Ich würde es wohl mit einem Pentax 77mm f1,8 probieren - dann sieht die Welt doch schon ganz anders aus.
Joah, auf "mehr Tele für mehr Bokeh" auszuweichen ist natürlich immer eine Option, natürlich auch für APSC , Allerdings ist der Bildwinkel dann schon sehr klein (~120mm an KB). Für Ganzkörper-Portraits müsste man schon 10m weit weg stehen, und sich mit dem Model per Megaphon oder Flaggen-Alphabet unterhalten)
Derzeit habe ich das 1.8/50mm. Gehört als einfacher Doppelgauss-6-Linser zu den Portraitobjektiven "mit Persönlichkeit" bei Offenblende (auf deutsch: Überstrahlungen führen zu Weichzeichnereffekt und das Hintergrund-Bokeh hat grüne Ränder).
Hauptgrund von Pentax wegzugehen ist eigentlich nur der für Ganzkörper-Portraits zu schlechte Autofokus. Ich kämpfe zuviel mit Ausschuss. Es ist einfach nicht schön, in die traurigen Augen des Models zu gucken, wenn sie sagt "das Bild, wo mein Ausdruck richtig klasse ist, ist leider mal wieder unscharf". Weil sich das bei Pentax ständig wiederholt, hat sie einmal sogar vorgeschlagen, das nächste mal ihre Canon 1100D mitzunehmen (ein 300-Euro-Dingens)
Dagegen hat in meiner Fotogruppe jemand eine D7100, fotografiert im durchaus schwierigen AF-Umfeld (zwar keine Portraits, aber Events (Club/Konzert), und spricht von Fokus-Ausschuss im Promillebereich. Ist ja klar, dass ich dann grün und gelb vor Neid werde und daraus ein System-Wechselwunsch erwächst
Fuji X-T1 ist auch irgendwie lecker, u.a. wegen eines dedizierten und offenbar sehr gelobten Portraitobjektivs 56mm f/1.2. Fuji X ist aber leider vom Objektivprogramm her allgemein ein (für Hobbyisten) teures System mit noch eingeschränkter Objektivauswahl (vor allem preiswertere Mittelklasselinsen sind nicht so die Top-Prio bei Fuji), und die Body-Ergonomie der X-T1 ist wohl noch nicht mängelfrei, jedenfalls nichts für jeden.
Canon? Ich vermute, dass Nikons von der User-Interface-Denke ähnlicher zu Pentax sind (weitreichende Konfigurierbarkeit der Bodys; Zugriff auf viele Funktionen sind auf Body-Knöpfe ausgelagert), zudem gelten die Canon-Sensoren als hinter den Sony-Sensoren zurückgefallen.
Deshalb die Überlegung D7200 (Hauptgrund: Pro-Level Autofokus).
Alternative ist: Vollformat, ggf. Kostendeckelung durch Gebrauchtkäufe.
Plan B, sich mal mit Brenizern auseinandersetzen. Borys macht das ja routinemäßig. Nachteil: entschleunigt natürlich sehr, aber wir Hobbyisten stehen ja vielleicht eh nicht so unter Zeitdruck wie Gewerbliche
Plan C: bei Bokeh grundsätzlich umdenken. Muss man eigentlich immer einen Sport draus machen, den Hintergrund so doll wie möglich tot-zu-matschen, nur "weil's geht"?
Ich hab schon Ganzkörper-Portraits gesehen, da gefiel mir das unruhige, flirrende (aka "nervöse") Offenblende-Bokeh ausgesprochen gut für die Erzeugung/Unterstützung einer Bildaussage mit viel "Vibrance".
Während wenn bei Objektiven, die ohnehin schon ein "butterweiches" Bokeh produzieren, dieses dann noch übersteigert wird (z.B. durch Brenizern), erinnert der Look mich oft an meine frühen Sünden, in denen ich den Hintergrund in Photoshop freigestellt hatte und per gaußschen Weichzeichner ohne Sinn und Verstand totgematscht hatte. Ergo eigentlich nicht mehr ganz so schön. Ist alles sicherlich aber auch Geschmacksfrage.
Zuletzt bearbeitet: