Ja die Epsons sind prinzipiell wirklich keine schlechte Scanner, sofern man nicht richtig große Prints benötigt und das Mittelformat ausreizen will. Nur ein wenig schade, dass sie in dem Preissegment (außer den etwas billigeren Canons) quasi konkurrenzlos sind. War doch früher mal anders. Vielleicht würden sie dann die wenigen, aber schon nennenswerten Nachteile des Scanners beheben.
Zwei Sachen, die mich tatsächlich stören, sind einerseits die sinnlos aufgeblähten Dateien und das kein glasloses Scannen möglich ist.
Zu 1. Ich denke die meisten Personen, die sich einen Epson V700(oder höher) kaufen, informieren sich im Internet schon über die tatsächliche Scanleistung des Gerätes. Es ist nicht die Käuferschicht, die sich von bloßen Zahlenspielen auf der Verpackung beeindrucken lässt, sondern eher interessierte, gut informierte "Hobby"fotografen, Studenten oder kleine Webagenturen, die sich berechtigterweise einen Highendmittelformatscanner nicht leisten können bzw. wollen. Warum dann mit einer Auflösung prahlen, die das Gerät nicht bewerkstelligen kann und die für die Käuferschicht nur Nachteile bietet(aufgeblasene Dateien).
Zu 2. Die hybride Lösung - recht kompakte Flachbettscanner mit einer zusätzlichen separaten Schublade/Öffnung für glasloses Scannen waren doch am Anfang der 2000er gerade bei Midrange Scanner für semiproffessionelle Anwendungen bzw. für kleine Foto/Webagenturen ziemlich in Mode. Ich kann nur von meinem Agfa Duoscan 2500 und von einem Microtek Artixscan 1800f berichten. Bei gleicher Auflösung(gleiche Einstellungen) gab es deutliche Schärfeunterschiede zwischen den Negativscans auf der normalen oben liegenden Glasfläche und denen in der separaten, glaslosen Schublade. Diese Unterschiede sind auch meines Erachtens noch bei Webpräsentationen (flickr und co) etc. zu erkennen.
Ich bin nächste Woche mal wieder Zuhause. Falls sich jemand dafür interessiert, ja dann kann ich ja mal ein paar Vergleichsbilder hochladen.
So kam es dann auch, dass ein Artixscan 1800f(bis 1800ppi) um 2004 oder 2005 rum im Vergleichstest bei Fineartprinter den V700 in eigentlich allen Belangen "schlug".
Dazu ein weiterer Vorteil bei vielen älteren Geräten - sie mogeln nicht bei der Auflösung und erzeugen so keine aufgeblähten Dateien (oft so auch ein schnellerer Scan). Zudem wird beim Dmax nicht so geflunkert.
Nun das waren damals die Modelle der gehobeneren Mittelklasse. Zur Markteinführung kosteten die Dinger meistens noch viel, fielen dann aber schnell im Preis. Der Artixscan 1800f von 2002 mit USB-2.0 Anschluss kostete Neu so gegen 2005 rum dann auch noch bloß um die 600-700 Euronen. Der größere Bruder 2500F um die 800-900 Euro. Heute sind sie gebraucht natürlich billiger.
Das hört sich alles ziemlich hart nach einem Verriss der Epsons an, ist aber letztendlich nicht so gemeint.

Ich denke nur Konkurrenz belebt in diesem Fall das Geschäft und würde Epson vlt. zwingen, die wenigen, aber nicht gerade anwenderfreundlichen Nachteile der V700(+) Reihe auszubessern. Das Käuferklientel würde sich freuen. Ehrlich gesagt erwarte ich da von Plustek und Co nur nicht mehr viel - leider.
