Hi Jens,
kann dir, was die fehlende Qualität der Überzahl an Bildern angeht, absolut zustimmen. Bist du dir jedoch sicher, dass [...]
[...] es früher zu Analogzeiten nicht genauso war? Ich erinnere mich an Fotoausstellungen diverser Fotoclubs bzw. an reguläre Treffen. Da gab es wirkliche Könner und eben jene, die gemeint haben, dass ihr Bildschrott durch eine (ihre) andere Betrachtungsweise besser wird. Auch damals war dieser Typ Mensch schon recht aufklärungsresistent bzw. von sich überzeugt
Was sich zu einst geändert hat, ist die Verbreitung des Bildmaterials. Egal ob ich in Bangladesh oder in der Villa in Miami sitze, meine hier ins Forum geladenen Bilder kann jeder von überall einsehen. Das war früher so nicht der Fall. Und wenn man sich so manchen Thread mit dem Titel "dies ist das erste Bild meines L-Objektivs 600/2.0" ansieht, dann fragt man sich, ob das zweite Bild genauso besch***en ist
Letztendlich ist die Fotografie für die Mehrzahl der User ein Hobby. Ein Hobby sollte Spaß machen, und darauf kommt es an. Diese Freue ist nicht zwingend abhängig von der Bildqualität und so bleibt es jedem selbst überlassen, seine Bilder weltweit zur Schau zu stellen (im Guten wie im Schlechten). Vielleicht sollte man sich dies trotz vermeintlicher Anonymität vor dem Posten ab und an vor Augen führenGibt ja auch Fotografieplattformen bei denen Bilder erst ab einem gewissen "Könnenslevel" gezeigt werden...
Back to topic und zu Nafpies Bild:![]()
Ich stimme dir absolut zu. Natürlich gab es früher auch schon schlecht gemachte Bilder. Und "Aufklährungsresistente User".

Und natürlich auch Hobbyisten und Knipser ohne den geringsten Anflug von Ahnung. Nur war diese Klientel nach meinem Eindruck, früher nicht so weit verbreitet wie heute.
Nun fürher kostete jedes Bild mindestens ein par Pfennige, und daher hat man sich warscheinlich eher mal überlegt ob man nun auf den Auslöser drückt oder eben lieber doch nicht! Und genau das hat nach meiner Beobachtung eben dazu geführt, daß das durchschnittliche Niveau in der Fotografie, bezogen auf die Gesammtzahl der Bilder, meines erachtens deutlich abgenommen hat.
Nicht das es heute keine wirklich guten Fotografieen mehr gäbe, nur mehr gute und sehr gute als früher sind es nicht geworden. Dafür hat die Masse an mäßigem und saumäßigem jedoch stark zugenommen wie ich behaupte.
Und das beklage ich, denn solches stielt mir in meiner Nebentätigkeit als Art Direktor einer Werbeargentur mitunter einfach nur Zeit. Auch bin ich es inzwischen müde geworden, enthusiastischen Hobbyknipsern oder möchtegern Profis ohne jede Ahnung vom fotografischen Handwerk erklähren zu müssen, warum Ihre Bilder, auf die sie ja so Stolz sein möchten, nach professionellen Maßstäben unbrauchbar sind, und daher nicht für eine von Ihnen angedachte Veröffentlichung taugen.
Und das ist der Punkt welcher mich persönlich stört: Die Bereitschaft sich ernsthaft mit dem Handwerk der Fotografie und Bildgestaltung auseinanderzusetzen hat meiner Meinung nach einfach in der breiten Masse der Hobbyfotografen deutlich abgenommen. Heute will man sofort Erfolge sehen! Am besten ohne dafür wirklich etwas leisten oder tun zu wollen. Kaum jemand der meint gute Fotos machen zu können hat heute schonmal einschlägige Literathur über Fotografie gelesen, selbst Feininger und Co sind den meisten Hobyisten heute kaum noch ein Begriff.
Und das ist es was ich beklage: Diese "Instantgesellschaft" die sich da in den letzten Jahren entwickelt hat.