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Objektive: Auflösung mit Chart testen

Hallo Stuessi

Z.T. verstehe ich nur Bahnhof.

Sprechen wir vom ersten Objektiv, in der Tabelle oberer Bereich.
Da sind 9 Dateien mit unterschiedlicher Entfernung und deren Auflösung in der Bildhöhe.
Weshalb steigt diese stetig an, von 1346 LP/BH bis 1581 LP/BH und ist nicht bei "fokussiert" am höchsten?

Der Stack aus diesen 9 Bildern führt mit Helicon Focus Meth. B zu einer Auflösung von 1632 LP/BH. Sie steigt also an, könnte es sein, dass Helicon Focus schärft?
Wie sind die Ergebnisse mit Zerene Stacker, denn da vermute ich, dass nicht geschärft wird.

Vielen Dank

P.S.
Diese Türe im ersten Bild, finde ich super, wo kann man diese bestellen. :)

Kurt
 
Geht mir genauso; habe mich aber nicht "getraut" nachzufragen.

Was hat Fokus Stacking mit MTF Chart Fotografie zu tun? Verstehe nicht, was gemeint sein soll.

Die Bilder sollten für eine MTF Messung nicht nachgeschärft werden. Das kann man mal spaßeshalber machen, um herauszufinden, was da geht (und das ist einiges). Dient aber nicht zur korrekten Beschreibung seines gemessenen Objektives. Nachschärfungsalgorithmen werden auch immer besser. Insofern keine stabile Beschreibung möglich. Nach meiner Auffassung sollten auch die Sensoren nicht der limitierende Faktor sein. Mein A7 (24Mpx) Sensor schafft weniger Auflösung als das geprüfte (abgeblendete) 50mm Objektiv. In den Testbildern ist Moire zu sehen.
 
Um Vergleiche anzustellen, sie müssen ja nicht unbedingt auf's mü genau sein, kann man das Target stacken, in Schritten, die kleiner sind wie die Schärfentiefe.
Dann sucht man sich das Bild raus, das die höchste Auflösung zeigt.
Zusätzlich Stackt man die angefertigten Einzbilder mit Zerene, dann ist die Auflösung des Stacks nicht höher, wie das höchst aufgelöste Einzelbild. Stackt man mehrere Bilder mit unterschiedlichem Fokus, dann schliesst man eine falsche Wahl des höchst aufgelösten Bildes weitgehend aus. Ein Stack mehrer Bilder dient somit der Bestätigung der Auswahl. Stimmen die Ergebnisse nicht überein, wird die Messung zu einer anderen Zeit wiederholt.
Hier geht es lediglich um den Vergleich bei einem Objektiv, von Bildmitte zu Bildrand, oder/und zum Vergleich eines weiteren Objektivs, um fest zu stellen, welches höher auflöst. So kritisch sind solche Messungen nicht.
Doch sei noch einmal erwähnt, Auflösung ist nicht alles was ein Objektiv zu bieten hat. Messungen sind lediglich ein Faktor, doch sie sind ein Faktor.
Sie sollen Beurteilungen, die an Hand von realen Bildern gemacht wurden, oder noch gemacht werden unterstützen.

(Kennt man sich mit Messungen aus, kennt man die Quellen von Fehlmessung und weiss damit umzugehen, oder man lernt diese durch häufiges Messen kennen. Man wählt eine bestimmte Messmmethode und ist sich bewusst, was die Messungen dieser Methode aussagen können.
Ebenfalls ist man sich der Genauigkeit der Messung einigermassen bewusst. Es geht hier auch nicht um die absolut exakten Resultate, sondern um Vergleiche, die mit derselben Methode angefertigt wurden.)

Kamera 2016 erwähnt die limitierte Auflösungsfähigkeit der Kamera. Diese ist bei 20:1 nicht so oft der Fall, da die Kamera höher auflöst wie das Objektiv, jedoch bis 10:1 entscheidend. So beeinflusst das Auflösungsvermögen der Kamera (wenn es geringer, wie das der Optik ist), auch die Schärfentiefe.
In der Fotografie ist die Schärfentiefe subjektiv und bei ihrer Berechnung, kann das Aufnahmeformat (Diagonale) und das Auflösungsvermögen der Kamera berücksichtigt sein. Sie dient zu Vergleichszwecken.
In der Mikroskopie, wird die Schärfentiefe rein optisch berechnet, sie kann auch für Messungen eingesetzt werden.

Beim Messen muss man sich all der Dinge bewusst sein, sonst:
Wer misst, misst Mist.
Wer sich auskennt für den gilt:
Messen heisst wissen!
Man darf das Ganze aber nicht zu eng sehen, sich täuschen ist alltäglich, jedoch können Messungen Tendenzen und Zusammenhänge aufzeigen und das ist hier der Sinn. Man setzt sich mit der Gerätschaft des Setup auseinander und kann dabei etwas lernen.
Und genau über diese Tendenzen und Zusammenhänge reden wir hier.
Der Ernst des Lebens, beginnt erst am Montag bei der Arbeit wieder und da ist es klar, da hat dann der Chef recht!

Kurt
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke; ich verstehe wieder, wo Ihr gerade seid.

Ich möchte dies einmal mit meinen Worten (vereinfacht) ausdrücken:

Schärfe in einem fotografischen Prozess teilt sich in den Bereich der Schärfeebene (und nur hier ist die tatsächliche Bildschärfe) und die Tiefenschärfe (der Teil, der als noch scharf interpretiert wird, bzw. dessen Unschärfe vom menschlichen Auge bei Normalbetrachtung des Bildes nicht erkannt wird). Für die Objektivtestung kommt es also ausschließllich darauf an, die Schärfeebene auf einer Testtafel korrekt zu positionieren, um nicht Auflösungsverluste - und damit Fehlinterpretationen - zu erzielen. Wie oben beschrieben, gibt es demnach Messunterschiede bei kleinsten Veränderungen der Schärfeeinstellungen. Soll diese genau und kontrolliert sein, empfiehlt sich hierzu ein Fokusschlitten mit feiner Teilung und Markierung. Grundsätzlich kann die korrekte Schärfe nur bei Offenblende gefunden werden, da diese den kleinsten Schärfebereich abbildet. Abgeblendet ist nicht klar diskriminierbar, welcher Bereich tatsächliche Schärfe darstellt oder nur als Unschärfe nicht richtig erkannt wird. Da Objektive nicht nur offenblendig gemessen werden, kommt ein weiteres Problem bei manchen Objektiven hinzu: Der Fokusshift. Wird offenblendig die beste Schärfeebene gefunden, verschiebt sie sich bei einigen Objektiven, wenn abgeblendet wird. Damit ist die Messung dann nicht auf der maximalen Schärfeebene, sondern davor oder dahinter und das MTF Messergebnis fällt schlechter aus.

Praktische Vorgehensweise:
Ich selber habe auch meine Objektive mit der LPH Software und Siemenssternen durchgemessen. Da für die Auswertung JPGs notwendig sind, ist darauf zu achten, daß nicht die kameraseitig generierten verwendet werden, weil diese automatisch nachgeschärft werden. Es werden also die RAWs mit dem RAW Konverter geöffnet und ohne Bearbeitung als JPG abgespeichert. Diese JPGs werden dann ausgewertet.
Zur Findung der optimalen Schärfe auf dem Siemensstern ist dies sehr umständlich. Deshalb kann mit Tethered Shooting, den kamerainternen JPGs und einem Makroeinstellschlitten zügig die optimale Position gefunden werden. LPH benötigt nur einen Klick in den Siemensstern um die Messwerte anzuzeigen. Hat man nun die optimale Position gefunden, wird - wie oben beschrieben - das RAW-Bild konvertiert und ausgewertet.

Das läßt sich dann auch für die Blendenstufen durchführen.

Eine Überlagerung mehrer Bilder mittelt die Abweichung um die optimale Schärfeposition. Allerdings sollte dabei bedacht werden:
1) Es ist nicht der wahre und maximal mögliche MTF Wert
2) Stacking mehrerer Bilder verbessert den Kontrast und könnte sogar einen
höheren MTF Wert erzeugen

Praktisch halte ich aber kleine Unterschiede nicht für relevant. Es ist keinem Bild anzusehen, ob nun 5% mehr Auflösung vorhanden ist, oder nicht. Für mich sind die Messreihen von Bedeutung, um die Charakteristik von Objektiven zu verstehen. Vor allem, das Randverhalten interessiert mich. Und da kommt es häufig vor, daß die Auflösung 60% oder mehr kleiner ist, als im Zentrum. Das ist Vorteilhaft für die Portraitfotografie; hat aber Nachteile für Landschaftfotografie.

Hier ein Beispiel meines Nikkor 28mm F3.5:
https://photographylife.com/reviews/nikon-28mm-f3-5-ai

Als Weitwinkel würde es typischerweise für die Landschaftfotografie eingesetzt werden; die geringe Randauflösung zeigt aber, daß es hierfür keine gute Objektivwahl ist.
 
Die Bilder sollten für eine MTF Messung nicht nachgeschärft werden............................... Mein A7 (24Mpx) Sensor

Da darf ich dich mal auf diesen Betrag von mir hinweisen:

https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=13871470&postcount=16

Die Sony scheint also bereits die Raws zu schärfen- möglicherweise ist das auch ein Seiteneffekt der verlustbehafteten Kompression, deren Algorithmus harte Kontrastkanten mit Halos "verziert". Das ist naturlich nicht die einzige Kamera, deren Raws nur einen "schöngerechneten" Sensor-Output wiedergeben - die älteren Nikons sind z.B. durch ihre "StarEater"-Funktion auffällig geworden.

Wir sehen also bei dem beschriebenen Verfahren nicht das Ergebnis des Objektivs, sondern was die Kamera daraus macht- und das kann sich schon mit der nächsten Firmwareversion ändern. Daher sollten wir uns vor Verallgemeinerungen hüten. Objektive Ergebnisse liefert nur die optische Bank:

"It also measures just the lens, where Imatest and DxO measure a lens-camera combination. That’s important because it lets us separate out many variables, especially when so many cameras are now processing even raw files in-camera."(Roger Cicala)

https://www.lensrentals.com/blog/2014/05/introducing-the-optical-bench/
 
... Objektive Ergebnisse liefert nur die optische Bank: ...
..., so ist es wohl. Wenn man mit Kamerasensoren "misst", bleibt dennoch das Ergebnis so lange halbwegs belastbar, wie man am selben Sensor und unter konstanten Bedingungen vergleicht. Vernünftig wäre es m.E., wenn man als "Testlabor" über alle Objektiv-Hersteller hinweg den selben, hoch auflösenden Referenzsensor nutzen würde, an den alle Bajonette adaptierbar sind. Dieses Vorgehen wird meines Wissens jedoch weder bei dpreview noch bei DxoMark oder bei TDP angewandt - obwohl es mit einer handelsüblichen, hoch auflösenden CS-Mount-Kamera und ohne nachvergrößernde Optik vergleichsweise einfach zu implementieren wäre.

BTW: MTF-Mess-Stationen sind Sensor-seitig letztlich auch nichts anderes, als eine gut spezifizierte (mikroskopische) Nachvergrößerungsoptik und ein Referenz-Sensor.
 
Das ist allgemein das Problem, weshalb ja auch keine Vergleichbarkeit der Messwerte gegeben ist. Eine Messung des wahren Auflösungswertes sollte mit Amateur Methoden nicht möglich sein; das merkt man spätestens, wenn man versucht die Messung zu wiederholen. Validität und Reliabilität sind also mit Vorsicht zu geniessen. Auch mein Sensor limitiert wegen seines AA-Filters zusätzlich. Die Sensorauflösung steigert sich laufend. Das RAWs nicht mehr neutral sind, ist mir beim Sony-Nikon Vergleich aufgefallen; gleiche Sensoren liefern unterschiedliche RAWs; Die Hersteller nutzen - auch zur Objektivkorrektur - alle Möglichkeiten, um sich gegenseitig zu übertrumpfen und bei Vergliechstests gut dazustehen. Dies führt auch zu einer Art Normierung und einem Verlust/Einschränkung der eigenen Bildentwicklung.

Wir können damit nur einen zeitlich beschränkten Messwert beschreiben. IMAtest - und andere - entwickelt seine Messprozedur ebenfalls weiter; die Messreihen bei Photographylive.com sind deshalb nicht (absolut) vergleichbar. Ich finde das aber nicht schlimm. Relativ bleiben die Aussagen zur Charakteristik trotzdem erhalten. Wer an der höchsten Auflösung interssiert ist, muß auch sein Sensorverhalten und die EBV berücksichtigen, da aber auch zur Kenntnis nehmen, das jedes Update das Erfahrungswissen nichtig werden lassen kann. Wir bewegen uns in einem komplexen System gegenseitiger Abhängigkeiten. Trotzdem beeindrucked, was mit sorgfältiger Arbeitsweise alles an Details herausgekitzelt werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Eine Messung des wahren Auflösungswertes sollte mit Amateur Methoden nicht möglich sein...

Dem möchte ich doch widersprechen.
Auch die genannten Testinstitute kochen alle mit Wasser. Wie sorgfältig vorgegangen wird und wie oft Messungen wiederholt werden ... wissen wir nicht.
Die Informationen zu MTF50 sind leider häufig unklar, z.B. beziehen sich die angegebenen Auflösungen auf MTF50 oder MTFxx mit x aus dem Bereich 10 .. 50?

Das von mir oben verwendete Minolta MD50mm/1,4 hat eine größere Auflösung als der Tabelle zu entnehmen ist.
Der begrenzende Faktor ist die "geringe" Auflösung des Sensors der A6000.
Eine Methode, das zu zeigen, ist die Verwendung eines Konverters. Ich habe einen Minolta 2x Konverter verwendet und simuliere damit -in Bildmitte- einen 96 MPixel Sensor.
Zusätzlich habe ich zum Vergleich ein "echtes" 100 mm Objektiv verwendet.

Minolta 50mm/1,4 bei Blende f/2 (zum besseren Vergleichen 200% Crop)
Minolta 50mm/1,4 bei Blende f/2 mit 2x Converter 300S (100% Crop)
Minolta 100mm/4 bei Blende f/4 (100% Crop)

Die Auswertung geschah mit Quick-MTF

(Diesen Vergleich könnte ich Amateur mit ca. +/- 15% Unsicherheit reproduzieren.)
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
Na ja, ich glaube Du verwechselst hier was.

Wahre Wert = Validität = wenn sehr hoch (ideal =1) Bestätigung, das das Verfahren tatsächlich das mißt, was es vorgibt zu messen; hier MTF.
Deine Messung reduziert sich aber auf die Verwendung eines Siemenssternes. So wie ich das bisher mitbekommen habe, ist die Siemenssternmessung nur ein Hilfskonstrukt; kein schlechtes, aber diskutabel bei den Entwicklern. Siehe z.B. die Ausführungen von IMAtest. Die halten das für zu stark simplifiziert.


Reliabilität: z.B. Meßwiederholung (auf die beziehst Du Dich mit Deinen Angaben) mit 15% Irrtumswahrscheinlichkeit = Schrottmessung. Damit hast Du statistisch keine anerkannte Reliabilität, sondern bist im Bereich des Zufalls. Eine akzeptable Reliabilität wäre 0,9 (= 10% Irrtumswahrscheinlichkeit) oder besser 0,95 (= 5% Irrtumswahrscheinlichkeit); auch hier ist 1 das Ideal.
 
Wo habe ich geschrieben, dass ich bei den letzten Messungen einen Siemensstern ausgewertet habe?
Geschrieben hatte ich: Die Auswertung geschah mit Quick-MTF
Dieses Programm wertet s/w Kanten nach ISO 12233 aus.
Die Bilder des Siemenssterns dienten nur zur Demonstration der Unterschiede.

Nun habe ich meinen Messaufbau wieder aufgebaut und die 9 Aufnahmen mit 1cm Verschiebung mit dem MD100 wiederholt:

Dies sind die maximalen Auflösungswerte
alte Messung bzw.
neue Messung

MTF15 MTF15 MTF50 MTF50
Lp/H Mpix Lp/H Mpix


2299 14,1 1140 3,5
2351 14,7 1189 3,8

Die Unterschiede sind kleiner als 10%!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie weiter oben schon diskutiert, ist allein das Messinstrumentarium Kamerasensor keine Referenz für eine valide MTF Messung eines Objektives. Ein anderer Sensor/Body kommt zu anderen Messergebnissen, z.B. weil er keinen AA-Filter hat, oder der Hersteller in den RAWs nicht oder anders rumfummelt. Selbst wenn Du eine akzeptable Reliabilität hinbekommst, ist die einzige Aussage, die Du treffen kannst: In meinem System mit dem anhand des Fotos von mir gezeigten Versuchsaufbau mit der Kamera Sony A6000 errechne ich mit Software XYZ mit der von mir ausgedruckten Testtafel xy den MTF50 Wert bei Blende x mit einer Beleuchtung y von. Nehme ich nun Dein Objektiv und versuche Deinen Aufbau nachzustellen, werde ich andere Messwerte erzielen, ein Dritter wieder andere usw.

Das ist aber nicht schlimm. Wir haben nicht die Möglichkeiten valide zu messen, wir haben auch nicht verschiedene Exemplare eines Objektivtypes zur Hand; könnte ja sein, daß Dein Objektiv besonders gut oder schlecht ist. Wir haben keine perfekt ausgerichtete Schiene und somit immer Ausrichtungsprobleme, da das Messystem (Kamera auf Stativ) verkippt zur Testtafel steht; wir haben keine geeichte Software, kein Normlicht usw.
Jeder bekommt aber einen Wert, den er innerhalb seines Systems mit einem anderen Objektiv vergleichen kann, wenn sorgfältig vorgegangen wird. Es reicht für relative Aussagen und eine Orientierung.

Ob andere - professionelle - diese Sorgfalt anwenden, weiß ich nicht. Da eine korrekte Messung sehr aufwendig ist, sollte immer im Hinterkopf bleiben, daß der Versuch über Zahlen eine Qualität zu bestimmen, ein Ranking aufzustellen, ein Produkt zu forcieren mit gesunder Skepsis begegnet werden sollte. Ein Objektiv ist nicht besser, wenn es als umfassende Beschreibung einen Punktwert z.B. 535 hat, das andere "nur" 518. Wir wünschen uns Klarheit und eine Objektivierung bei Produkten, vergessen aber nur zu häufig die willkürliche Gewichtung einzelner Parameter und haben keine Kontrolle über das Zustandekommen einzelner "Meßwerte".

Der TO ist mit dem Vergleich von 50 verschiedenen 50mm Objektiven beschäftigt und hat kein valides System, um die Unterschiede herauszuarbeiten. Weder messtechnisch, noch bildlich mit echten 3D Motiven.
Er wird aber, wie wir alle, innerhalb seines Systems Aussagen treffen können. Diese Annäherung reicht aus, eine Tendenz zu entwickeln; ohne Absolutheitsanspruch.
 
Wie weiter oben schon diskutiert, ist allein das Messinstrumentarium Kamerasensor keine Referenz für eine valide MTF Messung eines Objektives.
...
Wir haben nicht die Möglichkeiten valide zu messen, ...
Dass ein ausgewertetes Bild einer Objektiv-Kamera-Kombination immer eine Systemauflösung und nicht die isolierte Objektivauflösung ist, ist Stuessi mit Sicherheit klar.

Er ist übrigens einer der ganz Wenigen, die sich die Mühe einer mikroskopischen Nachvergrößerung des Luftbildes eines Objektivs auch mal gemacht haben:
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?p=10441081&highlight=Luftbild#post10441081
Die hier befindliche Kommentierung zur notwendigen Sensorauflösung zur Messung einer Objektivauflösung von 250 lp/mm dürfte wohl alles sagen.

Und hier ein Link mit noch intakten Bildbeispielen, die sogar die Abbildungsfehler bzw. Beugungsfiguren der PSF direkt zeigen:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=13600450&postcount=100

Insofern denke ich, dass Stuessi der denkbar falscheste Kandidat für Deine Kritik ist.
 
Zitat:
Zitat von Kamera2016 Beitrag anzeigen
...Eine Messung des wahren Auflösungswertes sollte mit Amateur Methoden nicht möglich sein...

Stuessi:
Dem möchte ich doch widersprechen.
(Post 48)


Ich beziehe mich hierauf. Das hat mit keiner Kritik an Stuessi zu tun, sondern der Akzeptanz der unzulänglichen Methoden, die uns zur Verfügung stehen. Auch meine Messungen sind ja nicht genauer oder besser oder wahrer. Sie sind eben nur eine Annäherung. Die aufgezeigten Messwerte täuschen eine Genauigkeit vor, die nicht vorliegt und deshalb auch nicht als solche verstanden werden sollten. Trotzdem halte ich für das Verständnis des Charakters eines Objektives unsere amateurhaften Methoden für sinnvoll; habe es mit meinen Objektiven ja auch so gemacht.
 
Hallo

Sinn und Unsinn von Auflösungsmessungen hängen auch davon ab, wie man die Resultate interpretiert.

Beim Anfertigen einer Bildserie für Focus Stacking im vergrösserndem Massstab, interessiert die Blende des Objektiv mit der höchsten Auflösung.
Um dies fest zu stellen, eignen sich Auflösungsmessungen in Bildmitte und Ecken, alles beim gleichen Objektiv, die anschliessend verglichen werden.
So kommt man z.B. bei einem Rodenstock APO-Rodagon N 50mm, 1:2.8 in retro bei 2:1 auf die Blende 5.6, bei 3:1 auf Blende 4.8, bei 4:1 auf Blende 4 usw.

Interessant ist die Auflösungsmessung ebenfalls, wenn man die Luminar 63mm, Luminar 40mm, Luminar 25mm und Luminar 16mm besitzt und wissen möchte,
bei welchem Abbildungsmassstab, welches Objektiv und bei welcher Blende am höchsten auflöst. Dies messe ich erfolgreich mit der eigenen Kamera (jetzt Nikon D810).
Die alten Listen und Tabellen von Zeiss beziehen sich auf analoge Kameras mit grösserem Aufnahmeformat und beziehen sich ebenfalls nicht auf die höchste Auflösung,
sondern auf einen Bereich um die "Förderliche Blende".

Misst man oft und viele Objektive bei unterschiedlichem Abbildungsmassstab und unterschiedlicher Blende aus, lernt man dabei auch den Umgang mit Fehlmessungen kennen.

Auf diese Art, machen Messungen der Auflösung für mich und somit für die Qualität meiner Bilder, einen wertvollen Sinn.

Kurt
 
Meine Auswertungen der Siemenssterne anhand Bilder mit der A6000 und dem Minota MD50mm/1,4 bei f/2
ohne / mit einem / mit 2 Konvertern:

Auflösung in Lp/mm
Kontrast in %
 

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Zuletzt bearbeitet:
Schon bei Blende f/5,6 sehe ich bei meiner Kombination aus 50mm/1,4 und zwei 2x Konvertern den Einfluss der Beugung.
Dieses Minolta MD 50mm/1,4 Objektiv erreicht offenbar 3 Stufen abgeblendet den besten Kompromiss aus Auflösung und Kontrast.
Mein etwa gleich altes CANON Objektiv FD 50mm 1:1,4 verhält sich auch so.

Nehme ich das 50mm/1,4 umgekehrt vor ein nicht abgeblendetes 200mm/4 Objektiv, erhalte ich eine Makrokombination mir Abbildungsmaßstab 4:1. Dabei blende ich das 50mm Objektiv für beste Auflösung und Kontrast auf Blende f/4 .. f/5,6 ab.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stuessi
Vielen Dank für die eindrücklichen Vergleiche aus der Praxis.
Klar erkennt man, dass Auflösungsmessungen absolut Sinn machen können.
In deiner Antwort #57 wird auch klar sichtbar, wie ein Telekonverter in der verkleinernden Fotografie, den Bildausschnitt nicht nur verkleinert,
sondern ebenfalls die Auflösung des Objektes sich steigert, also keine "leere Vergrösserung".
(In der vergrössernden Fotografie tritt dieser Effekt, mit zunehmender Vergösserung, immer mehr in den Hintergrund).

Kurt
 
Zuletzt bearbeitet:
...
In deiner Antwort #57 wird auch klar sichtbar, wie ein Telekonverter in der verkleinernden Fotografie, den Bildausschnitt nicht nur verkleinert,
sondern ebenfalls die Auflösung des Objektes sich steigert, also keine "leere Vergrösserung".
(In der vergrössernden Fotografie tritt dieser Effekt, mit zunehmender Vergösserung, immer mehr in den Hintergrund).
Nur um die Sortierung der Begrifflichkeiten zu wahren:
Es ist relativ unwahrscheinlich, dass der Telekonverter die Auflösung des Objektivs steigern kann. Es wird lediglich das Bild des Objektivs stärker nachvergrößert, so dass der Sensor der Kamera die hohe Auflösung überhaupt sampeln kann.

Bei der vergrößernden Fotografie kommt man nur dann an die Grenzen, wenn die Blendenzahl oder besser die numerische Apertur nicht im gleichen Maß mit der höheren Vergrößerung mit wachsen kann.

Da gibt es eine ganz simple Verhältnismäßigkeit:

NA(sensorseitiger Strahlengang) = NA(objektseitiger Strahlengang) / Maßstabszahl

bzw. in Blendenzahlen gerechnet:

Blendenzahl = (0,5 * Maßstabszahl) / NA(objektseitiger Strahlengang)

Ab wann man dann ins Beugungslimit kommt, ist ganz analog zur nicht-vergrößernden Fotografie zu sehen.
 
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