Hi,
wir haben so ein Ding im Büro (HP 4500). Abgesehen davon, dass man doch recht deutlich einen Raster erkennen kann, ist die Qualität meilenweit vom fotorealistischen Eindruck entfernt.
Beim Tintenstrahler arbeitet man ganz gezielt mit dem Effekt der Satelitentröpfchen (der entsteht wenn ein Tropfen Tinte mit hoher Geschwindogkeit auf das Medium trifft, gibt es rund um den eigentlichen Farbpunkt kleinste Tröpfchen). Der Effekt bewirkt, dass die Flächen sehr viel homogener aussehen, da die Farbflächen nicht nur durch Punkt an Punkt entstehen (Raster) sondern die Farbpunkte ineinander übergehen. Daneben spielt auch das Papier beim Tintenstrahler eine bedeutende Rolle. Durch die Oberflächenbeschaffenheit wird zudem noch gesteuert wie die Farben "verlaufen" (vergleiche ein Tintenpunkt auf einem Papiertaschentuch), wie schnell sie trocknet, ...
All diese Tricks stehen beim Laser nicht zur Verfügung, dort ist ein Pixel (Farbpunkt) ein Punkt von genauer Grösse und Dimension. Je unschärfer die Umrisse der Punkte werden (um den Effekt der Satelitentröpfchen nachzuahmen) desto schlechter wirkt sich das auf die Qualität im Bereich von Linien aus (die beim Tintenstrahler ohnedies nicht an die Qualität der Läser herankommt).
Beim Farblaser werden die drei Farben entweder über einen Arbeitsgang oder über drei Arbeitsgänge aufgetragen. Farbdruck unter einmal (singlepass) ist schneller, beim Farbdruck unter mehreren Schritten (multipass) langsamer. Der Vorteil und auch Nachteil (neben der fehlenden Geschwindigkeit) beim multipass-Verfahren ist, dass die Farbebenen nicht exakt übereinander liegen können. Durch diese - zum Teil bewusst in Kauf genommene - Ungenauigkeit wird einerseits erreicht, dass die Punkte keine so klaren Formen mehr haben aber andererseits aber die Qualität von Schriften u. ä. darunter leidet.
Unter diesem Problem leidet zwar auch ein Tintenstrahldrucker, allerdings ist dieser Effekt durch das Papier eher in den Griff zu bekommen, als beim Laserdrucker.
Alles in allem kann gesagt werden, dass der Laserdrucker den Vorteil der höheren Geschwindigkeit, bei teilweise deutlich günstigeren Betriebskosten eine Qualität bietet, die für einen Testausdruck reicht. Der Tintenstrahler hat dem gegenüber die niedrigere Geschwindigkeit bei höheren laufenden Kosten und bessere Fotos zu bieten.
So muss man sich ganz genau überlegen, an welcher Stelle welcher Vorteil wichtig ist. Was mich persönlich noch an Tintenstrahldruckern stört, ist die Anfälligkeit von verklebten Düsen, Farbschlieren, etc. die mit der Zeit auftreten (können). Ich verwende (auch privat) vorwiegend Laser und gelegentlich einen der örtlichen Belichter/Reprodruckerein wenn die Qualität mal gut sein soll.
lg
Andy