Ich habe halt nach wie vor im Hinterkopf, dass ich wohl die meisten Bilder in der Morgen- und der Abenddämmerung schießen werde.... und da möchte ich einfach keinen Totalausfall erleben.
Ja, ich weiß. Diese Aussagen kommen immer wieder gerne.
Aber:
Es kommt auf das Land und seine regionalen Regeln an.
Du bist mit einer organisierten Tour unterwegs.
Andere mieten sich ihr Fahrzeug plus Guide plus Fahrer vor Ort und sind auch in der Lage, bei einigen Rangern vor Ort etwas für ihre Regelverstöße zu zahlen (Bakschisch). Da gibt es einige regionale Unterschiede. Afrika und Safaris sind halt ein weitläufiger Begriff.
Du sprachst von Tansanias Norden.
Das dürfte dann Serengeti, Ngorogoro-Krater und evtl. Lake Manyara oder Arusha betreffen.
Bei meinem Aufenthalt in den ersten 3 Nationalparks ging alles sehr zivilisiert ab. Arusha kenne ich nicht.
Sprich: Es gibt Regeln, die auch alle bemüht sind, einzuhalten. Z.B. nur auf den Wegen fahren und kein wildes Querfeldein Gegurke wie in Kenia (Masai Mara).
Zu gewissen Regeln gehört auch der Zugang und das Verlassen der Parks. Wenn man in großen Parks, wie der Serengeti untergebracht ist, entfallen längere Wegstrecken. Dort kannst Du dann etwas eher oder halt noch etwas später vor Ort sein.
Die Dämmerung ist durch die Nähe des Äquators deutlich kürzer als bei uns.
Im Dunkeln wird Dich kein Reiseveranstalter freiwillig über Ost-Afrikas Straßen schicken.
Dort liegt nämlich der wahre Nervenkitzel einer solchen Reise.
Sprich: Die Dämmerung ist kürzer als hier und es gilt noch eine Wegstrecke zu absolvieren. Du wirst also dort kaum Bilder während der Dämmerung machen können.
Es sei denn, entsprechende Regeln wurden mittlerweile geändert. Aber der Ost-Afrikanische Straßenverkehr wird sich nicht gebessert haben.
Meine verlinkten Aufnahmen entstanden in Botswana. Dort geht es ähnlich regelkonform, wie in Tansania zu (nur der Straßenverkehr ist nicht ganz so Adrenalinfördernd). Bei Dunkelheit hattest Du dort den Park nicht zu betreten. Sicherheit für Besucher, Angestellte (Ranger, Fahrer, Guides) und nicht zuletzt der Tiere. Dafür wurden die Nationalparks ursprünglich eigentlich eingerichtet.
Wenn man also Glück hat, bekommt man am Anfang oder am Ende eines Tages ein paar Minuten mit besonders tief stehendem Licht. Dann muss man in dem Zeitfenster aber auch eine entsprechende Tiersichtung haben. Das ist kein Zoo.
Bereite Dich darauf vor, dass dieser günstige Umstand auch mal eintreten kann. Die meisten Aufnahmen wirst Du aber nicht in einem solchen Licht machen können.
Insofern kamen die bisherigen Tipps bezüglich der Dämmerungsfotos offenbar von Forenmitgliedern, die
a) in anderen Ländern auf Safari waren
b) einen anderen finanziellen Einsatz tätigten
c) als professionellen Tierfotografen unterwegs sind, denen man aufgrund ihrer Vita eine entsprechende Ausnahmeregelung (mit entsprechenden Auflagen) genehmigte
d) einen Bildband dieser professionellen Tierfotografen in ihrem Regal haben
Sei bitte nicht enttäuscht, wenn die von Anderen versprochenen Dämmerungsaufnahmen eher die Ausnahme darstellen.
Auf die Frage Tamron vs. Kit-Objektiv bei nicht ganz so tiefliegendem Budget: Nimm das Tamron. Es kann nichts schlechter als das Kit-Objektiv. Aber einiges kann es besser.
Das kannst Du nach Deinen Vorstellungen ebenfalls noch um eine/zwei/drei lichtstarke Festbrennweiten erweitern. Dafür gibt es schließlich die vielen Objektive. Das jeder das Passende finden kann.
Auf die Frage Tamron 70-300USD vs. Sony 55-300SAM: Ich habe keins der beiden. Nur das Tamron kann auch von Canikon-Usern gelobt werden, was diese auch machen. Damit hättest Du ein solides Objektiv.
Das Sony wurde auch von seinen Sony-Usern gelobt, nur hat hier noch niemand seine
Vorteile gegenüber dem Tamron ZEIGEN können.
Das Sony hat auf der Haben-Seite die interne JPEG-Korrektur.
Nur sind bei der Brennweite kaum optische Verzeichnungen zu erwarten.
Über CAs haben weder Tamron- noch Sony-Nutzer bislang geklagt.
Insofern ist die Korrektur in meinen Augen hier eher Werbesprech.
Nimm beide mal in die Hand und entscheide nach Deinen Kriterien. Das ist zielführender als das Aufsagen von Teilen der Werbetexte.
Über weitere Objektive (lichtstarke Festbrennweiten+70-400G o.ä.) wirst Du in meinen Augen auch erst nach Deinen Fotokursen entscheiden möchten/müssen/wollen.
Eine Kamera mit 17/18-50/55 plus 55/70-300 ist schon ein rundes Paket. Damit kann man auch auf Safari in Nord-Tansania/Wanne-Eickel/Süd-Potsdam schöne Aufnahmen machen.
Ob Du noch andere Objektive „brauchen“ wirst, wird Dir evtl. nach den Fotokursen klar sein.
Wenn keine weiteren fotografischen Bedürfnisse bei Dir dort geweckt wurden, war es das schon.
Wenn doch, scheue Dich nicht, hier nochmals nachzufragen.
Gruß
Frank