym genutzten Bezeichnungen "Schärfentiefe" und "Tiefenschärfe", die aber, rein sprachlich, zwei verschiedene Phänomene bezeichnen: Schärfentiefe ist ein Längenmaß für den Entfernungsbereich, der scharf abgebildet wird. Tiefenschärfe wäre ein zahlenmäßig schwerer zu fassendes Maß für den Schärfeabfall jenseits des Schärfebereichs.
Der so oft gelesene Satz "Bei gleichem Abbildungsmaßstab und gleicher Blende bleibt die Schärfentiefe gleich" ist - abgesehen davon, daß er wissenschaftlich nicht ganz richtig ist - für die fotografische Praxis meist nicht hilfreich (wenn nicht gar irreführend).
Wenn ich ein freigestelltes Portrait haben will, fahre ich mit der längeren Brennweite besser, weil der Hintergrund dann stärker verschwimmt.
Wenn ich Aufnahmen mache, bei denen man hinter dem Hauptobjekt noch möglichst viel erkennen soll, fahre ich mit der kürzeren Brennweite besser, weil dann der Hintergrund - wenn er auch nicht mehr 100 % scharf ist - deutlich besser zu erkennen ist als mit einer langen Brennweite.
Wirklich von Belang ist die rechnerische Schärfentiefe allenfalls für Produkt- und Macroaufnahmen, wenn ich beabsichtige, ein Objekt bestimmter Tiefe von vorn bis hinten scharf zu bekommen. Im Macro- und Nahbereich trifft der zitierte Satz ja auch einigermaßen zu. Somit ist es gut zu wissen, daß ich z. B. mit einem 150-mm-Macro praktisch dieselbe Schärfentiefe wie mit dem 50-mm-Macro erwarten kann.