Ich hatte mich auf Tumblr, 500px und Flickr angemeldet, lade aber den Großteil der Bilder, die ich im Netz zeigen möchte, auf Flickr hoch.
Kürzlich war ich auf einem kleinen Bloggertreffen, alles Hobbyblogger/innen

, und war überrascht, wie viel Aufwand die Teilnehmer betrieben, um ihren Blog bekannt zu machen und Traffic zu pflegen: Facebook, Instagram, Flickr, noch andere Seiten und teilweise noch Teilnahme an mehreren Facebookgruppen. Das artet ja richtig in Arbeit aus, wenn man auf vier Plattformen möglichst wöchentlich oder gar täglich seine Bilder posten "muss".
Ich würde mich für eine Hauptplattform entscheiden und dort regelmäßig Bilder posten. Welche das ist, mag der Zufall entscheiden oder man nimmt nach mehreren Tests die Plattform, mit der man am besten zurecht kommt.
Wer hat denn Lust das gleiche Foto evtl. mit dem gleichen Text immer mehrfach posten zu "müssen"?
Von den großen Fotocommunities halte ich wenig. Ehrliche Kritik gibt's da so gut wie keine. Nur wer seine Buddies pflegt wird sich da durchsetzen. Aussagekraft über die Qualität hat das nicht viel. Es gibt einige kleinere Communities wo man noch konstruktive Kritik erhält, aber man kann ja nicht auf allen Hochzeiten tanzen.
Mir ist ehrliches Feedback am wichtigsten wenn ich meine Bilder zeige. Das erhalte ich wenn ich meine Bilder in unserem Fotoclub zur Besprechung stelle und natürlich durch den Erfolg oder Misserfolg bei nationalen und internationalen Fotowettbewerben.
Gruß Roland
Egal, wo Du Deine Bilder postest oder vor Ort vorstellst, Du wirst nie "aussagekräftiges" Feedback erhalten, sondern immer nur Feedback, das möglicherweise aussagekräftig f
ür diese eine Gruppe ist.
Möglicherweise gibt es Gruppen, die Deinen Kriterien eher entsprechen als andere, aber man muss sich bewusst sein, dass selbst hochprofessionelle Kritiker (wie immer man das definiert: Wettbewerbssieger oder Fotografen, die viel verkaufen oder ausgesuchte Kunden haben) nur ihre bestimmte Gruppe, mit defnierten Kriterien, repräsentiert. Wenn sich Trends ändern, oder Deine Art zu fotografieren/ Dein Geschmack/ Deine Ziele, dann kann diese Gruppe sehr schnell auch wenig aussagekräftige Kritik geben, weil sie nicht mehr die gleichen Ziele und Kriterien wie Du hat.
Man macht sich mMn etwas vor, wenn man glaubt, dass es Menschen gibt, die "die richtigen Kriterien" haben und deren Kritik wertvoller ist als die anderer Menschen.
Das mag für den Augenblick und für momentane fotografische Ziele/ Interessen stimmen, kann aber schon morgen nicht mehr passen.
Außerdem fördert diese Art zu denken in gewisser Weise (Bildgestaltung, teilweise Motivauswahl, evtl. Bildbearbeitung) gleichförmige Bilder.
Die mögen jetzt dem ästhetischen oder künstlerischen oder anderweitigem Anspruch (des Fotografen) entsprechen, tun es aber vielleicht morgen schon nicht mehr.
Egal, an welche Gruppe man sich wendet, wenn man deren Feedback in irgendeiner Form ernst nimmt (und sei es nur, dass man "mehr Likes" möchte), wird man seine Bilder in die Richtung lenken, die diese Gruppe vertritt. Man steuert also weg vom individuellen Bild hin zu einer Art Gruppengeschmack (der ebenso von der Bewertung der Gruppe unbemerkt beeinflusst wird).
Das kann toll sein, wenn man das Ziel hat, genau solche Bilder zu machen, wie diese Gruppe es anstrebt oder schon tut, ist aber eben nur
ein möglicher Stil,
ein Ausschnitt aus möglichem Feedback.
Es fällt immer auch gutes, sinnvolles Feedback weg, das eben von dieser Gruppe nicht vertreten wird. Deshalb gibt es ja Begriffe wie "Wettbewerbsfotografie" oder "Fotoclubbild" - weil das Feedback zwar ehrlich und kritisch ist, aber in eine ähnliche Richtung geht, ähnliche Bilder produziert (wenn man sich danach richtet) und viele andere mögliche Bilder nicht fördert, die aber nach
anderen, ebenso strengen Kriterien auch "gut" sein könnten.
Daher denke ich, dass man sich wenigstens zum Teil etwas vormacht, wenn man glaubt, durch die Reaktion auf ehrliches, kritisches Feedback seine Bilder verbessern zu können. Die Bilder mögen besser werden, aber es gibt immer noch viele ungehörte Stimmen, die diese Bilder in eine ganz andere Richtung verbessert hätten, einem ganz andere Ideen gegeben hätten, die man nun komplett übersieht.
Ich nehme mich davon gar nicht aus, mir ist aber bewusst, dass das Feedback, das ich suche und der Bildstil, den ich anstrebe, nur in einer gewissen Community angesagt ist und dass es auch viele Alternativen gibt, die ich aufgrund der Einflüsse der Community, der ich mich aussetze, verpasse, nicht beachte, nicht anstrebe.
Und man muss sich bewusst sein, dass man vielleicht keine "Buddies" hat, aber Kritiker, die man mehr schätzt als andere und auf die man mehr hört als auf andere. Also auch einzelne Menschen, die einen größeren Einfluss auf die eigenen Bilder haben als andere, und damit die Bilder in eine ganz bestimmte Richtung "steuern" (unbewusst natürlich).
LG
Frederica