@coco:
Was machst Du denn mit Deinen Platten, dass die reihenweise kaputt gehen?
Heute ist es extrem selten, dass eine Platte ohne Vorwarnung kaputt geht. Wer die Zeichen nicht erkennt und nicht reagiert, der ist selber schuld (um es mal extrem auszudrücken).
Schön wäre es... Nein, meine Festplattenausfälle sind zum Teil aus Zeiten, bevor SMART nutzbar war, andere Platten haben sich auch per SMART nicht vorher gemeldet. Was ich damit mache? Sie benutzen

Falls du besondere Umstände meinst: Nein, die Festplatten werden nicht im laufenden Zustand bewegt, meist überhaupt nicht. Die HDD-Temperaturen sind normal (35-45°C), SMART wird aufgezeichnet und ausgelesen und was auch dafür verantwortlich ist, dass mir viele Platten ausgefallen sind, ist die Tatsache, dass ich noch viel mehr Platten im Einsatz habe. Alleine in meinem NAS liefen bis vor kurzem noch 10 Stück (aktuell 9). Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass mal eine ausfällt, auch deutlich höher. Der letzte Ausfall war eine Samsung HD103SJ, 1TB, Mitte 2011 hat sie nach 1 Jahr Dauerbetrieb aufgegeben und sich selbst aus einem RAID6-Vebund gekickt. Mit einem riesigen Stapel defekter Sektoren, die bei jedem erneuten Test mehr wurden als beim Scan davor.
Wie kommst Du darauf? Oder meinst Du, dass beim Auslesen von 1.5 TB Daten eine Chance von 12% besteht, dass EIN Sektor nicht richtig gelesen wird und noch ein zweites mal gelesen werden muss?
Das Problem ist, dass er nicht einfach nur ein zweites Mal neu ausgelesen werden muss. Aber ja sonst meine ich das, beim Auslesen von 1,5TB Daten wird EIN Sektor falsch ausgelesen, ohne dass die HDD-Elektronik das merkt. Beim Auslesen von 1,5TB Daten wird also einmal Müll geliefert. Den gleichen Sektor nochmal auslesen und man wird dann die richtigen Daten bekommen. Dafür muss man aber erstmal feststellen, dass der Sektor beim ersten Mal falsch war. Die HDD erkennt es nicht. Das Dateisystem auch nicht, da es nicht mit Checksummen arbeitet (von dem wohl kaum verbreiteten ZFS und dem noch nicht fertigen BTRFS mal abgesehen). Kurz: Der Sektor ist beim Kopieren dann einfach falsch.
Und bei einem Rebuild in einem RAID1 wären es dann jedes achte Rebuild?
So richtig kann ich Deinen Daten nicht glauben - oder ich hatte bei meinen Rebuilds extrem viel Glück.
So ist es. Ein RAID1 wäre demnach bei jedem 8. Rebuild (im Schnitt - wir reden schließlich von Wahrscheinlichkeiten, nicht von absoluten Werten) fehlerhaft. Bei größeren Festplatten noch öfter. Die Frage ist, wann es gemerkt wird. Wenn es ein leerer Sektor war, wird es nie gemerkt, er wird einfach beim nächsten Schreiben überschrieben und fertig. Beim Rebuild eines RAID1 (angenommen Platte 1 ist noch heil, Rebuild läuft auf Platte 2, der fehlerhafte Sektor beim Auslesen tritt also auf Platte 1 auf) wird es wohl auch nicht gemerkt, der falsche Sektor wird dann einfach auf die andere Platte rüberkopiert. Beim nächsten Auslesen des Sektors gibt es dann aber das Problem. Wird er von Platte 1 gelesen, liefert sie diesmal vermutlich den richtigen Wert zurück. Alles bestens. Wird er von Platte 2 gelesen, bekommt man wieder den falschen Sektor, je nach Art der Datei hat man nun einen Schaden oder sogar eine nicht mehr lesbare Datei. Und wenn man dann mal ein check des Raids ausführt, bekommt man das nächste Problem. Hierbei wird dann festgestellt dass beide Platten nicht synchron sind und unterschiedliche Werte zurückliefern. Woher soll das RAID aber nun wissen, welches von beiden Sektoren der richtige ist? Evtl. wird es einfach von Platte 1 den Sektor auf Platte 2 kopieren. Dann stimmt wieder alles. Evtl. wird es den auch von Platte 2 auf 1 kopieren. Jetzt ist der Fehler plötzlich statisch! Oder es wird den Raid-Verbund wegen dieser Asynchronität auflösen. Bei einem RAID1 kein Problem, bei einem degraded RAID5 das schlimmste, was passieren kann. Wobei ich sagen muss, dass diese Daten der Ausfallraten auf den Datenblättern der Hersteller basieren. Da aber auch die c't von der Richtigkeit dieser Werte ausgeht und damit rechnet, tue ich das auch.
Bei einem RAID6 ist ein solcher Fehler beim Ausfall einer Platte übrigens kein Fehler, da durch die doppelte Parität selbst beim Ausfall einer Platte noch quasi eine Art Checksumme vorhanden ist, mit der sich beim Rebuild feststellen lässt, ob die Daten gerade richtig sind oder nicht. Bei einem RAID5 hat man dagegen dann wie gesagt ein eventuelles Problem bzw. danach sicher einen fehlerhaften Sektor... Nicht physisch, sondern auf Datenebene.
Wie schon gesagt: Hier hilft auch keine RAID-Lösung... .
Egal wie man es dreht und wendet: Für den besten Schutz die Dateien auf externe Festplatten sichern und diese in einem anderen Raum aufbewahren (am Besten bei Verwandten/Freunden in der Nähe etc.)
Wenn es unbedingt RAID bedarf - nur zu... ich sehe den Vorteil darin nicht
Der Vorteil ist, dass es IMMER mitläuft. Der Faktor Faulheit spielt nie mit. Ein Backup in dem Sinne kann dann nie veraltet sein. Am besten ist eine Lösung aus beidem. Ein RAID zur Erhöhung der Datenverfügbarkeit (und immer auf aktuellem Stand) und dazu ein regelmäßiges Backup auf externen Medien. Meine Daten werden alle zusätzlich zum benutzen Gerät (z.B. Laptop) alle laufend auf meinen Homeserver bzw. mein NAS mit einem RAID6 kopiert. Von dort werden sie zusätzlich nochmal auf Servern in einer Cloud gespeichert, wobei man sich beim Sichern von Daten in einer Cloud auch der Nachteile bewusst sein muss, die Lösung ist nichts für jeden und sollte abgewogen werden. Externe Medien (CDs/DVDs/Magnetbänder/externe HDDs) sind da besser, aber teurer und aufwändiger.
Festplatten kosten auch wirklich nicht mehr die Welt.
Es werden ohne mit der Wimper zu zucken 2.000,- oder so für ein Objektiv ausgegeben aber für Datensicherung sind dann keine 200,- € mehr über.
Einzelne Platten kosten fast das gleiche wie die Gehäuse.
Wenn die unwiederbringlichen Fotos usw. mal weg sind, ist der Jammer groß.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will kann, die ihm wichtigen Fotos, ja noch in eine Cloud hochladen oder anderweitig außer Haus lagern.
Hin und wieder sollen doch noch Häuser abrennen oder es soll auch Leute geben die brechen ein und haben es dann auf Computer usw. abgesehen. Wenn dann die externe Festplatte genau daneben steht sind die bestimmt so nett und lassen die aus Rücksichtnahme stehen.
Am besten sind immer noch die Leute, die ihre Fotos nur auf der einen Festplatte im Notebook haben.
Damit fordert man das Glück wirklich heraus.
Hardwaredefekt oder Diebstahl, soll ja mal vorkommen.
Oh wie vielen Leuten ich schon Computer oder Laptop repariert habe und dann heulen sie mir die Ohren voll, dass bei dem Defekt ja all ihre Daten verloren gegangen sind. Aber je ein Backup gemacht? Nein. Und das nicht aus Unwissenheit, sondern aus Faulheit und Geiz. Man kann seine Daten für wenige Hundert Euro oder sogar unter Hundert Euro um Welten sicherer machen. Eine einfache externe HDD, auf die die Daten kopiert (und zwar kopiert, nicht überspielt und auf dem PC gelöscht, wie viele es gerne machen) und schon hat mein sein Glück nicht mehr aufs äußerste strapaziert.
Eine perfekte Lösung sieht in meinen Augen folgendermaßen aus (und wird in großen Firmen auch so praktiziert):
- Alle ganz wichtigen und/oder gerade gebrauchten Daten hat man lokal auf Laptop oder PC. (nennen wir es mal Daten-HDD)
- Eine Kopie dieser Daten sowie alle weniger wichtigen Daten Daten, die man gerade nicht auf dem PC/Laptop hat, sind auf einem RAID (als externes Gehäuse oder als NAS oder als Server) gespeichert. Beim Laptop auf jeden Fall extern, bei einem PC kann man dies auch im PC mit integriert haben, wobei dabei aber die Gefahr dann wieder etwas steigt, dass bei einem Ausfall des PCs z.B. durch Überspannung dann zusammen mit der Datenplatte auch gleiche das RAID mit stirbt. Dies ist also das "Datengrab" für ALLE Daten. Ein RAID1 oder RAID5 ist hier gut, ein RAID6 aber vorzuziehen. (Wir nennen das mal "RAID") Das RAID erhöht unsere Datenverfügbarkeit, aber nicht unsere Datensicherheit.
- Dann sollte noch eine Software eingerichtet werden, die die Daten von der Daten-HDD auf das RAID kopiert. Möglichst häufig natürlich und vollautomatisch (!), sonst vergisst man es und genau dann, wenn man es vergessen hat, geht die Daten-HDD natürlich kaputt.
- Da unser RAID nicht sicher ist vor Dummheit (hups, gelöscht/formatiert - und man glaubt nicht, WIE oft das vorkommt), Zerstörung durch Viren/Trojaner und vermutlich immer am Strom hängt und daher auch Zerstörung durch Überspannung/Blitz vorkommen kann, brauchen wir noch eine Erhöhung der Datensicherheit, bisher haben wir nur die Datenverfügbarkeit erhöht. Auch ein Feuer, ein Wasserschaden oder ein Diebstahl können unser RAID noch zerstören. Die Datensicherheit erhöhen wir also nur durch ein Backup. Wichtig bei einem richtigen Backup ist, dass sich keine vorhandenen Backups löschen lassen, bevor nicht mind. ein vollständiges neues Backup existiert und - wenn es sicher sein soll - dass dieses räumlich getrennt an einem anderen Ort aufbewahrt wird. Möglichkeiten gibt es hier einige. Eine externe HDD, die nur kurz angeschlossen wird zum Rüberkopieren und sonst im Haus des Nachbarn/Onkel/... aufbewahrt wird, ist schon ein guter Anfang, allerdings lässt sich diese auch schnell unvorsichtig löschen. DVDs oder CDs für die Datensicherung sind da sicherer, da etwas langlebiger bei richtiger Aufbewahrung und nach dem Brennen schwer aus Versehen (oder gar nicht bei einmal beschreibbaren) zu löschen, aber auch die müssen dann beim Nachbarn/Onkel/.. aufbewahrt werden. Und dann gibs halt noch die Cloud als Alternative. Ich nutze CrashPlan (
www.crashplan.com) und kann das sehr besonders für große Datenmengen empfehlen, da günstig. Aber nicht das schnellste. Dropbox und die vielen anderen Cloud-Lösungen sind natürlich auch gut.