grimmig - aggressiv - bedrohlich - beängstigend.
Das war ein Teil der Antworten, die es zu dem Bild gab - nicht nur hier.
Andere Antworten waren:
es macht neugierig, es ist ausdruckstark, ein Charakterkopf
Der Hintergrund, warum ich Frage hier stellte, ist:
Das Bild wurde etwa 50 Personen gezeigt. Diese teilten sich in zwei Gruppen. Die einen waren Fotografie-affin, fotografieren also selbst, die andere Gruppe ist an Fotografie eher nicht interessiert, fotografiert nicht selbst.
Es sollte herausgefunden werden, ob die Wirkung eines Bildes (ein anderes wurde einer anderen Gruppe gezeigt) davon abhängt, ob die Befragten einen engeren Bezug zur Fotografie haben oder eher nicht.
Dabei zeigte sich folgendes Bild:
In der Gruppe derer, die selbst regelmäßig fotografieren und sich auch mit der Technik auseinandersetzen, lag das Gewicht der Antworten eher auf technischen Belangen. Ist die Aufnahme richtig belichtet? Ist sie zu stark bearbeitet? Zu dunkel? Und so weiter. Statt auf die Frage einzugehen, welche spontanen emotionalen Wirkungen das Bild auf den Betrachter hat, traten hier technische Fragen und Kritik in den Vordergrund.
In der Gruppe derer, die keinen engeren Bezug zur Fotografie haben, selbst also nicht oder nur sehr selten fotografieren und sich auch nicht um Fototechnik kümmern, standen Antworten um die emotionalen Wirkungen im Vordergrund. Man "kritisierte" also nicht technische Belange der Aufnahme, sondern gab deutlich überwiegend wieder, welche Gefühle das Bild spontan auslöst.
Kurz gefasst: Die Fotografen-Gruppe hielt sich mit Kritik am Bild auf, während die Nichtfotografen-Gruppe mehr die emotionale Wirkung diskutierte.
Natürlich ist das alles nicht wirklich repräsentativ. Aber wir stellten uns die Frage, ob man in diesem Ergebnis nicht doch sehen darf, dass bei Fotografen manchmal der Blick für das Wesentliche, also die Emotionen, die ein Bild auszulösen vermag, durch technische Erwägungen etwas in den Hintergrund verdrängt wird. Das war auch der Grund, warum ich hier nochmal nachhakte und forderte, nur den emotionalen Eindruck zu schildern.
Denn nur das war ja die Frage. Deshalb auch absichtlich kein Blick des Models, sondern eine dunkle Brille, die ein wesentliches Merkmal zur Interaktion mit dem Betrachter und zum Transport von Emotionen verbirgt.
Ein ganz anderes Meinungsbild ergab sich bei einer anderen Aufnahme, die in der gleichen Weise bearbeitet wurde, also auch recht düster daher kam, wo die abgebildete Person ebenfalls keinerlei Mimik zeigte (was ja hier auch ein Teil der Kritik war) und sich ebenfalls hinter der gleichen dunklen Brille verbarg.
(Ich habe das Bild nicht und kann es deshalb hier auch nicht zeigen)
Wir haben also zwei Bilder in der gleichen Anmutung. Aber die Wirkung war bei beiden Gruppen eine andere.
Während beim ersten Bild (Männerkopf) überwiegend von Frauen positive Äußerungen kamen (starker Mann, Männlichkeit, geheimnisvoll, interessant, Charakterkopf ...), kamen beim zweiten Bild überwiegend von Männern positive Rückmeldungen. Dabei fiel aber auf, dass die fotografie-affine Gruppe diesmal kaum technische Belange des Bildes in den Vordergrund rückte, sondern diesmal überwiegend - und im Gegensatz zum ersten Bild - ihren emotionalen Eindruck schilderte, also die Frage nach der emotionalen Wirkung direkter beantwortete. Frauen äußerten sich zum zweiten Bild eher desinteressiert und weniger positiv. Und zwar unabhängig davon, ob sie fotografie-affin waren oder nicht.
Das zweite Bild zeigte einen Frauenkopf, nur mit dem Unterschied, dass darauf schemenhaft auch noch Brüste zu erkennen waren.
Wir werden, wie es jan.de schon anmerkte zu diesem Experiment etwas eingehender diskutieren und evtl. tatsächlich eine Fotoserie mit dem Ziel anfertigen, sie ausgewählten Gruppen zu zeigen um sie nach der Wirkung zu befragen. Diesmal war das eher ein Zufall und nicht von Anfang an beabsichtigt.
Das war ein Teil der Antworten, die es zu dem Bild gab - nicht nur hier.
Andere Antworten waren:
es macht neugierig, es ist ausdruckstark, ein Charakterkopf
Der Hintergrund, warum ich Frage hier stellte, ist:
Das Bild wurde etwa 50 Personen gezeigt. Diese teilten sich in zwei Gruppen. Die einen waren Fotografie-affin, fotografieren also selbst, die andere Gruppe ist an Fotografie eher nicht interessiert, fotografiert nicht selbst.
Es sollte herausgefunden werden, ob die Wirkung eines Bildes (ein anderes wurde einer anderen Gruppe gezeigt) davon abhängt, ob die Befragten einen engeren Bezug zur Fotografie haben oder eher nicht.
Dabei zeigte sich folgendes Bild:
In der Gruppe derer, die selbst regelmäßig fotografieren und sich auch mit der Technik auseinandersetzen, lag das Gewicht der Antworten eher auf technischen Belangen. Ist die Aufnahme richtig belichtet? Ist sie zu stark bearbeitet? Zu dunkel? Und so weiter. Statt auf die Frage einzugehen, welche spontanen emotionalen Wirkungen das Bild auf den Betrachter hat, traten hier technische Fragen und Kritik in den Vordergrund.
In der Gruppe derer, die keinen engeren Bezug zur Fotografie haben, selbst also nicht oder nur sehr selten fotografieren und sich auch nicht um Fototechnik kümmern, standen Antworten um die emotionalen Wirkungen im Vordergrund. Man "kritisierte" also nicht technische Belange der Aufnahme, sondern gab deutlich überwiegend wieder, welche Gefühle das Bild spontan auslöst.
Kurz gefasst: Die Fotografen-Gruppe hielt sich mit Kritik am Bild auf, während die Nichtfotografen-Gruppe mehr die emotionale Wirkung diskutierte.
Natürlich ist das alles nicht wirklich repräsentativ. Aber wir stellten uns die Frage, ob man in diesem Ergebnis nicht doch sehen darf, dass bei Fotografen manchmal der Blick für das Wesentliche, also die Emotionen, die ein Bild auszulösen vermag, durch technische Erwägungen etwas in den Hintergrund verdrängt wird. Das war auch der Grund, warum ich hier nochmal nachhakte und forderte, nur den emotionalen Eindruck zu schildern.
Denn nur das war ja die Frage. Deshalb auch absichtlich kein Blick des Models, sondern eine dunkle Brille, die ein wesentliches Merkmal zur Interaktion mit dem Betrachter und zum Transport von Emotionen verbirgt.
Ein ganz anderes Meinungsbild ergab sich bei einer anderen Aufnahme, die in der gleichen Weise bearbeitet wurde, also auch recht düster daher kam, wo die abgebildete Person ebenfalls keinerlei Mimik zeigte (was ja hier auch ein Teil der Kritik war) und sich ebenfalls hinter der gleichen dunklen Brille verbarg.
(Ich habe das Bild nicht und kann es deshalb hier auch nicht zeigen)
Wir haben also zwei Bilder in der gleichen Anmutung. Aber die Wirkung war bei beiden Gruppen eine andere.
Während beim ersten Bild (Männerkopf) überwiegend von Frauen positive Äußerungen kamen (starker Mann, Männlichkeit, geheimnisvoll, interessant, Charakterkopf ...), kamen beim zweiten Bild überwiegend von Männern positive Rückmeldungen. Dabei fiel aber auf, dass die fotografie-affine Gruppe diesmal kaum technische Belange des Bildes in den Vordergrund rückte, sondern diesmal überwiegend - und im Gegensatz zum ersten Bild - ihren emotionalen Eindruck schilderte, also die Frage nach der emotionalen Wirkung direkter beantwortete. Frauen äußerten sich zum zweiten Bild eher desinteressiert und weniger positiv. Und zwar unabhängig davon, ob sie fotografie-affin waren oder nicht.
Das zweite Bild zeigte einen Frauenkopf, nur mit dem Unterschied, dass darauf schemenhaft auch noch Brüste zu erkennen waren.
Wir werden, wie es jan.de schon anmerkte zu diesem Experiment etwas eingehender diskutieren und evtl. tatsächlich eine Fotoserie mit dem Ziel anfertigen, sie ausgewählten Gruppen zu zeigen um sie nach der Wirkung zu befragen. Diesmal war das eher ein Zufall und nicht von Anfang an beabsichtigt.
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