Alles was unter Hoya auf den Markt kam und mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit auch alles was bislang unter Ricoh auf den Markt kam, war schon bei Pentax in der Pipeline.
Wie ich schon weiter oben schrieb, ist das nicht der Fall gewesen. Hoya hat unter anderem ein paar "einfache Linsen" entwickeln lassen, die sich schnell amortisieren, um nicht auf den Entwicklungskosten sitzen zu bleiben. Ganz ohne neue Optiken in mehreren Jahren wäre der Markt für das Produkt Pentax vermutlich zusammengebrochen (einschließlich Wetten auf die Zukunft). Dann hätte Hoya die Sparte nicht mehr verkaufen können - völliger Stillstand war daher zu vermeiden.
Tatsache ist, daß das Interesse für die Übernahme von Pentax durch Ricoh sicher nicht die Consumer-Kamerasparte war. Viel interessanter war von Pentax der Bereich CCTV-Objektive und Kameras, sprich Industrie und- Überwachungskameras.
Ich würde mal sagen, es ist löblich, daß Ricoh das DSLR-Kamerageschäft von Pentax weiter verwaltet. Sie werden das noch vorhandene Potential mit etwas Feinschliff weiter vermarkten (siehe neuer Sensor für 645D).
Große Neuerscheinungen wie eine FF-Pentax samt Objektivpalette wird es nicht geben.
Ja, das Segment Überwachungskameras könnte für Ricoh durchaus interessant gewesen sein. Ich habe mich sogar gewundert, warum Hoya das nicht auch behält.
Aber die Kamerasparte ist für Ricoh nicht nur Zugabe, sie ist eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Sortiments. Ricoh hat seit jeher Kameras gebaut, hat aber den Markt für SLR nur kurze Zeit bedient (ich habe selber bis zum Einstieg in die digitale Welt vor ein paar Jahren unter anderem noch mit einer Ricoh SLR gearbeitet - feines Gerät). Das die Firma auch vor der Übernahme von Pentax nicht nur noch auf Kompakt machte und machen wollte, sieht man an der GXR. Die damit besetzte Nische konnte neben einigen Technikbegeisterten zwar nur einige Leica-Kunden anlocken, sich mit der besonderen Technik aber nicht gegen den Mainstream durchsetzen. Gleichzeitig wurden die Kompaktknipsen mehr und mehr durch den Handymarkt angegriffen. Für Ricoh stand damit die Frage an, ob die Kamerasparte abgesprengt, durch eigene Anstrengung wieder in den (D)SLR-Bereich zurückgeführt oder durch Zukauf von Knowhow sofort der Einstieg in das Segment ermöglicht wird. Da zufälligerweise gerade ein Angebot für den Wissenstransfer auf dem Markt war, hat man sich für die letzte Option entschieden.
Und die Imaging-Sparte nicht nur zu Tode "verwaltet" wird, erkennt man an dem DA 20-40mm Limited. Diese Linse, die nicht schon von Pentax fertig entwickelt mitgebracht worden ist (sondern allenfalls geplant und in groben Zügen vorbereitet war), wird sich erst in ein paar Jahren amortisieren. Ricoh hätte sie nicht mit hohen Kosten zur Marktreife entwickelt (jedenfalls nicht als Limited), wenn sie nicht noch Pläne für die Marke Pentax hätten. KB würde ich dabei auch nicht ausschließen.