Mit deinem ersten Punkt kann ich leider noch nichts anfangen ...
Mal ganz laienhaft erklärt:
Woher soll die Kamera wissen, wie hell (oder dunkel) Dein Motiv ist? Sie hat ja keinen Verstand wie Du und sie hat ja vor allem eine Referenz, nach dem sie bestimmen könnte, wie hell Dein Motiv tatsächlich ist.
Und genau aus diesem Grund hat man sich überlegt, die Helligkeit der Szenerie objektiv (!) zu beurteilen. Der Teil, der diese Beurteilung übernimmt, nennt sich Belichtungsmesser. Dieser misst also objektiv, wie viel Licht von den Objekten reflektiert wird und zum Sensor gelangen würde, wäre der Verschluss offen und der Spiegel hochgeklappt. Die Frage ist jetzt, was macht die Kamera mit dieser Information. Sie weiß ja immer noch nicht, ob Du vielleicht den weißen Schnee fotografieren willst oder die schwarze Dampflokomotive. Und da hat man sich überlegt, wie man jetzt diese
gemessene Lichtmenge objektiviert. Und da ist man draufgekommen, dass die Haut eines durchschnittlichen Mitteleuropäers etwa 18% des Lichtes reflektiert, das auf die Haut auftrifft. Und genau auf diese Helligkeit wird der Belichtungsmesser objektiviert (kalibriert, wie das in der Fachsprache heißt). Das bedeutet: Der Belichtungsmesser nimmt also an, Du fotografierst etwas, das etwa der Helligkeit der menschlichen Durchschnittshaut entspricht. Interessanterweise sind sehr viele Objekte in der Natur in etwa so hell wie unsere Haut: die pflanzliche Vegetation oder der Himmel usw entspricht häufig in etwa dieser Helligkeit - und weil der Belichtungsmesser genau darauf kalibriert ist, entsprechen Bilder in der Natur häufig genau diesem Eindruck und werden daher 'richtig' belichtet.
Ist Dein Motiv heller, dann musst Du das der Kamera auch mitteilen. Typisch wäre der weiße Schnee, der eben deutlich mehr Licht reflekiert. Die Kamera würde aber von selbst trotzdem so tun, als wäre der Schnee so hell wie die Haut - und das führt objektiv betrachtet zu einer Unterbelichtung: der Schnee wird statt weiß eben grau. Umgekehrt musst Du der Kamera sagen, wenn Dein Motiv (die Dampflokomotive) dunkler ist als die Kalibrierung des Belichtungsmessers, da die Lokomotive sonst Überbelichtet würde und dann ebenfalls grau wird (hier anstelle von schwarz).
Und das kannst Du auch nicht mit dem Erhöhen der Lichtmenge ausgleichen - weil eben die Kamera objektiv mehr Licht misst, aber trotzdem versucht, auf den erwähnten Grauwert zu kommen. Das mehr an Licht führt in der Automatik dazu, dass kürzer belichtet wird und/oder die Blende geschlossen wird und/oder die ISO-Zahl reduziert wird. Das Bild ist trotzdem genaus so hell wie ohne der zusätzlichen Beleuchtung.
Wie gesagt: das, was Du willst, funktioniert nur dann, wenn Du der Kamera mitteilst, dass sie heller oder dunkler belichten soll. Und das nennt sich eben "Belichtungskorrektur". An der 70D geht das, indem Du kurz nach dem Antippen des Auslösers das Daumenrad drehst. Dabei verschiebst Du die Markierung unterhalb der Skala. Nach links bedeutet, es wird dunkler belichtet, nach rechts bedeutet, es wird heller belichtet. Und der Abstand zur Mitte sagt der Kamera, um wie viel dunkler/heller belichtet werden soll. Ich bin mir aber gerade nicht sicher, ob das auch in den Motivprogrammen funktioniert.
Achja: de Belichtungskorrektur funktioniert über mehrere Aufnahmen hinweg - und zwar so lange, bis Du sie wieder auf den Mittelwert einstellst (eben keine Korrektur). Daher nach dem Fotografieren wieder zurück stellen, sonst gibt es bei der nächsten Fotosession mitunter große, unverständliche Augen.
