Hallo Hans,
am besten erstmal wieder beruhigen, aufgeregt diskutiert es sich schlecht.
Der TO schildert ein Problem und aus mehreren Ecken - auch von dir kommt eine Bestätigung dieses Problems. Dann versucht man dem auf den Grund zu gehen. Und plötzlich meinen alle - auch du -, es wäre eigentlich alles so, wie bei den DSLR's auch. Das ärgert mich und das habe ich auch zum Ausdruck gebracht.
Der Ärger beruht in meinen Augen auf einem Missverständnis deinerseits, denn gerade weil es so ist wie bei den Spiegelreflexkameras kann man den TO in dem Punkt bestätigen. Es handelt sich also nicht um einen Widerspruch.
Das vom TO angesprochene Problem ergibt sich bei den spiegellosen Systemkameras durch den doppelten Verschlussablauf, der notwendig ist, da der Verschluss in Ruhestellung geöffnet ist (im Gegensatz zum Verschluss einer DSLR). Er muss für die Aufnahme also erst geschlossen werden, um anschließend mit der eingestellten Belichtungszeit abzulaufen. Und da man die Auslöseverzögerung möglichst kurz halten will, wird der Verschluss vor der Aufnahme in der Regel sehr schnell und bei vielen Modellen auch recht hart geschlossen.
Diese Bewegung ähnelt von ihren Auswirkungen her der Spiegelbewegung einer DSLR und erzeugt damit auch ein ähnliches Bild der Verwacklung. Je nach Modell natürlich stärker oder schwächer.
Und genau wie bei der DSLR helfen auch die gleichen Mittel gegen diese Verwacklungen, nämlich das Vorauslösen (da Spiegel, hier Verschluss), oder alternative Möglichkeiten je nach Situation, wie etwa von Andreas beschrieben.
Was hingegen in deinem Link steht, geht über diese Beobachtungen hinaus. Es ist aber nur eine Vermutung des Autors, für die er selbst keine eindeutigen Beweise nennt und wahrscheinlich auch nicht nennen kann. Was er hingegen zeigt lässt sich leicht und problemlos mit den hier gegebenen Argumenten erklären. Das ist die Kritik an dessen Aussage.
Insofern gibt es bei den spiegellosen Kameras nicht mehr Probleme bei der Stativphotographie als mit Spiegelreflexkameras, aber eben zur Zeit in der Regel auch nicht weniger, eben weil die Spiegelbewegung durch die Verschlussbewegung ersetzt wurde (und man somit jeweils mit Vorauslösung arbeiten muss, sofern die Kamera das natürlich ermöglicht). Erst mit den neuen Modellen mit elektronischen Verschlüssen ändert sich das.