Ich habe mir die E-P5 im Kit mit dem 17/1.8 und dem VF-4 bestellt, vor etwas über einer Woche kam dann der Anruf der Mödlinger Har....er Filiale, dass die Kamera da ist. Nur war ich da eigentlich schon auf Urlaub in Salzburgs Bergen. Nach einem halben Tag "Bedenkzeit" habe ich mich dann am nächsten Tag doch früh morgens ins Auto gesetzt und die Kamera abgeholt. Zuvor habe ich mir schon hier übers Forum eine 45/1.8 und ein 14-42 IIR gekauft (und als Überbrückungslösung eine Pana GF1).
Die "Silberne" ist ja in Wirklichkeit schwarz-silbern (Boden- und Top-Platte und Bedienräder silberfarbig, Rest schwarz), und auch das 17/1.8 ist schwarz (ebenso der VF-4). Mit ein Grund für die "silber-schwarze" Pen war, dass es mit dem Gehäuse relativ egal ist, welche Farbe die Objektive haben - sowohl schwarze als auch silberne Objektive sehen gut an der Pen aus. Haptisch, optisch und ergonomisch gefällt mir die Pen noch ein wenig besser als die Vorgängerinnen, wobei mir die E-P3 am wenigsten zugesagt hat.
Das erste Laden des Akkus dauerte naturgemäß viel zu lang

, in der Währenddessen habe ich das 17/1.8 an der GF1 ausprobiert (auch nicht schlecht!).
Was mich wirklich gestört hat war eigentlich nur, dass Olympus eine gebundene mehrsprachige "Quick Start" Anleitung, aber keine detaillierte Anleitung mehr beilegt. Die hätten sie auch gleich weglassen können (und stattdessen die Streulichtblende fürs 17/1.8 oder eine kleine Tasche für den VF-4 (wie einst beim E-P2+VF-2 Kit) beilegen können...
(Schau' ich mir den Preis an, den ich einst für das Set E-P2, 17/2.8 und VF-2 gezahlt habe - rund EUR 850,00 - und vergleiche das mit dem Preis fürs E-P5 Kit .... na gut, lassen wir das, hilft ja nix.)
Allerdings hat sich zu den mir bekannten Pens (E-P1,E-P2, E-P3) doch einiges getan. Der Sprung von der E-P3 ist vielleicht nicht mehr so groß, allerdings war für mich die Kombination aus 1/8000s kürzeste Belichtungszeit, 1/320s Blitzsynchronzeit (zumindest mit dem internen Blitz) und nun wieder wählbaren "ISO 100" (hatten auch E-P1 + E-P2, die E-P3 nicht mehr) und schließlich dem Touch-Klappdisplay ausschlaggebend für den Kauf.
Mangels brauchbarer Anleitung musste ich mir erst wieder einmal ins Gedächtnis rufen, wie man das "Schnellmenü" ("Monitor Funktionsanzeige") der Pen aufruft, von dem alle wichtigen Parameter geändert werden können (das war bis dato bei allen Olys mein "Standardmenü und wird es auch bleiben). Der Rest war eh noch irgendwie bekannt (und für mich nach wie vor praktisch - das hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass ich 2007 mit Oly in die digitale Systemkamerafotografie eingestiegen bin und man sich ja bekanntlich an alles gewöhnt

)
Mein Ziel war ja, meinem "Wildwuchs" an diversen Kameras und Systemen Einhalt zu gebieten und (vorläufig

) mit einem System das Auslangen zu finden.
Meine größten Bedenken galten dem Verschlussgeräusch. Dieses ist bei der E-P5 meiner Meinung nach nun deutlich dezenter als bei den Vorgängerinnen. Zwar bei weitem nicht so leise wie der Zentralverschluss an einer X100 oder bei den Ricoh GXR APS-C Modulen, aber zumindest nach Gefühl nicht lauter als eine Pentax K-5 (die für eine DSLR sehr dezent auslöst).
Zur Bedienung:
Touch-Klappdisplay und Augensensor am VF-4 sind für mich zwei sehr nützliche Features, ich hatte bei den bisher gut 1200 Aufnahmen eigentlich kein Problem, dass die Pen ungewollt auf den EFV umgeschaltet hätte. Vor allem die Verriegelung des VF-4 finde ich richtig gut, bei der E-P2/3 hatte ich immer ein ungutes Gefühl, wenn ich die Kamera mit aufgesetztem Sucher z. B. bei einer Wanderung über die Schulter gehängt transportiert habe (der VF-2 hat ist dabei immer wieder einmal ein Stück vom Blitzschuh gerutscht).
Was schade ist, ist dass die Nivellierungsanzeige noch immer ein eigener Anzeigemodus ist und nicht ständig zur Verfügung steht (wie ich es z. B. von meiner Ricoh GRD4 oder meiner früheren GXR kenne).
Ein bisschen mehr Konfigurationsmöglichkeiten würde ich mir auch noch beim Wahlhebel wünschen, derzeit bin ich am überlegen, ob ich den Modus mit der Umschaltung zwischen Videoaufnahme-Funktion und Individualbelegung des roten Knopfs (Modus 3) oder Fokus-Umschaltung (Modus 4) verwende.
Das Thema "Shutter-Shock" hat mich natürlich auch interessiert und bei einem Ausflug zu den Gosauseen habe ich bewusst nur mit dem 14-42 II fotografiert. Dabei konnte ich schließlich ein "eindeutiges" Bild mit Doppelkonturen bei 1/125s provozieren (bei Brennweite 41mm), drei weitere bei 1/160s waren "verdächtig", sahen aber eher "verwackelt" aus. Allerdings habe ich auch Bilder mit ähnlichen Zeiten, die komplett "unverdächtig" sind. Interessanterweise ist dies ein ähnlicher Zeitbereich, bei dem ich auch bei meiner Pentax K-5 immer wieder einmal "verwackelt" aussehende Bilder hatte. Allerdings hat die Pentax auch eine Anzeige gehabt, die eindeutig signalisiert hat, dass die Stabilisierung aktiv und die Kamera bereit für die Aufnahme ist - so etwas gibt es bei der Pen glaube ich nicht. Ich frage mich daher, ob das Problem eventuell an einer (noch) nicht erfolgreichen Stabilisierung während der Auslösung liegt.
Die Videofunktion habe ich nur einige wenige Male verwendet, unter anderem habe ich eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn mitgefilmt, die Kamera passt die Belichtung auch beim Wechsel von dunklen Waldpassagen oder Tunnels ins helle Tageslicht zügig an, für mich als Gelegenheitsfilmer also recht brauchbar.
Eine Funktion möchte ich auch nicht unerwähnt lassen: die "Gesichts- und Augenerkennung". Bis dato hielt ich Gesichtserkennung für ein eher "Firlefanz-Feature". Allerdings funktioniert das bei der Pen dermaßen zuverlässig, dass die automatische Gesichtserkennung mit Fokussierung auf das der Kamera nähere Auge standardmäßig eingeschalten habe.
Bildqualität und Bildbearbeitung:
Ich habe derzeit Lightroom 5 im Testbetrieb und werde vermutlich dabei bleiben. Die Raw-Dateien der E-P5 sind zwar nicht ganz so "verbiegbar" wie z. B. die der Pentax K-5, liegen aber von der Bildqualität etwa 2/3 bis 1 Blendenstufe über den Dateien vom "alten" Oly 12 MP Sensor. Durch die gewachsene Pixeldichte sind auch die Anforderungen an die Objektive etwas höher, was mir vor allem beim 14-42 II in den Randbereichen auffällt (bei 100 % Ansicht). Andererseits ist jetzt auch genügend "Fleisch" da, um z. B. einen A4/300dpi Hochformat-Ausschnitt aus einer querformatigen Aufnahme zu machen.
Unterm Strich erfüllt die E-P5 meine Anforderungen an eine "Alleinkamera" (wenn auch zu einem derzeit noch hohen Preis) bzw. übererfüllt sie sogar (mir würden 5B/s ausreichen), am wichtigsten ist aber: sie liegt mir trotz kompakter Bauweise gut in der Hand (was z. B. bei der OM-D nicht unbedingt der Fall ist). Wünschenswert wäre eine Zeitvorgabe für die ISO-Automatik, ab der zur nächsten ISO-Stufe gewechselt wird (wie z. B. bei Ricoh, Nikon oder der Fuji X100).
Als weitere Objektive sind noch das 9-18, ein "Reisezoom" (vermutlich wieder Oly 14-150) und das Oly 40-150 eingeplant, eventuell auch noch das Pana 25/1,4. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob ich mir auf längere Sicht für die größeren Objektive nicht eher doch noch eine Zweit-MFT-Kamera im "DSLR-Design" zulege (OM-D? GH3)
ciao
Joachim